Eine doppelte Premiere am Hohen Freschen (SST)


Publiziert von Grimbart , 26. Januar 2018 um 18:34.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:13 Januar 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 670 m
Abstieg: 670 m
Strecke:ca. 12,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach Rankweil, Bahnhof. Weiter mit der Buslinie 65 nach Laterns, Skilifte.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels, Gasthöfe in Laterns
Kartennummer:ÖK-25V Nr. 1224-West (Hohenems)

Der Hohe Freschen ist unbestritten der gefragteste Aussichtsgipfel über dem Vorarlberger Rheintal und zwar nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter. Insbesonders im Winter ziehen seine sanften Südhänge nicht nur die Skitourengeher, sondern mittlerweile auch die Schneeschuhwanderer an. Trotz seiner Beliebtheit stellte ich bei meinen Vorbereitungen fest, dass sich auf Hikr – im Gegensatz zu seiner Nachbarin, der Hohen Matona – noch kein Bericht von einer Winterbegehung zu finden war. Genauso hätte ich aber nicht gedacht, dass meine persönliche Freschenpremiere im Winter sein würde. Er war jedenfalls das ideale Ziel bei traumhaften Wetter.

 

Der bequemste und einfachste Zustieg für einen Schneeschuhwanderer wie mich, erfolgt am Besten unter Zuhilfenahme der Seilbahnen Laterns von Gapfohl aus. Von dort steigt man zu Beginn am Rand von Skipisten zunächst hoch zur Gapfohler Alphütte. An dieser vorbei geht’s nun etwas flacher bis unters Gapfohler Fürkele. Kurz der Skipiste noch nach links hinauf folgend, wechselt man alsbald nach rechts auf den nicht präparierten Fahrweg und folgt diesem zum Felsdurchschlupf des Fürkeles.

Vom Fürkele öffnet sich einem nun der Blick auf das Tagesziel und die Bergwelt des Hinteren Laternsertals. Dem Fahrweg treu bleibend führt dieser nun hinab zu einer Skipiste. Diese traversierend stapft man hinüber zu einem Schlepplift, welcher an geeigneter Stelle und unter Rücksichtnahme auf die „Liftler“ gequert wird. Anschließend hinunter zu einer weiteren Skipiste und über diese hinweg in den Wald hinein, wo man wieder auf die Fortsetzung des Fahrwegs trifft. Diesem folgend geht’s in einer Kehre hinunter in die weite Alpwanne der Unteren Saluveralpe. Das Kar an den Osthängen der Nob auslaufend zieht sich der Weg bis zu den Alphütten aber doch ein wenig.

Bei der Unteren Saluveralpe beginnt nun der eigentliche Anstieg zum Hohen Freschen. Dabei folgt man dem Sommerweg für ein kurzes Stück hinauf zum Lusbühel bis unter den Rücken. Einem deutlich zu erkennenden Alpweg nach rechts folgend, steigt man stets links eines Bachs zunächst über eine Waldschneise und im Anschluss zwischen einzelnen Baumgruppen hindurch über einen Geländerücken zu einem weiten, kupierten Alpboden auf. Eingefasst von dem markanten SW-Grat der Hohen Matona kann man nun beliebig über freie Hänge bis unter die Mellenköpfe aufsteigen. Von dort dann nach links über eine Steilstufe hoch zu einer Bergschulter und die Höhe haltend durch die Westflanke der Mellenköpfe hinüber zum Freschensattel.

Beim Freschensattel beginnt nun der anspruchsvollste Teil des Anstiegs. Bevor man das flache Gipfeldach des Freschens betreten kann, gilt es nämlich eine Steilstufe mit einer Hangneigung von über 30° zu bewältigen. Eine nördlich gelegene Mulde würde sich zur Umgehung anbieten, doch scheidet diese Routenvariante aufgrund der Schneewächten, die über dieser thronen, aus. Im Zick-Zack über die Steilstufe ist somit die einzig sinnvolle Variante. Diese zeigte sich jedenfalls vom Wind stark abgeblasen und aufgrund der südseitigen Exposition auch schon ein wenig ausgeapert. Bei einer Lawinenwarnstufe 1 war hier also nichts mehr zu befürchten. Der Gang über das Gipfelplateau vor zum Kreuz war dann ob der perfekten Fernsicht nur noch Genuss pur.

Für den Abstieg vom Freschen entschied ich mich den Weg via Freschenhaus zu nehmen. Wieder auf gleichem Weg zurück in den Freschensattel. Hier nun nach rechts hinunter in eine Wanne, hält man in der Folge auf den markanten Rücken des „Nasaschrofa“ zu. Dessen Hänge querend geht’s anschließend hinab zum im Winter nicht bewirteten Freschenhaus. Dieses rechts liegen lassend bleibt man für ein kurzes Stück noch dem Rücken treu und quert nach ein paar Wetterfichten nach links in einen Hang und über diesen hinunter in die Mulde mit der Oberen Saluveralpe.

Von der Oberen Saluveralpe nun nicht über den Rücken geradeaus, sondern nach links hinab in das vom Aufstieg bekannte Kar und beliebig durch dieses hinab zum Alpweg. Auf diesem schließlich bequem hinaus zu den Hütten der Unteren Saluveralpe. Ab dort wartet dann noch der Gang durch die Alpwanne mit dem Gegenanstieg hinauf zum Fürkele. Vom Fürkele sind es dann noch gute 20 Minuten bis zur Bergstation des Sesselliftes bei Gapfohl.

 

Gehzeiten:

Gapfohl, Bergstation – Gapfohler Fürkele (ca. 25'') – Untere Saluveralpe (ca. 30'') – Freschensattel (ca. 1' 05'') – Hoher Freschen (ca. 20'') – Freschenhaus – Obere Saluveralpe (ca. 45'') – Untere Saluveralpe (ca. 30'') – Gapfohler Fürkele (ca. 35'') – Gapfohl, Bergstation (ca. 20'')


Tourengänger: Grimbart


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»