Dürnbergstein (2205m) - Einsame Runde über dem Foisching


Publiziert von sven86 , 1. Oktober 2017 um 16:15.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:30 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1100 m
Strecke:15,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Kelchsau auf der Mautstraße (4 €) hinein in den langen Grund. Kostenloser P. am Beginn des Frommgrundes kurz vor der Erlahütte, etwa 15 Minuten ab Kelchsau
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehrmöglichkeit am Moderstock im Langen Grund; sonst in Kelchsau im Fuchswirt

Dem beliebten Schafsiedel sind im Norden noch einige durchaus mächtige Gipfel vorgelagert, die mangels Steiganlagen kaum Beachtung finden. Allenfalls das unmittelbar vorgelagerte Duo Herzogkogel und Stanglhöhe wird im Winter wohl öfters durch Skitouristen besucht. Vorgestellt sei nachfolgend eine einsame Rundtour über dem abgeschiedenen Foisching-Kar, die gleichwohl mit einem Forstweghatscher aus dem Langen Grund heraus erkauft werden muss. Dabei geht es zunächst auf das sanfte Kreuzjoch - der letzte Ausläufer des Schafsiedel-Massivs und zugleich der einzige Gipfel, der von Kelchsau aus gut sichtbar ist. Weiter geht es auf Blockgraten auf den Dürnbergstein und von diesem über das unbedeutende Foischingköpfl zurück in das Forstwegsystem.

Das Gelände ist außerhalb der Forstwege komplett weglos, wobei gerade in den stärker bewachsenen Passagen schwache Trittspuren vorzufinden sind. Eine Strauchtanzerei wie etwa am benachbarten Bärentalköpfl oder sonstige Wühlereien sind dabei nicht erforderlich. Auch die Blockgrate lassen sich noch im moderaten Bereich begehen; schwierigere Auftürmungen sind kleinräumig umgehbar. Alles in allem eine nette Runde in uriger Landschaft, die sich mangels ganz großer Fernblicke auch gut für mittelmäßiges Wetter eignet, wobei es schon halbwegs trocken sein sollte.

Start am Parkplatz im Langen Grund nahe der Erla-Brennhütte. Zunächst auf dem Fahrweg der Beschilderung zur Pallspitze (via Frommalm) folgend, wobei der Wanderweg in den Frommgrund hinein dann ignoriert wird. Stattdessen auf dem Forstweg bleibend und in einer großen Schleifenbewegung immer weiter hinauf - zuletzt mit einigen Flachpassagen - bis zum Ende des Forstweges auf etwa 1750m am NW-Kamm des Kreuzjoches nach gut 6 Kilometern Marsch  (Verlauf in der Kompass-Karte korrekt eingezeichnet).

Diesen sanften NW-Kamm geht es nun am Waldrand entlang hinauf - die gut gestuften Sträucher sollten keine größeren Mühen machen, bald bildet sich auch eine schwache Trittspur auf der Kammhöhe heraus. Streng genommen kann man hier noch ein T2 vergeben, die gelegentlichen Strauchtretereien verlangen aber zumindest ein Minimum an Aufmerksamkeit. Von der ausladenden Gipfelfläche des Kreuzjoches geht es weiter ein Stück nach Süden hinab und dann auf dem insgesamt doch recht milden Blockgrat hinauf zum Dürnbergstein. Schärfere Stellen lassen sich gut in der mäßig steilen Ostflanke (also links) umgehen, T3. Eine gute halbe Stunde benötige ich für den Übergang.

In ganz ähnlicher Weise aber minimal schwieriger geht es nun hinab auf dem Westgrat hinüber zum Foischingköpfle, welcher eher eine Kammschulter als ein richtiger Gipfel ist. Wiederum können einige Blocktürme umgangen werden - meist links, gelegentlich auch rechts - bis das sanfte Grasplateau des Foischingköpfle erreicht wird (T3+). Eine knappe halbe Stunde kann man für diesen Übergang veranschlagen.

Der weitere Abstieg erfolgt auf der Fortsetzung des W-Kammes, der zunehmend nach NW umschwenkt. Das breite und nicht besonders steile Gelände wird zwar wieder zunehmend von Sträuchern bewachsen, was sich aber auch ohne wirkliche Trittspur noch vernünftig begehen lässt. Wo der Kamm undeutlicher ausgeprägt ist, geht es in dessen gedachter Verlängerung (also weiter nach NW) über Waldlichtungen (dichter Wald muss nicht betreten werden) hinab zum Forstweg. Zuletzt werden die Strauchpassagen weniger gestuft, was sich mit etwas Vorsicht aber ebenfalls noch solide begehen lässt, ohne in eine Wühlerei auszuarten. Über das bekannte Forstwegsystem geht es nun wieder etwa 5 Kilometer zurück zum Startpunkt.

Anmerkung 1:
Vermutlich lässt sich vom Dürnbergstein auch der weitere Gratverlauf zur Stanglhöhe - womöglich gar weiter bis zum Schafsiedel - begehen. Augenscheinlich könnte dabei durchaus Kletterei dabei sein, was sich per Ferndiagnose aber nicht genau bestimmen ließ; die Flanken werden unterhalb der Stanglhöhe jedenfalls zunehmend steiler, was Ausweichmanöver erschweren könnte.

Anmerkung 2:
Der sanfte NW-Kamm des Kreuzjoches wäre an sich ein ideales Gelände für eine Schneeschuhtour und vermutlich auch ziemlich lawinensicher. Dem steht allerdings der lange Forstweghatscher gegenüber. Die Wälder auf der Nordseite sind im Winter ausweislich der Karte Ruhegebiet.

Tourengänger: sven86


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