Ruchberg und Bettlerjöchle


Publiziert von Bergmichel , 13. November 2017 um 16:27.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:21 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   FL 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1261 m
Abstieg: 1261 m
Strecke:Malbun-Sareiserjoch-Nenzinger Himmel (A)-Ochsenalpe (A)-Ruchberg (A)-Bettlerjöchle-Alp Matta-Sassfürkle-Malbun
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Auto über Triesen/Vaduz-Triesenberg-Malbun (gratis Parkplätze zu Hauf!) Öffentlicher Verkehr: Bus
Unterkunftmöglichkeiten:Diverse in Malbun!

Wer schon einmal auf die "Malbuner Berge" jenseits des Sassfürkle hinaufgewandert oder geklettert ist - auch auf Berge, auf die kein markierter Wanderweg führt - wird festgestellt haben, dass zwischen dem Ochsenkopf und dem Scheienkopf noch ein weiterer Berg in dieser Bergkette seinen Gipfel in die Höhe streckt. Auf Wanderkarten trägt er keinen Namen, sondern ist lediglich mit Punkt 2160 vermerkt. Wie Abklärungen ergeben haben, soll er Ruchberg heissen. Da ich auf dem Ochsenkopf schon war und ich eine riskante Gratwanderung von diesem Berg oder auch vom Bettlerjöchle aus, wie sie bei "Hikr.org" mehrmals beschrieben ist, meiden wollte, hatte ich mich für etwas Spezielles entschieden: Den Ruchberg und die Überquerung des Bettlerjöchle über den "Nenzinger Himmel"! (Bettlerjöchle nicht verwechseln mit dem Bettlerjoch/Pfälzerhütte!)

Da ich mir bei meinem Vorhaben nicht so sicher war, ging ich zuerst in Malbun in die Kapelle, wo das Anzünden von zwei Kerzchen den höheren Schutz für mein Vorhaben erwirken sollte. Von der Kapelle aus geht auch das Fahrsträsschen Richtung Sareis. Nach Sareis führt auch eine Sesselbahn. Ich bin mir bewusst, dass Bergbahnen Arbeitsplätze bedeuten, ich für meine Person bin allerdings kein Freund von Bergbahnen. Man braucht auch nur eine gute halbe Stunde für diese Strecke. Noch vor der Bergstation biegt der Wanderweg vom Fahrsträsschen Richtung Sareiserjoch ab. Von da geht es bergab in den Nenzinger Himmel. Zuerst über ein Älpchen, das noch den Liechtensteinern gehört, dann die Grenze überquerend, erreichte ich nach knapp zwei Stunden (ab Malbun), den Nenzinger Himmel. Auch hier kurzer Besuch in der St. Rochuskapelle. Vom Nenzinger Himmel aus führt ein sehr angenehmes Fahrsträsschen zur Ochsenalpe, es gibt allerdings keinerlei Hinweistafeln oder geschweige denn Wanderwegweiser, die zu dieser Alpe weisen (bitte Karten studieren). Zuerst führt das Strässchen alles eben Richtung Norden auf der linken Seite des Gamperdonatals, überquert eine Rüfe, dann leicht abfallend, bevor es angenehm ansteigt und über ca. zehn Kehren auf die Ochsenalpe führt (zwei Stunden ab Nenziger Himmel und ohne eine Menschenseele gesehen zu haben!). Von hier aus mehr oder weniger weglos auf den Punkt 2086 (Karte tiefster Punkt zwischen Ochsenkopf und Pt. 2160/Ruchberg). Das kleine Problem sind die Latschen, die hier aber nicht zu dicht sind, so dass ein Durchkommen problemlos möglich ist. Vom Punkt 2086 ohne Probleme über den Südgrat auf den Ruchberg/Pt. 2160 (eine Stunde ab Ochsenalpe). Am ersten Ziel angekommen, gab es hier die wohlverdiente Mittagsrast. Frisch gestärkt ging es weiter Richtung Bettlerjöchle. Man könnte vom Ruchberg auch direkt über den Grat dorthin gelangen, was aber sicher nicht zu empfehlen ist! Ich entschied mich, den Ruchberg mit einem Verlust von ca. 200 Höhenmeter ostseitig zu umlaufen, darum zurück zu Punkt 2086. Das Umlaufen des Ruchberges verlief problemlos. Den Aufstieg auf das Bettlerjöchle (dieses ist mit Namen auf Karten eingetragen, wohl ein alter Schmugglerpfad), gab auch keine grösseren Probleme, man darf sich einfach nicht von verschieden Weglein und Gamspfaden irritieren lassen. Auf alten Wanderkarten ist nämlich zum Teil ein Weg in der Ostflanke eingetragen, dieser ist aber kaum mehr auszumachen. Das Bettlerjöchle ist eigentlich sehr breit, es ist aber nicht ganz einfach, zwischen den Felszacken den richtigen Durchschlupf zu finden. Das "Jöchle" ist ganz rechts anzupeilen, der Durchschlupf ist dort, wo der Gratanstieg zum Scheienkopf beginnt. Auf dem Felszacken gleich darüber ist ein kleines Erinnerungskreuz eines Erfallenen zu erkennen (eine Stunde ab dem Ruchberg). Hier überquerte ich wieder die Landesgrenze nach Liechtenstein. Von hier steil die weglose Westflanke runter und ich erreichte das Fahrsträsschen auf der Alp Matta genau beim Wanderwegweiser, Weggabelung Galinakopf/Mattajoch. Von hier aus problemlos auf dem Fahrsträsschen zuerst auf das Sassfürkle und zurück nach Malbun (zwei Stunden ab Bettlerjöchle).

Fazit: Sehr spannende und anstrengende Tour! Malbun bis Ochsenalpe (A) T3. Ochsenalpe (A)-Ruchberg T4. Die Überquerung des Bettlerjöchle ist mit T5 zu bewerten. Reine Laufzeit, 8 Std.

Natürlich kann man direkt ab Alp Matta auf das Bettlerjöchle und den Ruchberg und zurück, ohne Nenzinger Himmel, was eine Verkürzung der Tour um ca. 2 Std. wäre.

Tourengänger: Bergmichel


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