Sonnenaufgang auf dem Balmfluechöpfli - überm immensen Nebelmeer


Publiziert von Felix , 26. Dezember 2017 um 17:04. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:24 Dezember 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 620 m
Abstieg: 620 m
Strecke:Oberrüttenen, Reservoir - Veloständer - Chuewägli - Vorbergweg - P. 1182 - Balmfluechöpfli > Oberrüttenen, Reservoir
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Linde - Oberönz und Solothurn nach Oberrüttenen
Kartennummer:1107 - Balsthal

Zur lieben Tradition geworden, nimmt man sogar das unangenehme, auf 3.15 Uhr programmierte, Wecken in Kauf, um an der seit vielen Jahren durchgeführten Kampfwanderertour am frühen Heiligabend teilnehmen zu können. Auch der dichte Nebel beim Besammlungspunkt Reservoir Oberrüttenen tut der Vorfreude keinen Abbruch; eine Rekordanzahl Gleichgesinnter macht sich um 6.30 Uhr auf und beginnt, mit Stirnlampen ausgerüstet, den Anstieg via Chuewägli.
Erst nur auf spärlicher Schneeauflage, dann bei zunehmend grösserer Menge, marschieren wir hoch zum Veloständer, wo - wie üblich - einige die kurze Pause zur Tenuerleichterung nutzen; ich selbst behalte noch alle Kleiderschichten an …
Weiter steigen wir später auf dem Vorbergweg an, länger weder Lichter im Tal noch Himmel über uns erblickend, bis innert Kürze, auf ~ 1000 m, wir die zähe Nebeldecke durchstossen, Himmel über uns konstatieren und über das, das Mittelland bedeckende, Nebelmeer bereits erste Gipfel des Alpenkranzes zwischen den Ästen der Bäume hindurch entdecken können. Bereits dies ist ein faszinierender Moment, umso mehr, als sich sogleich ein zartrosa Schimmer hinter den Bergen zeigt.
 

Zunehmend blauer und heller gestaltet sich nun des Tages Erwachen; die Stirnlampen können ausgeschaltet werden - und ich entledige mich sowohl der Jacke wie auch des Vlies’, ist doch heute für einmal beinahe kein Wind - auch bei der Gratankunft auf P. 1182 - auszumachen.
Auf dem Weiterweg Richtung Gipfelziel teilt sich die Gruppe auf: der felsige Gratabschnitt, unter welchem wenige Meter unterhalb die Felswände tief und beinahe senkrecht abfallen, könnte sich heute als sehr anspruchsvoll erweisen. So wandere ich mit der Gruppe nordseitig im tiefen Schnee weiter, entschliesse mich jedoch bald einmal zum weglosen steilen Schneegestapfe hoch bis zum Ende des erwähnten Pièce de résistance, welches tatsächlich reichlich schneebedeckt ist.
Auch wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist, ergibt sich bereits hier ein famoser Blick übers Nebelmeer zu den Alpen; doch erst gilt es noch in der schattigen Nordflanke, am Schluss zu nehmend steil, im Schnee zum Gipfelplateau des Balmfluechöpflis aufzusteigen - und kaum stehe ich oben, leuchtet die Sonne hinter den Zentralschweizer Gipfeln hervor, wieder können wir einige Minuten lang den atemberaubenden Sonnenaufgang bewundern - 31 Augenpaare sind ergriffen ob des Schauspiels, und freuen sich miteinander am prächtigen Geschehen! Zudem werden wir verwöhnt mit einer Sicht nicht nur über den Alpenkamm, sondern über die Jurakette bis hinunter zum La Dôle - doch auch der Blick hinüber zum Ostgrat ist ein hervorragender. Die beinahe windstillen Verhältnisse lassen uns heute für einmal sehr lange verweilen - das wiederum sehr üppige Brunchbuffet auf dem Gipfelbänkli leistet dazu auch seinen Beitrag …
 

Doch auch dieser Berg-Festtag neigt sich alsbald dem Ende zu: nach dem schattseitigen Gipfelabstieg erreichen wir die Einsattelung vor der kurzen Gratpassage, welche wir nun ebenfalls begehen. In den Spuren unserer Vorgänger ist die guttrittige, abschüssige, Schneeflanke akzeptabel zu meistern - ein Ausrutscher (oder ein Abrutschen des Schnees) zeitigte fatale Folgen …
Unschwierig gestaltet sich danach der weitere Gratweg zu P. 1182; von gleicher Art auch der nachfolgende Abstieg auf dem Vorbergweg. Dabei dürfen wir uns am Zusammentreffen mit Beatrice mit ihren vier Hunden Déja-vu, Équinox, Passepartout und Trouvaille freuen; unglaublich, wie sich insbesondere dieser ob des Wiedersehens ergötzt! Noch über der Nebelobergrenze wird zum letzten Marschhalt aufgerufen; nachdem meine weglose Abkürzung im steilen Schnee von Barbara zuvorkommend „abgefedert“ wird, steht dem „geistigen“ Abschlusstrunk nichts mehr im Wege - dabei geniesse ich „in vollen Zügen“ den von Alex mitgetragenen, exzellenten, Hausbrand …
Via Veloständer (wo sich der Abzweig zum Hornpfad befindet) schreiten wir - nun wieder im trüben, dichten, Nebel - auf dem Chuewägli zurück zum Ausgangspunkt Reservoir Oberrüttenen.
 

herzlichen Dank an Max für die Organisation, und die Möglichkeit, am genialen Wanderanlass teilnehmen zu dürfen!
 

unterwegs mit Jumbo und 24 Kampfwanderern
 


Tourengänger: Ursula, Felix, Dolomito, Bauke, Pfiifoltra


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Kommentare (6)


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Dolomito hat gesagt:
Gesendet am 26. Dezember 2017 um 17:33
Hallo Felix, habe noch 2-3 Fotos angefügt.

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Dezember 2017 um 17:59
besten Dank

nprace hat gesagt:
Gesendet am 26. Dezember 2017 um 17:49
Super coole Idee und Durchsetzung. Gratuliere zu diesem schönen Erlebnis: da schmeckt das Frühstuck 10x besser!



Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Dezember 2017 um 18:19
Danke - und: Recht hast du ...

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 27. Dezember 2017 um 15:54
Hallo Felix,

Nun, schade hats nicht gepasst. Zeitmässig hätte ichs nicht mehr nach Hause geschafft nach der Tour... egal, nächstes Jahr bin ich fix dabei!

LG, Andi

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Dezember 2017 um 19:06
super - es wird dir gefallen :-)

lg Felix


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