Hinterer Wurmkogel bis 3050 m - Vorderer Seelenkogel bis 3250 m


Publiziert von Woife , 21. Januar 2018 um 22:06.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 5 Juni 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2140 m
Abstieg: 2140 m

Am 04.06.2009 fuhr ich nach Hochgurgl im Ötztal. Auf etwa 2250 m parkte ich. Zu Fuß ging ich auf einem Wirtschaftsweg bis zu einer großen Kurve auf 2390 m, wo ich anfellen konnte. In angenehmer Steigung ging es durch das stillgelegte Skigebiet ins Plattenkar hinauf am geschlossenen Bergrestaurant  (2803 m) vorbei. Nach kurzer Brotzzeit folgte ich einer Rattrac-Spur hinauf bis zur Bergstation der Seilbahn (3050 m). Beeindruckender gläserne Rundbau. Den Gipfel schenkte ich mir, da der Zustieg nicht gespurt, stark verblasen war und sehr eisig wirkte. Trotz der vielen Wolken schöner Blick auf die umliegende Bergwelt,  es wehte ein saukalter Nordwind. Aber die Abfahrt in Butterfirn war ein wahrer Genuß. Auf Schneeflecken schwindelte ich mich bis zu meinem Anfellplatz hinunter. Zum Auto hatte ich es nicht mehr weit. Ich fuhr dann noch in das verwaiste Obergurgl zu den letzten Häusern am Südende der Ortschaft. Dort fragte ich einen Einheimischen nach  den Schneeverhältnissen in Richtung Vorderer Seelenkogel. Er meinte, daß das noch gut ginge, wenn mich die Tragestrecke bis ins Rotmoostal nicht störte. Ich fuhr dann nach Zwieselstein, wo ich wieder mal in der Talherberge der Sektion Regensburg unterkam und mich noch mit Jutta, der sehr netten und hilfsbereiten Betreuerin der Talherberge, unterhielt. Nach einer ruhigen Nacht und einem kräftigen Frühstück fuhr ich  am 05.06.2009 nach Obergurgl. Kurz vor 07.00 Uhr ging ich vom gewohnten Parkplatz am Südende von Obergurgl los mit den Ski am Rucksack durch den schönen Zirbenwald  hinauf zur Schönwieshütte und dann weiter ins unten völlig schneefreie Rotmoostal. Aber einige Schneefelder an den rechten Steilhängen reichten bis ins Tal hinunter, so daß ich noch im Talgrund anfellen konnte. Der Schnee war sehr wellig,  von Regenrinnen durchzogen und hart gefroren, so daß ich von Anfang an mit Harscheisen ohne Nutzung der Steighilfe aufstieg. Einmal mußte ich abschnallen und zehn Minuten durch Blockwerk aufsteigen, bis ich wieder anfellen konnte. In vielen Spitzkehren schraubte ich mich den Steilhang hinauf, bis der Hang in der Nähe des Hangerer Sees deutlich abflachte. Dann sehr schöner Aufstieg über die weiten Hänge des östlichen Hangerer Ferners bis zu einer  Schulter auf etwa 3050 m. Dann steilte es wieder deutlich bis auf ca. 40 ° auf und der Schnee war sehr hart, so daß ich wieder mit Harscheisen ohne Steighilfe ging. Der Schnee war so hart, daß ich mit viel Kraft die Harscheisen in den Schnee donnern mußte, um ein Abrutschen zu vermeiden. Hier ging ich sehr langsam und sorgfältig, bis ich den Südgrat des Vorderen Seelenkogels erreicht hatte. Mit den Ski folgte ich dem Grat, so weit es ging. Dann stieg ich noch einige Höhenmeter zu Fuß auf. Schwierig, teils felsig, teils tiefer Schnee, so daß ich immer wieder einbrach. Ich begnügte mich mit dem Vorgipfel (3250m). Das Wetter war nicht berühmt. Sehr viele Wolken. Dadurch war auch die Sicht nicht so berauschend. Zumindenst blieb der Vord. Seelenkogel wolkenfrei. Dann wunderbare Abfahrt im Firn über die weiten Hänge bis zum Hangerer See. Der Schnee wurde dann sehr wellig und war recht ruppig zu fahren. Kurz mußte ich abschnallen und durch Blockwerk absteigen. Dann weiter auf Ski, tw. kontrolliertes Abrutschen auf dem bockharten Schnee. Weiter unten wurde es wieder weicher, so daß sich noch einige sehr schöne Schwünge bis zum Talgrund ausgingen. Ich ging  dann auf dem Wirtschaftsweg an der Schönwieshütte vorbei in der Hoffnung, daß vielleicht der Hüttenwirt von der Langtalereckhütte mich in seinem Jeep mitnehmen würde. Aber da kam niemand. Ich war wohl der einzige, der in dieser Gegend heute unterwegs war. So mußte ich halt  doch ins Tal gehen, wo ich noch vor Einbruch der Dunkelheit am Auto eintraf. Ich fuhr dann zur Talherberge in Zwieselstein, wo ich mich noch duschen konnte, bevor ich mich auf die Heimfahrt nach München machte. Es waren zwei erfüllte Tourentage, die viel Spaß machten.

Tourengänger: Woife


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