Eine Kugel voll Schnee als Einstimmung auf Heilig Abend


Publiziert von Grimbart , 30. Dezember 2017 um 16:42.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:24 Dezember 2017
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-V 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 660 m
Abstieg: 660 m
Strecke:ca. 8,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der A14 bis Ausfahrt Klaus, weiter nach Weiler. In Weiler links ab nach Fraxern und in Fraxern, Dorf, zunächst nach rechts, dann nach links auf den Kugelweg bis zum Sportplatz. Die Buslinie 62 zwischen Weiler und Fraxern verkehrt nur von Mo-Fr.
Kartennummer:ÖK-25V Nr. 1224-West (Hohenems)

Was soll man noch schreiben über einen Berg, den man von Kindheit an kennt und der einem so vertraut erscheint? Was gibt es Neues zu entdecken, wenn mit der Zeit der Reiz des Besonderen allmählich verloren gegangen ist? Man wechsle die Perspektive bzw. die Jahreszeit! So oft ich schon – ob zu Fuß oder mit dem MTB – auf der Hohen Kugel war, es war jedesmal aper. Eine Begehung mit Schneeschuhen zu Heilig Abend war nun jenes neue Erlebnis, von dem es Wert ist zu berichten. Eine Premiere, die mir meinen Hausberg von einer gänzlich neuen Seite zeigte.

Das zu allen Jahreszeiten von der Sonne verwöhnte Fraxern, ist für eine Schneeschuhwanderung auf die Hohe Kugel der ideale Ausgangspunkt. Der Großteil der Winterwanderer wählt dabei für den Hin- und Rückweg den Sommerweg über das Fraxner Maiensäß. Interessanter ist aber die hier beschriebene Rundtour via Treiet bzw. Staffel Alpe: Offene Hänge, weite Ausblicke und eine anspruchsvolle Steilstufe (WT3) durch den Bergwald, sorgen dafür, dass die Runde als kurzweilig empfunden wird.

 

Die Tristesse der Rheintal'schen Nebelsuppe gegen das Azur des Firmaments eingetauscht, stand – in Fraxern angekommen – einer gelungenen Einstimmung auf Heilig Abend nichts mehr im Weg. Durch den Regen der Vortage lag der Sportplatz allerdings hart an der Schneegrenze. Eine geschlossene Schneedecke gab's nur auf den offenen Feldern. Da ich zu Beginn nicht gleich über den als Rodelbahn genutzten Fahrweg aufsteigen wollte, kamen die Schneeschuhe erst ab dem Unteren Boden zum Einsatz. Bis dorthin nahm ich für ein paar Minuten mit dem links abzweigenden stark ausgeaperten Wanderweg vorlieb.

An den Hütten beim Unteren Boden vorbei hält man nun direkt auf die Kuppe zu. Vorbei an einem Kreuz folgt man dann für gute 100m dem Fahrweg, bis links ein Wanderweg in den Wald abzweigt. Da die Schneelage nun auch im Wald ausreichend war, stand der Abkürzung, die sich als steil und stellenweise eisig präsentierte, nichts mehr im Weg. Im Anschluss geht’s dem Fahrweg wieder die Treue haltend gemütlich hoch zu den Scheunen am Muttaboda.

Beim Muttaboda teilt sich nun die Runde. Nach links geht’s über die Hänge hinauf zum Kamm und danach weiter zum Maiensäß. Diese Route nahm ich dann im Abstieg. Zum Treiet folgt man dem geradeaus-führenden Fahrweg, der kurz nach dem Muttaboda eine sensible Hangzone quert, die anfällig für Gleitschneerutschungen ist. Durchwegs im Wald unterwegs, sind auf diesem Abschnitt die Ausblicke ins Rheintal überschaubar. Nach gut 25 Minuten hat man dann endlich die offenen Böden beim Dürrawirt erreicht.

