Hochgern im tiefen Winter


Publiziert von jagawirtha , 7. Dezember 2017 um 19:09.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:14 Februar 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1150 m

Auf einer meiner ersten Touren überhaupt war ich auf dem Hochfelln und schon damals fiel mir der Hochgern als mögliches Ziel auf. Im letzten Jahr hat es dann aber nicht geklappt, sodaß ich erst wieder durch ein Rother Wanderbuch mit 50 Touren im Winter zwischen Chiemgau und Salzburg aufmerksam wurde. In diesem Winter hatte ich mir auch noch Schneeschuhe zugelegt, die für solche Touren grundsätzlich nicht verkehrt sind. Im Winter in solche Höhen zu Fuß gehen konnte ich mir früher nicht vorstellen, aber durch den Führer und ein paar Übungstouren mit Schneeschuhen im Bay. Wald wurde meine Neugier größer.

Die Tour habe ich so gehalten wie sie in dem Wanderbuch beschrieben war und auch hier schon einige Male beschrieben wurde. Vom Parkplatz in Marquartstein Burgstraße bin ich den Forstweg, der auch als Schlittenbahn genutzt wird hoch zur Agerschwendtalm, die ohne große Probleme für jeden zu erreichen ist. Danach ändert sich das Gelände nicht wesentlich, bis ich an der Bergwachthütte vorbei komme. Der Schnee wird immer mehr und der Weg geht in einen Trampelpfad über. Auch die Steilheit der Wegführung nimmt deutlich zu. Unterhalb des Hochgernhauses gibt es einige Hütten, wo so viel Schnee liegt, daß man auf die Dächer steigen könnte. Das erinnert mich an die Erzählungen meines Vaters, der als Postbote im Bay. Wald zum Teil die Post über den Balkon der tiefverschneiten Häuser anliefern musste.

Im Hochgernhaus kehre ich schnell ein um etwas Flüssigkeit auf zu nehmen. Von der Hütte aus sind es nur mehr 250 hm zum Gipfel des Hochgern, aber es zieht sich etwas, weil es zum Teil sehr flach oder nur leicht ansteigend über die Anhöhen geht. Hier oben gibt es ein Wintermärchen der besonderen Art, frisch verschneite frostige Bäume, blauen Himmel und Sonne pur. Das letzte Stück zum Gipfel steilt dann doch noch ein bisschen auf. Der Gipfelbereich zeigt sich dann genau so  wie ich es mir gewünscht habe. Zwischen den beiden Gipfelpunkten mit Kreuz und Kirchlein hängen gigantische Wechten, das muss man in natura gesehen haben. Obwohl die Aussicht etwas milchig ist, kann man vieles klar erkennen. Einen Traumtag habe ich heute erwischt, das ist mir klar.

Im Abstieg merkt man dann, dass die Sonne und die Temparaturen Wirkung zeigen, die Bäume verlieren in der Sonne ihr Schneekleid und nicht weit vom Hochgernhaus ist ein kleines Naßschneebrett über den Steig gerutscht. So nahe können Traumtag und Alptraum bei einander liegen. Zum Glück ist anscheinend nichts passiert. In der Hütte gibt es noch eine schöne Brotzeit. Der Weg zurück zum Auto ist der gleiche wie im Aufstieg. Im unteren Teil überholen mich dann einige Schlittenfahrer, die jetzt natürlich im Vorteil sind.




Tourengänger: jagawirtha


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