Schneeschuhwanderung auf die Notkarspitze
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Wer - wie ich - die Notkarspitze im Sommer schon einmal bestiegen hat, der kommt vielleicht auch auf die Idee, sie im Winter mit Schneeschuhen zu erklimmen. Doch Vorsicht! Der sonst so sanfte Berg ist bei winterlichen Bedingungen ganz schön grimmig. Deshalb sollte diese Tourenbeschreibung eher als Warnung verstanden werden.
Der Lawinenlagebericht war zum ersten Mal in diesem Winter an einem Wochenende so günstig, dass ich eine Schneeschuhtour wagte. Da ich die Notkarspitze aus einer sommerlichen Tour kannte, wählte ich diesen schönen Berg aus. Die Unbillen gingen aber schon vor der Tour los: Der Parkplatz am Ettaler Sattel war nicht geräumt und so musste ich die Tour im Ort vom Parkplatz an der Friedhofsmauer starten. Von dort geht der Weg ca. 100m an der Hauptstraße Richtung Osten und dann zwischen Häusern hinunter Richtung Langlaufloipe. Neben dieser ist meist auch für Wanderer der Schnee gewalzt. Hinter einem Bichl ging ich auf hartgefrorenem Schnee weiter Richtung Osten und dann bald hinauf zu der Wegkehre, wo der Gratweg zur Notkarspitze abzweigt.
Im Wald war der Schnee gar nicht gut. Teilweise war keiner vorhanden, dann wieder viel und sehr weich, sodass die ersten 200 Höhenmeter recht hässlich und mühsam zu gehen waren. Etwas weiter oben wurde es dann schöner und der Ochsensitz, der erste Vorgipfel, war bald erreicht (1515m). Nach kurzer Rast ging es auch relativ problemlos weiter zum nächsten Gipfel, dem Ziegelspitz (1719m).
Von dort kann man den Gipfel der Notkarspitze in etwa 1.5km Entfernung sehen. Bei soviel Schnee wie heute - ca. 1m - sollte man lieber umkehren. Der Grat war völlig überwechtet, sodass man auf dem normalen Weg nicht gehen konnte. Vor mir waren - wohl am Tag zuvor - zwei Wanderer trotzdem weitergegangen und ich folgte deren Spur, die notgedrungen in den sehr steilen Südhang auswich.
Der Schnee dort war knochenhart und die Steilheit und Ausgesetztheit nahm mehr und mehr zu. An manchen Stellen war die Hangneigung wohl an die 60 Grad. Da sich das über gut 1km hinzieht, kann das extrem kraftraubend sein. Mit den Schneeschuhen konnte ich keine Tritte in den harten Schnee stoßen und so ging ich auf der Spur. Einer meiner beiden Vorgänger war ohne Schneeschuhe gegangen und hatte deshalb oft tiefe Abdrücke hinterlassen, sodass ich aufpassen musste, dass die Zacken an meinem Schneeschuh nicht ins Leere griffen.
Kurz vor dem Gipfel ereilte mich dann in einer extrem steilen Stelle auch noch ein Krampf im Oberschenkel, den ich sozusagen "herausbetete". Völlig fertig kam ich am Gipfel an, und überlegte schon, ob mich heute der Hubschrauber holen muss.
Durch inständige Gebete bekam ich aber auf wundersame Weise soviel Kraft, dass ich den ganzen Weg über den Südgrat hinunter zum Hasenjöchl und durch die Gießenbachschlucht zurück nach Ettal schaffte.
Am Südgrat waren auch viele Wechten und zum Hasenjöchl hin wird es ganz schön steil, aber es ist nicht mehr absturzgefährdet. Vom Jöchl geht es auch gut in einer Rinne steil hinab. Dort konnte ich die Verwüstungen einer riesigen Lawine sehen.
Der Weg führt dann erst schön durch den Wald, aber die letzten 300m hinunter zum Gießenbach sind sehr steil, umgestürzte Bäume waren zu überklettern und am Schluß geht es einige Meter seilversichert zum Bach hinunter. Am und im Bach geht es dann weiter Richtung Ettal. Ich dachte: "Wenn ich aus dem Bach heraus bin, kann ich schön gemütlich auf dem Fahrweg den Rest nach Hause wandern!", doch auch das war weit gefehlt. Aus den Steilhängen links des Weges waren viele Lawinen abgegangen, die man teils mühevoll überklettern musste.
Schließlich habe ich es doch geschafft, Ettal wieder zu erreichen. Im Nachhinein betrachtet war es unverantwortlich, nicht schon am Ziegelspitz umgedreht zu sein. Die Notkarspitze ist bei so viel Schnee absolut nicht zu empfehlen - außer für ganz konditionsstarke oder lebensmüde Abenteurer...
Ich könnte nicht sagen, dass ich die Tour irgendwo genossen hätte; nur die glückliche Rückkehr zum Auto war schön!
