Monte Lema bis Monte Tamaro - Gratwanderung mit Biwak


Publiziert von boerscht , 17. November 2017 um 19:17.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:31 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Tamaro-Lema   I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:13 km
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Nach einem super Sonnenaufgang heute morgen auf der Cima dell´Uomo starten wir am Nachmittag direkt die nächste und letzte Tour für dieses verlängerte Wochenende im Tessin. In Miglieglia parken wir das Auto und fahren mit der Bahn zum Monte Lema hinauf. Der Plan ist heute so weit zu gehen wie wir kommen, zu Campen und morgen dann bis zum Monte Tamaro und der Bahn bei der Alpe Foppa zu gehen.

Tag 1:

Ostello Monte Lema - Monte Lema - Piano del Poncione T2; 45 min:


Um die Gratwanderung komplett zu machen, muss der Abstecher von der Bergstation auf den Monte Lema natürlich sein. Die Rucksäcke lassen wir liegen und gehen schnell zum Gipfel hinauf. 
Die Sonne steht schon recht tief und wir machen uns bald auf den Weg hinunter zur Forcola d`Arasio.
Da wir auf der Tour wirklich auf jeden Gipfel am Grat steigen wollen, der Weg jedoch meistens darunter vorbei läuft, gehts hier vom Weg ab und gerade aus die Wiese hinauf auf den Piano del Poncione.
Irgendwie haben wir etwas getrödelt und es wird schon langsam dunkel. In einer Mulde beim Piano del Poncione finden wir einen geeigneten Platz zum Campen, so dass man uns nicht unbedingt vom Ostello Monte Lema sieht. Ich meine mal wo gelesen zu haben, dass das Campen hier am Monte Tamaro  und dem Grat nicht so gerne gesehen wird. Nach dem Sonnenuntergang und Essen gehts in den warmen Schlafsack. Heute nacht ist es definitiv deutlich kälter als die letzten Nächte.

Tag 2:

Piano del Poncione - Poncione di Breno T2; 10 min:

Nach dem Zelt abbauen, auf dem sich eine beachtliche Eisschicht gebildet hat, gehts über den Wanderweg auf den Poncione di Breno, auf dem wir den herrlichen Sonnenaufgang genießen, welcher den Grat zum Monte Gradiccioli in goldenes Licht hüllt.

Poncione di Breno - Zottone - Monte Magino - Monte Magno - Passo d´Agario T3; 1,5 h:

Vom Poncione di Breno gehts zunächst etwas bergab und dann auf einem schönen, relativ breiten Weg direkt auf dem Grat in Richtung Zottone. Der Abschnitt ist der anspruchsvollste der ganzen Gratwanderung, wenn man das so sagen kann. Eigentlich kaum T3. Auf dem Grat gibts erstmal Frühstück und wir kochen Porridge. Ein erster Trailrunner von vielen heute überholt uns hier.
Der Aufstieg auf den Zottone ist weglos und einfach über die Wiese am Grat. Vom Gipfel hinunter zum Wanderweg gehts dann durch ungemütliches Gestrüpp von Alpenrosen.
Unter dem Zottone hats eine Schutzhütte, in der sogar ein Schlafsack mit Biwaksack hängt.
Weiter geht es alles dem Grat entlang auf den P.1583 und weiter zum Monte Magino, beide ebenfalls weglos einfach vom Wanderweg zu erreichen.
Der nächste Gipfel ist der Monte Mango, auch hier weglos auf erkennbaren Pfadspuren über die Wiese hinauf. Hinunter gehts auch hier, wie am Zottone durch jede Menge Alpenrosen zum Passo d´Agario.
Im Rifugio hier gibts Snacks und Trinken, die einzige Möglichkeit auf der Tour Wasser aufzufüllen, wie haben jedoch noch genug dabei. 
Die Schweizer Armee ist auch unterwegs bei dem tollen Wetter und uns kommen bestimmt 50 voll ausgerüstete Soldaten entgegen. Die Armen, bei 20 Grad mit 40 Kilo auf dem Rücken und neben dran rennen die Trailrunner gemütlich vorbei. 

Passo d´Agario - Monte Pola - Monte Gradiccioli - Monte Tamaro - Motto Rotondo - Manera T2: 2h:

Vom Pass geht es weiter auf dem Wanderweg zum Monte Pola und dann zum Monte Gradiccioli. Auf diesem hat man eine super Aussicht und der Gipfel ist gut besucht. Über den direkten Weg steigen wir ab zum Bassa di Montoia und weiter zum Bassa di Indemini.
Der Weg auf den Monte Tamaro ist dann nochmals recht steil und zieht sich etwas in die Länge, jedoch durchwegs einfach (T2).
Auf dem Gipfel ist dann die Hölle los, kein Wunder bei dem Wetter, also schnell weiter zum Motto Rotondo, dem vorletzten Gipfel der Tour. Hier könnte man spannend auf dem Grat hinauf kraxeln, da auf dem Wanderweg drunter jedoch viel los ist, und unsre Rucksäcke recht schwer, lassen wir das und gehen den einfachen Weg von hinten über den Grashang hinauf.
Dann gehts noch weiter zum letzten Gipfel, dem 13. auf der Tour, den Manera hinter der riesigen Antenne.

Manera - Alpe Foppa direkt über den Grat T3+; 20 min:

Vom Manera sehen wir, dass ein kleiner Pfad den Grat entlang direkt hinunter zur Alpe Foppa führt.
Der Pfad führt recht steil den Grat entlang nach unten. Gegen Ende weicht der Weg nach rechts in die Flanke aus und es folgt eine schöne Kraxelstelle, welche mi einem roten Achtung Zeichen markiert ist. 
Aufgrund dieser Stelle die Bewertung T3+, ansonsten ist die Tour eher nur T2-T3 und durchwegs sehr einfach zu gehen.
An der seltsamen Kirche vom Architekten Mario Botta vorbei gehts zur Seilbahn und diese hinunter nach Rivera.
Von dort mit Zug und Bus zurück zum Ausgangspunkt in Miglieglia. Der Shuttlebus, welcher die beiden Seilbahnstationen verbindet, fährt leider nur bis Ende September.


Ein guter Abschluss des gelungenen verlängertem Wochenende im Tessin. Die Idee dem schlechten Wetter auf der Alpen Nordseite und dem Schnee zu entfliehen ist bei Tagsüber 20°C und durchgängig Sonne bestens gelungen. Einzig die lange Anfahrt ist ein Manko.
Die Tour vom Monte Lema - Monte Tamaro ist eigentlich eher eine schöne Tages- oder Halbtages Tour.


Tourengänger: boerscht


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

westi hat gesagt: Danke...
Gesendet am 27. November 2020 um 06:10
...für den Bericht, werde dann heute mal testen =). Gruss, Westi

boerscht hat gesagt: RE:Danke...
Gesendet am 27. November 2020 um 09:05
Gerne, dann viel Spaß im sonnigen Tessin!


Kommentar hinzufügen»