Zettenkaiserkopf - Einsame Tour im Kaisergebirge

Ja das gibt es noch - eine einsame Gipfeltour im, ansonsten überlaufenen Wilden Kaiser. Der Zettenkaiserkopf bildet mit seinen 1609m Höhe den westlichesten eigenständigen Gipfel im Wilden Kaiser.
So niedrig der Zettenkaiserkopf auch ist, so einfach ist seine Besteigung auf keinen Fall. Es gibt keinen offiziellen Weg, allerdings führen vereinzelte rote Markierungen bis zum Gipfel. Der Aufstieg ist allerdings teils beschwerlich, da stellenweise kein Weg erkennbar ist, und man sich den Weg zum nächsten Punkt/Steinmandl bahnen muss. Etwas Abenteuerlust sollte man bei dieser Tour also schon mitbringen.

Obwohl der Kopf nur 1600m Höhe vorweist, fordert er im Aufstieg sehr viel um zum Gipfelplateu zu kommen. Schon der Einstieg zum Aufstieg erweist sich sehr schwierig da er nicht markiert ist, nur im obersten Bereich stark verwitterte Markierungspunkte aufweist und ansonsten nur eine schwach ausgeprägte Trittspur mit einigen mageren Steinmandln den steilen Weg zum Gipfel weist.

Nachstehende Wegbeschreibung habe ich von ROBERGE entnommen nach dieser bin ich auch auf den Gipfel gegangen.

"Vom Hintersteiner See folgt man dem Wanderweg bzw. Steig zur Walleralm. Er umrundet, stetig ansteigend, den Zettenkaiserkopf, bis man das liebliche Gebiet der Walleralm erreicht. Ab der Walleralm folgen wir dem Wilden-Kaisersteig für ca. 5 Minuten Richtung Süden (den Wegweiser Hocheck/Kaindlhütte lassen wir links liegen). Dann biegen wir, noch vor dem nächsten Wegweiser, nach links in einen stark verwachsenen Feldweg/Waldschneise ein.

Am Ende dieses Weges, nach ca. 100 Metern verjüngt sich der Weg und man trifft auf die erste rote Markierung. Der Weg verläuft nun als teils schwer erkennbarer Trampelpfad (aber immer mit roten Markierungen oder Steinmandln) in einer Rinne nach oben. Nach ca. 45 Minuten kommt man zu einem kleinen Aussichtspunkt mit Blick ins südliche Inntal. Hier trifft die Aufstiegsvartiante mit dem markierten Weg zusammen. Etwas bergaufwärts ist an einem Felsen ein weiterer roter Aufstiegspfeil angebracht (siehe Bild 2).

Wir folgen diesen Markierungen weiter aufwärts und kommen ziemlich bald zu einer steilen, teils rutschigen Waldbodenrinne, in welcher jedoch ein Bergsteigerseil angebracht ist, um den Aufstieg zu erleichtern. Am Ende des Seiles verlassen wir die Rinne nach links und steigen weiter den roten Markierungen folgend nach oben. Nach weiteren 30 Minuten erreichen wir das Ende des Waldes/Latschenbereichs und erblicken ein orange-farbiges Schild. Jetzt haben wir es gleich geschafft. Noch etwa 5 Minuten in einfachem Schrofengelände aufwärts und wir haben den Gipfel des Zettenkaiserkopfes erklommen."

Wie gesagt ich habe mich zusammen mit dem GPS Track nach dieser Beschreibung´hochgekämpft. Diese Wegbeschreibung dürfte schon einige Jahre auf dem Buckel haben da inzwischen die Markierungen fast zur Gänze verblasst sind und die Latschen sowie generell der Bewuchs stark zugewachsen ist. In den steilsten Abschnitten ist ein Seil zur Hilfe - vor allem für den Abstieg angebracht.

Insgesamt eine lohnende, herausfordernde, einsame Tour mit einer Hammeraussicht auf den Hintersteinersee und bei schönen Wetter noch viel weiter. Diese Tour kann ich aber meiner Meinung nach nur Spezialisten empfehlen, die sich im weglosen, steilen Bergwaldgelände wohl fühlen.

Ich habe die Tour mit T4 bewertet. Aber das ist ja immer subjektiv bzw. ich kann da die Klassen schlecht einschätzen.