Ich habe die Schwierigkeit nach den Beschreibungen auf WT6 gesetzt, wegen der Länge, der extremen Steilheit im Südhang, die man weit über 1km durchstehen muss und der dort herrschenden großen Absturzgefahr, gepaart mit der - bei nicht ganz so kochenhartem Schnee - nicht zu unterschätzenden, immensen Lawinengefahr in so einem steilen Hang.
Der Lawinenlagebericht war zum ersten Mal in diesem Winter an einem Wochenende so günstig, dass ich eine Schneeschuhtour wagte. Da ich die Notkarspitze aus einer sommerlichen Tour kannte, wählte ich diesen schönen Berg aus. Die Unbillen gingen aber schon vor der Tour los: Der Parkplatz am Ettaler Sattel war nicht geräumt und so musste ich die Tour im Ort vom Parkplatz an der Friedhofsmauer starten. Von dort geht der Weg ca. 100m an der Hauptstraße Richtung Osten und dann zwischen Häusern hinunter Richtung Langlaufloipe. Neben dieser ist meist auch für Wanderer der Schnee gewalzt. Hinter einem Bichl ging ich auf hartgefrorenem Schnee weiter Richtung Osten und dann bald hinauf zu der Wegkehre, wo der Gratweg zur Notkarspitze abzweigt.
Im Wald war der Schnee gar nicht gut. Teilweise war keiner vorhanden, dann wieder viel und sehr weich, sodass die ersten 200 Höhenmeter recht hässlich und mühsam zu gehen waren. Etwas weiter oben wurde es dann schöner und der Ochsensitz, der erste Vorgipfel, war bald erreicht (1515m). Nach kurzer Rast ging es auch relativ problemlos weiter zum nächsten Gipfel, dem Ziegelspitz (1719m).
Von dort kann man den Gipfel der Notkarspitze in etwa 1.5km Entfernung sehen. Bei soviel Schnee wie heute - ca. 1m - sollte man lieber umkehren. Der Grat war völlig überwechtet, sodass man auf dem normalen Weg nicht gehen konnte. Vor mir waren - wohl am Tag zuvor - zwei Wanderer trotzdem weitergegangen und ich folgte deren Spur, die notgedrungen in den sehr steilen Südhang auswich.
Der Schnee dort war knochenhart und die Steilheit und Ausgesetztheit nahm mehr und mehr zu. An manchen Stellen war die Hangneigung wohl an die 60 Grad. Da sich das über gut 1km hinzieht, kann das extrem kraftraubend sein. Mit den Schneeschuhen konnte ich keine Tritte in den harten Schnee stoßen und so ging ich auf der Spur. Einer meiner beiden Vorgänger war ohne Schneeschuhe gegangen und hatte deshalb oft tiefe Abdrücke hinterlassen, sodass ich aufpassen musste, dass die Zacken an meinem Schneeschuh nicht ins Leere griffen.
Kurz vor dem Gipfel ereilte mich dann in einer extrem steilen Stelle auch noch ein Krampf im Oberschenkel, den ich sozusagen "herausbetete". Völlig fertig kam ich am Gipfel an, und überlegte schon, ob mich heute der Hubschrauber holen muss.
Durch inständige Gebete bekam ich aber auf wundersame Weise soviel Kraft, dass ich den ganzen Weg über den Südgrat hinunter zum Hasenjöchl und durch die Gießenbachschlucht zurück nach Ettal schaffte.
Am Südgrat waren auch viele Wechten und zum Hasenjöchl hin wird es ganz schön steil, aber es ist nicht mehr absturzgefährdet. Vom Jöchl geht es auch gut in einer Rinne steil hinab. Dort konnte ich die Verwüstungen einer riesigen Lawine sehen.
Der Weg führt dann erst schön durch den Wald, aber die letzten 300m hinunter zum Gießenbach sind sehr steil, umgestürzte Bäume waren zu überklettern und am Schluß geht es einige Meter seilversichert zum Bach hinunter. Am und im Bach geht es dann weiter Richtung Ettal. Ich dachte: "Wenn ich aus dem Bach heraus bin, kann ich schön gemütlich auf dem Fahrweg den Rest nach Hause wandern!", doch auch das war weit gefehlt. Aus den Steilhängen links des Weges waren viele Lawinen abgegangen, die man teils mühevoll überklettern musste.
Schließlich habe ich es doch geschafft, Ettal wieder zu erreichen. Im Nachhinein betrachtet war es unverantwortlich, nicht schon am Ziegelspitz umgedreht zu sein. Die Notkarspitze ist bei so viel Schnee absolut nicht zu empfehlen - außer für ganz konditionsstarke oder lebensmüde Abenteurer...
Ich könnte nicht sagen, dass ich die Tour irgendwo genossen hätte; nur die glückliche Rückkehr zum Auto war schön!
Ich habe die Schwierigkeit nach den Beschreibungen auf WT6 gesetzt, wegen der Länge, der extremen Steilheit im Südhang, die man weit über 1km durchstehen muss und der dort herrschenden großen Absturzgefahr, gepaart mit der - bei nicht ganz so kochenhartem Schnee - nicht zu unterschätzenden, immensen Lawinengefahr in so einem steilen Hang.
Tourengänger:
petro4213
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Kommentare (7)