Brendler Lug und Annalper Joch - Wo das Lechquellengebirge beginnt


Publiziert von Grimbart , 11. November 2017 um 14:36.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:21 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1230 m
Abstieg: 1230 m
Strecke:ca. 18,75 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Dornbirn, Bahnhof, mit der Buslinie 40 nach Au, Gemeindeamt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Kartennummer:ÖK-25V Nr. 1224-Ost (Bezau); F&B WK-Nr. 5364 (Hinterer Bregenzerwald / Kleinwalsertal / Damüls)

Dank dem Umstand, dass bei Au drei Gebirgsgruppen aufeinander treffen, sind die Brendler Lug und das Annalperjoch zwei feine Aussichtswarten, die – wenn auch mit erheblichen Höhendifferenzen verbunden – einfach zu besteigen sind. Dabei bildet die Brendler Lug, eine von Wiesen überzogene Bergschulter, den nördlichen Abschluss eines vom Zitterklapfen nach Norden ziehenden Kamms. Südlich von der Lughöhe steht mit dem Annalperjoch, der – zumindest von Norden gesehen – erste eigenständige Gipfel dieses Kamms, der in Wirklichkeit aber kaum aus der langen Gratschneide hervortritt. Die Einblicke in das alpine Ambiente des Zitterklapfenmassivs und die umfassende Aussicht in die angrenzenden Gebirgsgruppen machen diesen „Makel“ aber allemal wett.

 

Mit dem Kalkül mehr von der Sonne zu haben, wenn ich ihr im Uhrzeigersinn folge, entschied ich mich für den Aufstieg von Osten über die Brendler Alpe und den Abstieg nach Westen über das Argenvorsäß. Die schönere Abstiegsvariante – vor allem während der Alpsaison – ist aber sicherlich jene über die Annalpe zur Bergkristallhütte. Doch zu dieser Jahreszeit kann man aufgrund der Enge des Dürrenbachtals den langen Schatten von Zitterklapfen & Co nicht mehr entkommen und da die Bergkristallhütte bereits geschlossen hatte, verpufft auch noch der letzte verbleibende Anreiz (eine Einkehr in einer warmen Gaststube) im Nichts. Dass der letztendlich ausschlaggebende Pluspunkt für den Abstieg über das Argenvorsäß es an diesem Tag vorzog nur eine Nebenrolle innezuhaben und sich nur selten durch die hochliegenden Schleierwolken durchzukämpfen vermochte, konnte man im Vorhinein ja nicht ahnen.

Start der Runde ist beim Gemeindeamt in Au. Hier folgt man kurz der Straße Richtung Schoppernau und wechselt kurz vor der Sennerei nach rechts auf einen Fahrweg, der – an einer Talstation eines Skilifts vorbei – über die Wiesen hoch an den Bergfuß leitet. Bei einer Weggabelung schließlich nach links auf einen Feldweg und kurz darauf auf einem Wiesenpfad unter der Lifttrasse hindurch an den Waldrand, wo man auf die Forststraße trifft, die in das Dürrenbachtal hineinführt.

Auf ihr wandert man nun in kurzen Kehren durch den Wald hinauf bis zu einem Bachtobel, danach geht’s wenig anstrengend in weit ausholenden Schleifen zu den Weiden der Godlachenalpe. Hier könnte man vor einem Bacheinschnitt bereits nach rechts auf einen alten Ziehweg wechseln und über die feuchten Wiesen direkt zur Alphütte aufsteigen. Wer trockenen Fußes zur Hütte gelangen möchte, der bleibt der Forststraße bis nach dem Bacheinschnitt treu und folgt dann dem rechts abzweigenden Güterweg in einer Kehre hinauf zur Godlachenalpe.

Sich weiterhin an den Fahrweg haltend führt dieser von der Godlachenalpe in einer Schleife wieder in den Wald hinein und um einen Geländerücken herum zu den schönen Wiesen an der Brendler Alpe. Neuerlich in den Wald ausholend geht’s anschließend mit dem gewaltigen Talschluss vor Augen über freie Weideflächen zur schön gelegenen Brendler Alpe.

