Cerro Colorado 1806 m - Dem patagonischen Wind getrotzt


Publiziert von Ivo66 , 15. November 2017 um 23:12.

Region: Welt » Argentinien
Tour Datum:15 November 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: RA 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m

Der Cerro Colorado ist ein Berg vulkanischen Ursprungs, auch wenn man ihm dies nur im Gipfelbereich aufgrund des Lavagesteins ansieht. Er liegt etwa 10 km nordwestlich des argentinischen Gebirgsstädchen San Martín de los Andes und bietet eine prächtige Aussicht über die offene Andengebirgswelt im Grenzbereich zu Chile und über die langgezogene Laguna Lacar.

Seit fünf Tagen sind wir nun in Argentinien unterwegs und haben uns beide in dieses tolle Land verliebt. Unglaublich schöne Landschaften, tolles Essen und überaus freundliche Menschen heissen den Reisenden hier Willkommen. Nur schon die Anreise mit dem Auto von Bariloche nach San Martín de los Andes über die Ruta de los Siete Lagos ("Strecke der sieben Seen") auf der legendären Ruta Nacional 40 - einer der schönsten Strassen der Welt - begeisterte uns. Man ist auf einer Strecke von gut 200 km knapp vier Stunden unterwegs und kann sich nirgendwo satt sehen; kaum ein Quadratkilometer, der landschaftlich nicht absolut begeisternd wäre - und praktisch die ganze Strecke führt durch einsame Wildnis.

In Patagonien weht fast durchgehend ein starker Wind, und dies bei jedem Wetter. Davon konnten wir uns auch heute überzeugen, wo der Frühling etwas Pause zu machen scheint. Die Temperaturen sind merklich gesunken und der Wind hat nochmals angezogen. Bei einem derartigen Sturm wie heute im Gipfelbereich waren wir noch nie im Freien unterwegs; dies dürften gegen die 100 km/h gewesen sein.

Immerhin beschränkten sich die heftigsten Sturmböen auf den obersten Teil; bereits 100 m unterhalb des höchsten Punkts war der Wind mit entsprechender Bekleidung erträglich. Das Wetter war zudem besser als angekündigt; oft schien die Sonne - die vielen Wolken wurden vom Wind förmlich durchgewirbelt.

Unerwartet gesellte sich heute ein neuer Freund zu uns: Ein wohl gelangweilter Hofhund sprang bei unserer Ankunft am kleinen Parkplatz am Beginn der Tour zielstrebig zu uns und begleitete uns bis auf den Gipfel und wieder zurück. Er wich kaum einen Schritt von unserer Seite. Wenn wir rasteten, legte er sich unmittelbar neben uns auf den Boden, genoss unsere Streicheleinheiten und war begeistert über die Spiele mit Holzstecken. Es tat ein wenig weh, als wir uns bei der Rückkehr von ihm verabschieden mussten. Aber es war uns Wert gewesen, ihm den grössten Teil unserer Tourenverpflegung zu überlassen; ausgerechnet in Argentinien musste sich der treue Hund jedoch mit Brot und Käse begnügen.

Routenbeschreibung:

Es führt ein guter, markierter Bergpfad von der RP 48 zum Gipfel. Er ist kaum zu verfehlen und scheint in letzter Zeit erneuert worden zu sein.

Der Beginn des Pfades liegt an der breiten Schotterpiste RP 48, welche von San Martín de los Andes nach Hua Hum führt (ausgangs von San Martín zweigt die Strasse zunächst asphaltiert an einem langgezogenen Kreisel nach Nordwesten ab). In der Folge ist die Strasse nicht mehr ausgeschildert - man folgt der logischsten Richtung. Hat man ein markantes Holztor passiert, wo die Strasse in Schotter übergeht, ist man richtig. Der Beginn des Bergpfades ist mit einer Holztafel gut ausgeschildert und liegt im Bereich des markanten Felsens Piedra de Trompul in einer Ebene.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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Kommentare (2)


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Mo6451 hat gesagt:
Gesendet am 16. November 2017 um 08:51
Patagonien - ein wunderschöner Erdenfleck, das kann ich nur bestätigen. Und der Wind, na ja, man gewöhnt sich daran. Ich wünsche euch noch wunderschöne Tage in diesem Land. Auch ich liebe es.

Grus Monika

Ivo66 hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. November 2017 um 11:25
Vielen Dank Monika. Ja, wenn es nur nicht so weit weg wäre... Und immerhin gibt es hier sogar windgeschützte Stellen - ohne Wind wäre es wohl zu kitschig...

Viele Grüsse
Ivo


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