Piz Languard (3262m) von Pontresina


Publiziert von petro4213 , 3. Oktober 2017 um 15:36.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum:25 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 10:45
Aufstieg: 1531 m
Abstieg: 1531 m
Strecke:15,8km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto nach Pontresina
Unterkunftmöglichkeiten:viele Hotels in Pontresina

Zum Piz Languard wurden schon etliche Tourenberichte verfasst. Ich schreibe trotzdem noch einen, weil es ja auch oft auf die Bedingungen ankommt, ob sich jemand so eine Tour zutraut oder nicht. Im Normalfall ist der Berg T2, ich würde bei den gegebenen Bedingungen noch ein '+' hinzufügen. Ich bin die Tour alleine gegangen.

Los ging's noch bei Dunkelheit mit der Stirnlampe um kurz vor 6 Uhr vorbei an der Kirche St. Maria direkt unter dem Sessellift zur Alp Languard steil empor. Schon bald konnte man die Lichter von St. Moritz erkennen. Da auch die Dämmerung bald einsetzte war dahinter auch die imposante Bergkette vom Piz Julier bis zum Piz Ot in ein warmes Licht getaucht. Nach gut einer Stunde war die Bergstation des Lifts erreicht. Natürlich war noch keine Menschenseele hier.

Der Weg wird nun weniger steil, dafür gilt es nun Strecke zu machen weit hinter durch ein malerisches Tal. Immer wieder zweigen Wege ab, aber die Beschilderung ist immer eindeutig - in der Schweiz ist das ja wirklich vorbildlich. An einer Stelle graste ein ganzes Rudel Steinböcke. Ich ging möglichst leise und langsam vorbei, um die beeindruckenden Tiere nicht zu erschrecken.

Nach knapp 3 Stunden (ich ging recht gemütlich) zweigt nach links steil hinauf der Weg zur Chamanna Georgy bzw. zum Piz Languard ab. Hier geht ein sehr bequemer Weg durch den steilen Hang. Nur an ein oder zwei Stellen muss man etwas besser aufpassen, dass man nicht abrutscht, aber es ist nie wirklich ausgesetzt.

Bald schon hatte ich die Schneegrenze erreicht und es wurde etwas schwieriger. Aber nachdem ich meine Spikes angelegt hatte fühlte ich mich auf dem griffigen, harten Schnee wieder sicher. Nach einer weiteren Stunde hatte ich die Hütte erreicht, wo auch noch kein Mensch zu sehen war. Also probierte ich auch den recht kurzen Schlussanstieg zum Gipfel. Ich ging sehr konzentriert und langsam, weil in verschiedenen Führern davor gewarnt wird, bei Nässe oder Schnee dort hinaufzugehen. Aber es war eigentlich problemlos und auch nur an zwei ganz kurzen Stellen ein wenig ausgesetzt. Dadurch dass der Schnee (10-20cm) griffig und noch nicht getaut war, bin ich kein einziges Mal gerutscht und erreichte nach kaum einer halben Stunde von der Hütte den Gipfel.

Dort oben völlig allein, bei Windstille und guter Sicht, das war schon ein Erlebnis!

Nach ausgiebiger Rast und Genuss der Rundumsicht (leider war die Bernina noch in Wolken) stieg ich ebenso vorsichtig wieder ab. An der Hütte kam gerade der Wirt aus dem Tal herauf und sperrte die Türen auf. Ich saß lange auf der Terrasse und genoss die Sicht Richtung "Festsaal der Alpen" (also Piz Palü, Bella Vista, Piz Bernina, Piz Morteratsch...).

Der weitere Weg führte mich zum Lej Languard, einem schönen See in knapp 2600m Höhe und dann hinunter zur Chamanna Paradies. Nach einem Kaffee dort und weiterer Bewunderung der Bergriesen um den Piz Bernina ging's hinab nach Pontresina - immer am Grat entlang; am Schluss durch den Wald und über den Röntgenweg, auf dem Wilhelm Conrad Röntgen früher auch schon gerne spazieren gegangen ist.

Nach knapp 11 Stunden (mit etlichen langen Pause) war ich wieder im Tal. Eine wunderschöne, zwar lange aber leichte Tour!

Tourengänger: petro4213


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