Pass dal Fuorn - God Tamangur - S-charl


Publiziert von CampoTencia , 7. Oktober 2017 um 10:11. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Val Müstair
Tour Datum: 5 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 530 m
Abstieg: 870 m
Kartennummer:1239 Sta. Maria, 1219 S-charl

Nach langer Bahnfahrt entführt uns das Postauto von Zernez weg durch eine zauberhafte Landschaft in Richtung Ofenpass. Goldgelbe Lärchen heben sich in der Morgensonne von den dunkleren Föhren und Arven ab. Einzelne Bergspitzen sind schneebedeckt, ansonsten erscheint die Landschaft in schönem Herbstrot. Auf dem Ofenpass – Pass dal Fuorn – bläst uns ein kühler Wind entgegen, Grund genug, im Passrestaurant Süsom Givè einen heissen Startkaffee zu geniessen.
 
Gleich gegenüber dem Restaurant beginnt der Bergweg, dem wir nach der Abzweigung nordwärts folgen. Ein Jäger ist auf Beobachtungsstation, weiter weg bellt ein Hund. Wir steigen zwischen Föhren hoch und geniessen den Ausblick zum Munt Buffalora und Piz Daint. Einige steile Runsen unter dem Munt da la Bescha flössen Respekt vor den Naturgewalten ein und skurril geformte Felstürme lassen der Fantasie freien Lauf. Bald einmal wendet sich der Weg nordostwärts ins Tal Valbella. Um das Val Nüglia im Nordwesten reihen sich Grössen wie Piz Nair, Piz Stabelchod, Piz Nüglia und Piz Tavrü. Im Schatten des Munt da la Bescha ist es sehr kalt, einzelne gefrorene Pfützen zeugen davon. Gemächlich, in mässiger Steigung, kommen wir auf dem Bergweg vorwärts und erreichen bald das Plateau auf 2535m. Auf dem Abstieg kommen uns Biker entgegen, die sich den Hang hochkämpfen. Man grüsst sich und wünscht einen guten Tag. Bei solch Sonnenschein und blauem Himmel muss der Tag ja gut werden! Auf der Landeskarte ist eine Quelle eingezeichnet, die Funtana da S-charl. Diese möchten wir aufsuchen und verlassen deshalb den Weg. Schon von weitem sind die Brunnen zu erkennen, die das klare Quellwasser fassen.
 
Ebenaus geht es über die Plan Mattun. Verdörrte Grashügelchen lassen Gedanken an eine Buckelpiste aufkommen. Wie ein Solitär steht ein riesiger Felsbrocken im Gelände und dient als Wegmarkierung. Beim Abstieg nach Alp Astras kommen uns immer mehr Leute entgegen, die wie wir diesen Prachtstag geniessen wollen. Bei den Alpgebäuden gehen wir vorbei und suchen die Ruhe für die Mittagspause auf der andern Seite der Clemgia in Tamangur Dadaint.
 
Anschliessend steigen wir mässig steil gegen God Tamangur an, dem höchstgelegenen Arvenwald Europas. Schon zu Beginn treffen wir auf viele junge Arven. Dem Tannenhäher sei Dank, dass er nicht alle seine vergrabenen Arvennüsschen wieder findet. Grosse, kräftige Arven, dazwischen immer wieder alte mit abgebrochenen Ästen. Diesen widmen wir unser Augenmerk. Vorallem jenem Exemplar, das nur noch aus einem kurzen Stamm ohne Rinde besteht und sich mit farbigsten Faserungen in die Erinnerung einprägt. Der Duft der Arven begleitet uns, als wir über Arvenzapfen und die vielen 5-strahligen Nadeln unseren Weg gehen.
 
Über einen Bach und durch sumpfiges Gelände erreichen wir Tamangur Dadora. Es tut weh, das grosse Gebäude verfallen zu sehen, das wohl einst einer grossen Herde Unterschlupf geboten hat. Über uns am Hang des Mot Falain leuchten goldgelbe Lärchen, während wir uns der Clemgia nähern. Nach P.1994 verlassen wir die Alpstrasse, überschreiten eine kleine Brücke und folgen dem Weg auf der linken Flussseite talabwärts. Mit Holzstegen wird Sumpfgelände passierbar gemacht. Zwischen Arven hindurch und über viel Gestein, die rauschende Clemgia neben uns, erfreuen wir uns an den gelben Lärchenhängen auf der gegenüber liegenden Seite. Vor S-charl gelangen wir über eine Brücke zu den ersten Häusern und lassen uns im Garten des gut besetzten Crusch Alba nieder. Mit einem kühlen Calanda stossen wir auf die schönen Stunden im Bündnerland an.
 
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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