Tällistock - ein einsamer Gipfel im Safiental


Publiziert von Delta Pro , 15. Oktober 2017 um 18:19.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum:14 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Signina 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1070 m

Auf einen unscheinbaren, wohl kaum je besuchten, aber knackigen Gipfel an einem traumhaften Herbsttag

Der Tällistock versteckt sich ganz hinten in einem Hochtal über Tenna. Von keiner Seite her fällt er auf und ist im Anmarsch erst ganz am Schluss zu erblicken. Nicht erstaunlich deshalb, dass der Tällistock wohl nur sehr selten Besuch erhält. Dies ist sogar die erste Beschreibung auf Hikr, was bei der eigentlich guten Erreichbarkeit etwas heissen will! Obwohl der Tällistock ein unscheinbares Spitzchen ist, ist der Gipfelbereich alles andere als trivial - brüchiger Fels und abweisende Grate. Deshalb muss ich eingestehen, dass ich den Hauptgipfel um 10 Meter verfehlt habe, was der Schönheit der Tour allerdings keinen Abbruch tut.

Um 10.30 starten wir bei glasklarem, wolkenlosen Herbstwetter und warmen Temperaturen in Tenna. Landschaftlich schöner Aufstieg zur Tällihütte. Dort verlassen wir den Wanderweg, der zum Piz Fess führt, und folgen dem Grasrücken, auf dem man bequem Höhe gewinnt. Der Einblick ins einsame Tälli wird immer schöner und endlich ist am Ende die kecke Spitze des Tagesziels zu erkennen. Wir queren links ins idyllische Tal hinein. Nach einer Rast folgt der letzte Teil des Anstiegs. Durch eine auffällige Grasrinne links des Gipfels steigen wir auf. Das ist nicht schwierig, das Grasgelände ist aber doch recht abschüssig (T4). Bei Ankunft auf dem Grat zweimal Staunen: 1. Der Weitblick ins Vorderrheintal und der Tiefblick ins wilde Val dils Palets ist gewaltig. 2. Der Gipfelgrat zum Tällistock besteht aus schieferigen Aufschwüngen, ist exponiert und kein Selbstläufer wie erwartet. Eher nichts für 6 Monate alte Bergsteigerinnen - dankend wird Sonne und Aussicht genossen. Ich versuche also alleine weiterzukommen. Vom Sattel steige ich etwas ab und quere dann in der Ostflanke bis man auf Bändern aufsteigend kann. Durch eine etwas bröckelige Rinne erreiche ich den Vorgipfel (T5). Der Hauptgipfel ist nur rund 10 Meter entfernt. Ein durchaus kletterbarer Aufschwung (III?) und ein sehr exponiertes Grätchen wären zu überwinden. Bei dem schlechten Fels verzichte ich auf das Risiko und steige zurück.

Abstieg an den Fuss des Tällistocks und Querung zur Scharte nordöstlich des Gipfels. Wir steigen auf zum "Vorder Tällistock" (Pt. 2533) und folgen dem Graskamm in sehr schöner Panorama-Wanderung. Anschliessend zurück zur Tällihütte. Auf dem Rückweg nehmen wir den oberen Weg (der offizielle Wanderweg führt mit Höhenverlust weiter unten durch). Der obere Weg ist abschüssiger, aber überall gut zu begehen (T3). 

Tourengänger: Delta, Xinyca


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