Amsteg - Göschenen: Entlang der Gotthardstrecke


Publiziert von Baergheidi , 20. November 2017 um 13:46.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:20 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 100 m
Strecke:Amsteg - Gurtnellen - Wassen - Göschenen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto bis Amsteg oder PW bis Amsteg (Gratisparkplätze bei der Post) Postauto von Göschenen zurück nach Amsteg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:A2 von Luzern Richtung Gotthard

Wie oft sind wir früher spontan am Samstag oder Sonntag ins Tessin gefahren. Das ging immer ganz flott. Die letzten paar Jahre hat sich das jedoch gewaltig geändert: Vor dem Gotthard steht man immer; egal ob in Airolo oder in Göschenen. So überlegt man sich gründlich, ob sich ein Tagesausflug gen Süden lohnt.

Vor kurzem habe ich das Schauspiel “im Stau stehen” als Wanderer beobachtet: Ich habe mein Auto in Amsteg bei der Post (Gratisparkplätze) abgestellt und bin Richtung Göschenen losmarschiert.

Nach dem Kraftwerk in Amsteg geht es gleich pulsjagend nach oben: Über eine steile Schotterstrasse gelangt man zum Wiler Vorderried, wo sich eine kurze Rast bei der Kapelle St. Eligius lohnt. Bereits 1553 ist eine Kapelle am Riedweg erwähnt. 1661 wurde die Kapelle zu Ehren des heiligen Eligius von Noyon geweiht. 1780 wurde die heutige kleine Kirche gebaut. Das Innere ist äusserst schlicht. Den Chorbogen zieren die 1925 angebrachten Malereien von Josef Heimgartner. Eligius ist der Patron der Schmiede und Fuhrleute — und somit auch der Säumer. Hier führte in früheren Jahrhunderten der Saumpfad über den Gotthardpass durch.

Weiter wanderte ich entlang der Schotterstrasse, bald etwas bergab, immer links oberhalb der Autobahn Richtung Gotthard. Es folgte ein Tunnel- zum Glück mit einem Lichtschalter. Nach einem kurzen Aufstieg durch den Wald, verliess ich beim Felliboden die Strasse. Keine fünf Minuten später stand ich an einem Rastplatz, der zum Verweilen einlud und Informationen zu Wald und Holz gab. Anschliessend stieg ich auf einer Holztreppe zum Fellibach ab, der zugleich in die Reuss mündet. Über eine hübsche Holzbrücke querte ich die Reuss und wanderte weiter bis nach Gurtnellen.

Immer wieder stoppte ich an Informationstafeln zum Thema Wald und deren Bewohner. Im Hotel Gotthard trank ich einen Kaffee und wurde gleich von drei älteren Damen bedient. Als es noch keine Autobahn gab, führte die Strasse zum Gotthard an diesem Hotel vorbei: Die Zeiten sind ruhiger geworden.

Die Überraschung am Pfaffensprung

Nach einem kurzen Blick in die sehenswerte Kirche von Gurtnellen überquerte ich die Reuss und wanderte wieder auf der rechten Flussseite weiter. Beim Pfaffensprungstaunte ich nicht schlecht, als ich die Strasse überquerte und einen Tiefblick von der Brücke warf: Eine regelrechte Schlucht ist beim Kraftwerk ersichtlich. Nun ging es auf der linken Seite der Autobahn weiter Richtung Wassen. Kurz vor dem Ort überquerte ich erneut die Reuss und marschierte vorbei an der alten Brücke der Gotthardstrasse hinauf zum Dorf.

Ich entschloss mich, zum höchsten Punkt von Wassen aufzusteigen; zur berühmten Kirche: Diese ist während der Zugfahrt mehrfach aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Mittels zweier Kehrtunnels (Wattinger Tunnel und Leggisteintunnel) wechselt die Gleisführung zweimal die Richtung in einer Doppelschleife, in deren Zentrum Wassen liegt. Dadurch passiert man Wassen und die Kirche dreimal und überquert ebenso oft die Meienreuss, einen Nebenfluss der Reuss. Zwischen vielen Töfffahrern, die vom Sustenpass kamen, gönnte ich mir ein wirklich sehr feines Mittagessen im Restaurant Alte Post.

Die Batterien waren geladen und ich bereit für die 3. und letzte Etappe. Nach einer kurzen Strecke auf der Hauptstrasse zweigte der Weg ab hinauf zum Wald und weiter der Reuss entlang. Ich schmunzelte über die im Stau stehenden Autofahrer, an welchen ich munter vor mich hinpfeiffend vorbeizog.

In Göschenen fuhr mein Postauto nach Amsteg kurz vor dem Bahnhof an mir vorbei. Schön, Schadenfreude soll belohnt werden… Das Postauto fährt einmal pro Stunde ins Tal. So kehrte ich nochmals ein und trank gemütlich einen Kaffee im hübschen Restaurant Weisses Rössli.

Tourengänger: Baergheidi


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