winterliche Nachtwanderung auf den Brocken

Die letzte Bergwanderung war im August auf dem Balkan. Für mich eigentlich schon wieder viel zu lange her. Es musste mal wieder eine etwas andere Tour her. 
2009 hatte mich ein Bekannter auf einer Tour mich mit Geocachen bekannt gemacht. Seit dem habe ich so manchen Cache gesucht und finden können. Am 16. Dezember 2017 sollte noch ein treffen von Geocachern auf dem Brocken stattfinden. Bereits zum 5. Mal wurde daher eingeladen gemeinsam den Sonnenaufgang auf dem höchsten Berg im Norden Deutschland zu begehen. Für mich war es in diesem Jahr die erste Teilnahme.

Da auf Grund von einigen anderen Verpflichtungen bis kurz vorher noch ungewiss war, ob ich auch Zeit habe daran teilzunehmen, hatte ich keine Übernachtung im Harz gebucht. Ich wollte auch nicht im Stau stehen und brach daher erst am Abend vorher an der Kieler Förde auf. Mit dem Auto ging es entspannt und staufrei bis nach Bad Harzburg. Von Schnee war weit und breit nichts zu sehen. Auf dem weiteren Weg wuchs der Schnee am Straßenrand mit jedem Höhenmeter an. Über Torfhaus ging es bis nach Oderbrück. Hier parkte ich gegen Mitternacht meinen Wagen auf dem Parkplatz. Der Himmel war sternenklar und es herrschten leichte Minusgrade. Ich aß noch einen Happen, stellte die Standheizung so ein, dass der Innenraum beim aufstehen vorgeheizt ist und verzog mich in den Schlafsack. Einigermaßen ausgeschlafen stieg ich gegen 4:30 aus dem Schlafsack. Während ich frühstückte trafen immer mehr Geocacher ein. 

Ich wollte eigentlich gegen 5:00 Uhr zum Gipfel aufbrechen. Hatte zwischenzeitlich aber eine kleine Gruppe gefunden wo die Chemie stimmte und wir gemeinsam aufbrechen wollten. Sie hatten sich jedoch mit einem der Ausrichter und seiner Frau verabredet. So warteten wir bis gegen 5:30 Uhr. Erst mit einem Handyanruf stellte sich heraus, dass die beiden Gruppen bereits seit längerer Zeit mit einigem Abstand auf dem Parkplatz gegenseitig auf einander warteten. So ist es halt im dunkeln. ;-)

So brach unsere Gruppe gegen 5:30 Uhr in Richtung Gipfel auf. Der Himmel war mittlerweile vollständig bewölkt. Es lag hier ausreichend Schnee, der Weg ließ sich aber im Schein der Stirnlampen ganz gut gehen. Wir ließen es gemütlich angehen. Redeten viel über Gott und die Welt. Es waren viele Gleichgesinnte unterwegs. Bis zum Gipfel brauchten wir nicht ganz 3 Stunden. Wie gesagt, unsere Gruppe ließ es sehr entspannt angehen und legte auch die ein oder andere Pause ein.

Als wir auf dem Gipfel ankamen war die Sicht mehr als bescheiden. Zu dem wehte ein eisiger Wind. Halt ein typischer Wintertag auf dem Brocken. Der Schneepflug befreite gerade die Brockenbahn von den Schneemassen. Auf Grund des Events hatte der Brockenwirt schon extra um 7:30 geöffnet. Im Erdgeschoss des Brockenhotels war kaum ein durchkommen, im Touristensasl kein Platz mehr zu finden. So machte ich mich nach einigen Gesprächen und dem eintragen im Logbuch wieder auf den Weg nach draußen. Da der eisige Wind immer noch vorherrschte und die Sicht weiterhin äußerst bescheiden war, machten ich mich auch bald wieder auf den Rückweg.

Unterwegs traf ich noch 2 Wanderer, die erstaunlicherweise auch noch vor dem hellwerden aufgestiegen waren aber nicht mit Geocachen im Sinne hatten. Da auch hier schnell gemeinsame Themen rund ums wandern gefunden war, gingen wir die letzten Kilometer gemeinsam zurück zum Ausgangspunkt. Mit jedem Höhenmeter den wir weiter hinabstiegen, wurde die Sicht besser.

Kurz vor 12:00 Uhr war ich zurück an meinem Auto. Ich machte mir noch einen Tee und aß etwas bevor ich mich wieder auf die Heimreise machte. Es war trotz der nicht ganz so tollen Wetterbedingungen am Gipfel, eine schöne Tour. Halt mal wieder etwas besonderes, so wie ich es am liebsten mag.