Pitzkopf und Schulterberg


Publiziert von klemi74 , 3. November 2017 um 19:07.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:25 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1040 m
Abstieg: 1040 m
Strecke:20,4km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Aus Richtung Deutschland kommend ca. 100 Meter nach dem Hagenwirt, schon hinter der Brücke, rechts parken. Wenig Stellplätze, es handelt sich überwiegend um Privatparkplatz.
Unterkunftmöglichkeiten:An der Strecke nichts

Am letzten Urlaubstag ist das Wetter wieder gut, trotz des Neuschnees in höheren Lagen muss ich einfach nochmal raus. Bei der Suche nach Ideen fällt mir ein, dass der Kollege Vielhygler schon seit geraumer Zeit darüber "lamentiert", dass der Pitzkopf noch keinen Bericht erhalten hat. In Verbindung mit dem ebenfalls wenig behikrten Schulterberg müsste das doch ein lohnendes Ziel für die derzeitigen Bedingungen sein!?

Also parke ich gegenüber des geschlossenen Hagenwirtes und steige auf der dort beginnenden Forststraße bergan. An Abzweigungen muss man sich einfach in Richtung Juifen orientieren, dann kann nichts schiefgehen. Oberhalb einer kleinen Alm kommt schön langsam der Sattel zwischen Demeljoch und Juifen sowie dazwischen das Karwendel in den Blick. Jetzt noch ein paar hundert Meter und es geht auf etwas kleinerem Weg nach links hinauf zur Pitzalm. An den Gebäuden links vorbei geht es auf eine wenig steile Viehweide und auf ihr zum höchsten Punkt mit Sendemast, aber ohne Kreuz und Buch.

Ich gehe nun die wenigen Minuten zurück zur Alm und suche den besten Übergang zum Schulterberg. Dazu gehe ich etwa bei der Alm über die nasse Wiese nach Osten zu einer kleinen Stufe. Ich habe keine Ahnung wo ich am besten hinabkomme und wähle eine Stelle, an der die Wiese etwas nach Osten vorspringt. Durch doch ganz gut gangbaren Wald steige ich etwa 50 Meter ab, bis der Wald flacher und leider auch sumpfig wird. Ich schwenke auf etwa gleicher Höhe nach rechts, wo aber auch einige schlammige Passagen mit tiefen Viehtritten zu überwinden sind. Ich komme nun nah an die Abstürze des Juifens heran und erreiche in nun ein bisschen trockenerem Gelände einen alten Fahrweg, der schon vom Pitzkopf aus sichtbar war. Auf ihm in wenigen Minuten zur Schulterbergalm.
Um zum Gipfel zu gelangen, muss man nach den Gebäuden ca. 100 Meter (Strecke) absteigen und dort auf einen unmarkierten Ziehweg wechseln. Dieser führt nur leicht steigend bis kurz vor den Gipfel; ab dem Ende des Weges sind es höchstens fünf Minuten durch die Wiese hinauf zum höchsten Punkt.
Auf dem Ziehweg geht es nun wieder zurück zur Abzweigung und von dort auf meist breitem Forstweg hinab zum Parkplatz. Eine genauere Beschreibung braucht es nicht, immer dem größten Weg folgen und im Zweifelsfall bergab gehen. Schön übrigens, dass der lichte Laubwald im oberen Bereich immer wieder Durchblicke zu den Nachbarbergen ermöglicht.

Fazit:
Überraschend lohnende Runde auf zwei der einsameren Ziele im Vorkarwendel. Die beiden Gipfel sind kaum schwieriger als T1, der Übergang mit seinen Schlammlöchern ist dann aber doch die Bewertung als T2 wert - der Nervfaktor ist dabei nicht eingepreist...

Gehzeiten:
Zum Pitzkopf 2h
Übergang zum Schulterberg 1h15
Abstieg 1h20

Und welcher Berg ist jetzt schöner?
Bei der Aussicht gibt es ein knappes Unentschieden: der Pitzkopf bietet einen netten Durchblick zum Hauptkamm des Karwendel und einen Einblick in die Nordflanke des Demeljoches, dafür sieht man vom Schulterberg einen Zipfel der Zentralalpen, einige Berge im östlichen Vorkarwendel und der Guffert präsentiert sich besser. Der Aufstieg zum Pitzkopf ist hingegen landschaftlich etwas reizvoller, was man aufgrund etlicher Kahlschläge im an sich geschlossenen Waldgürtel auch wahrnehmen kann. Sozusagen ein Sieg für den Pitzkopf im Elfmeterschießen...

Tourengänger: klemi74
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Kommentare (2)


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Vielhygler hat gesagt:
Gesendet am 4. November 2017 um 00:04
Endlich! Freut mich, jetzt gleich beide Juifen-Trabanten in einem Bericht vereint zu sehen!

Was die Beliebtheit der beiden angeht: der Schulterberg ist von Achenkirch aus neben der Hochplatte eine sehr auffällig vorspringende Schulter, der Pitzkopf hingegen ist von den Straßen und Ortschaften nur ganz schlecht zu sehen.

Aber das heißt ja noch nichts für den Vergleich, den du, finde ich richtig - und witzig - gezogen hast!

VG Andreas

klemi74 hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. November 2017 um 20:43
Danke für den Kommentar !

Aber man muss schon sagen, dass der Übergang in der hier vorgestellten Form nicht so toll ist. Vielleicht geht es weiter oben am Hang des Juifens (von unten ist eine Spur zu sehen) sinnvoller. Ansonsten muss man Bedingungen abwarten, bei denen die Schlammlöcher nicht von wenigen cm Schnee versteckt werden ODER bei denen der Schnee trägt...

Gruß,
Karsten


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