Tobel uf, Tobel ab - von Kempten nach Hinwil


Publiziert von CampoTencia , 27. Januar 2018 um 19:55. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:25 Januar 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-ZH   Zürcher Oberland 
Aufstieg: 560 m
Abstieg: 570 m
Kartennummer:1092 Uster, 1093 Hörnli, 1113 Ricken, 1112 Stäfa

Wir steigen in Kempten, einem Quartier Wetzikons, aus der S3 und queren durch die Wohnhäuser zum Chämtnerbach. Auf der rechten Flussseite erreichen wir flussaufwärts in wenigen Schritten den Chrattenweiher. Viele Enten schnattern da schon. Es dauert eine Weile, bis wir nach der Müli auf den Waldweg abzweigen können. Bald stossen wir auf den ersten Giessen. Grosse Wassermengen stürzen sich über die Kaskade. Am Wegesrand zieren geschnitzte Kunstwerke die Strünke einiger frisch gefällter Bäume. Wir sind praktisch allein, als wir dem Chämtnerbach aufwärts durch das Tobel folgen. Die Sturmschäden der letzten Wochen sind fast alle beseitigt, trotzdem schauen wir uns gut um.
 

Nach einem zweiten Giessen erreichen wir den Tobelweiher. Daneben sind noch Überreste eines Aquäduktes zu sehen. Das ganze Tobel diente früher der Kraftgewinnung für Spinnereien und Mühlen. Die nächste Sehenswürdigkeit ist ein Turm, in dem vor langer Zeit das Tobel-Wasser Francis-Turbinen in Bewegung versetzte. Diese trieben über Seiltransmissionen weiter entfernte Maschinen an. Später, beim Mittleren Tobelturm, klärt eine Infotafel über die Industrialisierung auf. Bachaufwärts sind noch Überreste des Zuleitungsstollens sichtbar.
 

Kurz nach der ARA queren wir die Fahrstrasse und folgen dem Aabach westwärts. So dürfen wir länger den Wanderweg geniessen statt auf Teer Bäretswil queren zu müssen. Zwischen Langenbächli und Schliefenbächli liegen ein paar Tannen über dem Weg, sie sind aber leicht zu übersteigen. Die wilde Flusslandschaft bietet herrliche Eindrücke und wir haben unsere Freude beim Anblick über den kleinen Weiher im Sandbüel. Der Weg über dem Stöcktobel ist voll von kleinsten Tannen-Ästchen. Waren da wohl Eichhörnchen am Werk? Wir wissen es nicht.
 

Nach dem Stöckweiher und Sagiweiher erreichen wir Wappenswil. Den nächsten Kilometer bewältigen wir auf Hartbelag, zum Glück zur Zeit ohne Autoverkehr. Westwärts steigen wir auf einer Bewirtschaftungsstrasse zum Hügelzug des Allmen hoch und erreichen bald den Waldrand. Nach ein paar Minuten auf dem Wanderweg stehen wir vor der Täuferhöhle, einer 40m breiten und ca. 30m tiefen Höhle in der Nagelfluh des Allmen. Der Holensteintobelbach, der sich über die Höhlenöffnung in die Tiefe stürzt, ist heute nicht sehr kräftig. Frisch ausgebrochenes Nagelfluhgeröll lässt uns den Ort schnell verlassen.
 

Auf einer gedacht ewig-langen Treppenanlage aus Kantholz ersteigen wir den Weg in der Falllinie hoch zum Wanderweg unterhalb des Allmen-Rückens. Krokus räumt fleissig Äste und Zweige aus dem Weg. Das Forstamt lässt danken!
 

Vor dem Stelzen halten wir eine kurze Mittagsrast. Es ist zu kühl, um lange zu verweilen. Bald steigen wir gegen Girenbad ab. Wir hätten gerne einen Kaffee getrunken, aber da scheint es keine Einkehrmöglichkeit mehr zu geben. So wandern wir weiter und steigen an der Ruine Bernegg vorbei steil zum Wildbachtobel ab, das hier oben noch Fallätschentobel heisst. Dieses ist wirklich wild bzw. verwildert, aber einige Brücken sind neu erstellt, während andere noch auf die Restaurierung warten. Etwa bei der Hälfte stehen wir wieder bei einer Brücke. Rechts ergiesst sich im einmündenden Chüetobel der Ringwilerbach über einen Giessen. Welch ein Anblick! An weiteren Schwellen vorbei nähern wir uns langsam Hinwil. Hier im unteren Teil des Tobels, wo die Stürme offenbar stärker einwirkten, sind sehr viele Bäume und Äste aus den Hängen weggeräumt worden.
 

Die Zeit bis zur Busabfahrt verkürzen wir uns mit dem verpassten Kaffee, vorher gibt’s aber noch ein kühles Helles gegen den Durst.

 

>> Unsere Wasser-Touren nach dem Buch <Wasserwunder> von Michel und Ueli Brunner

 

 


Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 1. Februar 2018 um 10:13
wunderbar - und quasi vor der Haustür ...


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