Lauchern NO Grat (Versuch), Rigidalstock


Publiziert von Ledi , 5. Dezember 2017 um 21:42.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:15 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: V- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ruch- und Walenstockgruppe   CH-NW   CH-OW 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 1130 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PW zum Engelberg Brunni-Bahn Parkplatz


 
Eigentlich ging es heute darum der Müllbelastung der Berge entgegenzuwirken. Uns kam die Idee dies mit Klettern zu kombinieren. Wie vielleicht gelesen, hat mein Bergsteiger Freund den Ski im Februar auf die falsche Abfahrt geschickt. Nun wollte er diesen Ski noch nicht ganz abschreiben. Eine Suche alleine von ihm im Frühling blieb Erfolglos, vielleicht haben wir zu zweit mehr Glück. Noch alle schlafend, in einsamer Dunkelheit, ging es hoch über Oberbord, Ries, Rigidalstafel. Ab hier weiter im gut ausgebautem Wanderweg zur Planggenstafel. Hier verliessen wir den Wanderweg und stiegen direkt im Tal hoch unter die Imposante Südwand des Lauchernstocks. Ich durchwühlte denTalboden und er stieg hoch zur Wand. Als ich unter der Falllinie angekommen, aufgab den Ski zu finden, stieg er noch weiter in ein Zwischenband ein. Unglaublich, dort lag dieser Ski ein halbes Jahr lang, ein Meter von der Kante entfernt. Nun hatten wir gutes Klettergepäck mit dabei, mit Seil und Ski. Voller Freude über den Fund ging es weiter den Schlittkuchen hoch. Ein T5. Falls ihr nicht alleine seit, seit vorsichtig. Mir gingen Steine ungewollt los, auweia. Das Frühstück gab es bei der erreichten Lücke zwischen Lauchernstock und Ruchstock. Das Militär hat hier auch noch einige Altlasten liegen gelassen, rostige Dosen überall. Direkt Richtung Lauchernstock entgegen ist der Einstieg nicht zu verfehlen. Doch schon hier bei der ersten Kletterstelle ist unsere Kletter-Technik voll gefordert (IV). Weiter auf einem Zwischen-Band bis zum nächsten Aufschwung. Trotz Bohrhaken umgingen wir diesen rechts (Nördlich)T5. Nun sind wir unterhalb des Messers. Ich sicherte, mein Kollege stieg vor. Die Bohrhaken sind weit auseinandergesetzt und die Kletterschwierigkeit ein IV+. Der Vorsteiger wollte nicht noch weiter ins Ungewisse Klettern, so versuchte ich mein Glück. Kurz vor dem Messer Sicherungshacken war auch für mich ein Rückzug vernünftiger. Der point of no return währe danach überschritten worden. Dieses Gelände ist die Grenze zwischen Bergschuhklettern und Kletterschuhklettern, sehr Interessant für Bergsteigeraspiranten. Wir Seilten wieder ab und gingen zurück zum Sattel. Unsere Vorbereitung war nicht gut genug, wir wussten nicht, wie das Messer zu Klettern ist. Auch der letzte Aufschwung sah von unten nicht leicht aus. Die Zeit geht bei solchen Aktionen immer sehr schnell vorbei. Über Schutt und Stein runter in den Kessel Richtung Bannalp. Nun Westlich über Wegspuren mit blau markierten Punkten weiter. Das nächste Ziel war der Sattel zwischen Gross und Klein Sättelistock. Es ist eine wunderschöne, einsame Gegend. Hoch zum Sattel T5 mit Seilsicherung die eine ausgerissenen Verankerungen hatte. Etwas Essen, die Kräfte schwinden. Runter ins Sätteliteufi Tal, die Unzugänglichkeit dieses Tals finde ich faszinierend. Wir entschieden uns noch mal im Klettern zu versuchen und den Rigidalstock über den Süd-West Grat zu besteigen. Dieser war so wie wir uns den ganzen Grat vorgestellt hatten, gutes Griffiges Kraxelgelände im II Grad. Oben auf dem Rigidalstock angekommen, gab es einige Fragende Blicke. Im Sommer mit einem Ski unterwegs zu sein, brauchte doch eine Erklärung. Kurz nach dem Abstieg vom Gipfel teilten sich die Seile in zwei. Links oder rechts? Mein Freund erklärte schnell, dass auf dem linken Stahlseil (Rigidalstockgrat)zu viele Leute hochklettern und verschwand aus meinem Blickfeld Richtung (Rigidalstockwand). Mürisch folgte ich ihm an der Schlinge gesichert. Irgendwann war auch dieser Klettersteig zu Ende und unser Ziel, Brunni war zum Greifen nah, wäre da nicht dieser Durst.  Es hat auf diesem Weg keinen Brunnen, nur am Schluss ein "Tränkibecki". Ich konnte widerstehen, mein Freund nicht, zu gross war sein Durst (er wurde Tage später nicht krank). Ein Wunderschöner Tag ging mit 1.5 Liter Wasser im Restaurant zu Ende. Diese Tour ist nur Leuten zu Empfehlen die Klettern können. Doch ein Bericht auf Hikr.org habe ich nicht gefunden. Welcher Hikr wird der erste sein, der das Messer vom Laucherngrat Klettert?

Tourengänger: Ledi


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