Das Kar auslaufend lässt man die Abzweigung zum Maiensäß links liegen und erreicht um einen Bergrücken herum schließlich die sanften Hänge der Staffel Alpe. Auf den Kugelfirst zuhaltend, steigt man danach zwischen zwei Bachgräben hoch zu einer Baumgruppe. Zwischen dieser hindurch, geht’s daraufhin über einen schönen Hang der Staffel Alpe bzw. dem Treiet entgegen.

Beim Treiet setzt nun der anspruchsvollste Teil des Aufstiegs an: eine bewaldete Steilstufe (WT3). Da bereits von Vorgängern eine Spur vorhanden war, stellte wenigstens die Wegfindung kein Problem dar. Zunächst steigt man über offenes Gelände zum Waldrand hinauf. Danach stapft man im Zick-Zack steil durch den Wald empor bis zu einem Boden. Ab nun mit stets schönen Ausblicken über das Ebnitertal an einen letzten Aufschwung heran und hoch zur Kammhöhe. Über diese hinweg in einen Sattel und hinauf zur Schneekuppe der Hohen Kugel. Beste Fernsicht, die bis zum Fluchthorn reichte, war der Lohn.

Zurück im Sattel, hält man sich beim Wegweiser rechts und quert in die Nordwestflanke hinein. Durch diese in zwei Schleifen tiefer, traversiert man anschließend durch eine Waldschneise hinüber zum Südwestrücken. Lediglich für ein kurzes Stück dem Kamm treu bleibend, wird einer Baumgruppe nach links über einen Hang ausgewichen. Die Höhe haltend führt der Weg schließlich durch lichten Wald wieder zurück auf den Kamm. Mit dem Alpstein vor der Nase ist es nun nicht mehr weit bis zur verdienten Einkehr beim Fraxner Maiensäß.

Der weitere Abstieg vom Maiensäß führt – vorbei an einer Scheune – über eine Lichtung in den Wald hinein. Nach einem etwas steileren Abschnitt trifft man schließlich auf den von der Schwimmersbodenalpe herüberziehenden Fahrweg. Man könnte hier zwar weiterhin dem Bergrücken treu bleiben, doch ist wegen der Steilheit des Geländes, der Abstieg mit Schneeschuhen über diese Route nicht ratsam. Bequemer ist es, dem Fahrweg nach links hinunter zum Muttaboda zu folgen, um auf bekannten Wegen zurück zum Fraxner Sportplatz zu gelangen, wobei man – die steilen Waldabkürzungen meidend – sich am Besten bis zum Schluss an den Fahrweg hält.

 

Anmerkungen:

Bis 07.01.2018 ist das Fraxner Maiensäß noch jeden Tag geöffnet. Ansonsten in der Wintersaison nur an Wochenenden: Sa. 12:00 – 19:00 Uhr und So. 10:00 – 17:00 Uhr.
 

Gehzeiten:

Fraxern, Sportplatz – Muttaboda (ca. 35'') – Dürrawirt – Treiet, Staffel Alpe (ca. 1' 10'') – Hohe Kugel (ca. 45'') – Maiensäß (ca. 40'') – Muttaboda – Fraxern, Sportplatz (ca. 35'')

 

P.S. EINEN GUTEN RUTSCH UND PROSIT NEUJAHR!


Tourengänger: Grimbart


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 30. Dezember 2017 um 17:29
Hallo Erwin,

Dein schöner Bericht würde mir jetzt Lust auf die Hohe Kugel machen, wäre ich nicht erst gestern oben gewesen. Immerhin konnte ich meine Ortskenntnisse mit Deinen guten Informationen noch etwas abrunden.

Beste Grüße und guten Rutsch
Hanspeter

Grimbart hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. Januar 2018 um 13:24
Hallo Hanspeter,

Vielen Dank für die Blumen ;-)

Beste Grüße und ein Prosit Neujahr euch beiden
Erwin


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