Bei der Brendler Alpe beginnt nun der Aufstieg über einen Bergrücken zur Brendler Lug. Dazu verlässt man kurz hinter der Alphütte die Forststraße und steigt auf einem vom Vieh arg in Mitleidenschaft gezogenen Weg – den Fahrweg noch einmal kreuzend – zu einem Holzplatz hoch. Von dort führen nun deutliche Fahrspuren über eine Lichtung hinüber zu einem Geländerücken. Um diesen herum geht’s anschließend auf deutlichem Pfad abwechselnd zwischen Bäumen und üppig mit Heidelbeeren und Alpenrosen bewachsenen Flächen bis unter die Lughöhe. Bei einem Linksknick folgt man nun nicht dem Weg in den Wald hinein, sondern hält einem bescheidenen Steiglein folgend direkt auf die sich vor einem aufbauende Anhöhe zu. Zwischen Buschwerk und Grünerlen hindurch steigt man anschließend nach links ausholend über freie Flächen dem Kreuz auf der Brendler Lug entgegen.

Auf das Annalperjoch zuhaltend geht’s von der Lughöhe zunächst gemütlich über die weiträumige Kammhöhe bis zu einer Wegverzweigung oberhalb der Säckelalpe. Dem Bergrücken treu bleibend zieht der Steig nun wieder merklich an. Nach einem kurzen Flachstück wartet dann schließlich das steilste Stück des Tages, der Schlussanstieg über den ausgeprägten Nordgrat zum Annalperjoch. Bei einer vortrefflichen Aussicht, erweisen sich diese gut letzten 100 Höhenmeter als kurz und knackig, aber keineswegs ausgesetzt.

Da ich nicht über die Annalpe ins Dürrenbachtal absteigen wollte, ging's wieder auf gleichem Weg vom Annalperjoch zurück bis zur Wegverzweigung oberhalb der Säckelalpe. Hier nun auf einem Ziehweg scharf nach links, bis ein Richtungspfeil nach rechts auf einen Steig aufmerksam macht. Dieser führt nun über einen von Buschwerk überzogenen Steilhang hinunter zur Forststraße bei der Hinterfirstalpe.

Hier dem Fahrweg nach rechts folgend, wandert man zunächst mit schönen Blicken zu Klippera und Kanisfluh ohne allzu großen Höhenverlust talaus, um dann für eine gute ½ Stunde im Wald zu verschwinden. Die Monotonie der zahlreichen Kehren wird auf diesem Abschnitt nur vom versteckt im Wald liegenden Pfannenseeli unterbrochen. Danach leiten die Kehren mit schönen Blicken in die Damülser Bergwelt über Alpweiden bergab zum Argenvorsäß.

Der Abstieg vom Argenvorsäß ins Tal zieht sich dann aber doch recht in die Länge und verläuft wenig spannend auf einem stellenweise dem Fels abgerungenen Güterweg, der durch Mischwald zum Argenbach hinabzieht. An diesem entlang spaziert man nun hinaus zur Argenbachbrücke und quert die L193 um auf Feldwegen nach Jaghausen zu gelangen. Hier kann man entweder über die Bregenzerach zur Haltestelle bei der Kirche wechseln oder man folgt der Straße nach rechts hoch zum Gemeindeamt von Au.

 

Gehzeiten:

Au, Gemeindeamt – Godlachenalpe (ca. 1' 00'') – Brendler Alpe (ca. 30'') – Brendler Lug (ca. 55'') – Annalper Joch (ca. 45'') – Hinterfirst (ca. 35'') – Argenvorsäß (ca. 55'') – Argenzipfel, Brücke (ca. 55'') – Jaghausen – Au, Gemeindeamt (ca. 20'')


Tourengänger: Grimbart


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