Via Amalia - In der Nordwand des Jof di Montasio


Publiziert von his , 17. Oktober 2017 um 19:50.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum:18 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K3 (ZS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 800 m

Schon seit etlichen Jahren beindruckte mich die gewaltige Nordwand des Jof di Montasio. Interessant ist sie auch wegen der in dieser Norwand vorhandener Weganlagen. Zum einen der Kugy-Weg, der seit Jahrzehnten nicht mehr unterhalten wir und somit für den Ottonormalbergwanderer nicht geeignet ist und zum anderen die Via Amalia die für uns machbar erscheint und sich zudem in einem gepflegten Zustand befindet.

Ursprünglich hatten wir eine verlängertes Wochenende in den Lechtaler Alpen geplant. Wetterbedingt suchten wir uns als Alternative ein Gebiet in den Alpen mit einer akzeptablen Wettersituation und die Auswahl fiel zu Gunsten der Julischen Alpen aus.

Wir starteten bei schönsten und maximalen Sonnenschein in vorgerückter Mittagszeit am Parkplatz in der Saisera. Erwähnt werden muss auch, das die Wassersituation in dieser Region sehr prekär ist, so dass wir neben einer Biwakausrüstung für zwei Personen jeder noch 5 Liter Flüssigkeit mit in das Gebirge schleppten.

Der Weg führt vorerst Richtung Richtung Rifugio Grego auf der Zufahrtspiste oder über diverse Abkürzungen des Serpentinenfahrweges. Ab dem Rifugio Grego ist der Weg ausgeschildert und auch sporadisch markiert. Es geht mit einigem Auf und Ab durch Mischwald bis in ein sehr sonniges und trockenes Tal. Nach Durchschreitung des ausgetrockneten Bachbettes geht es auf schmalen Weg vorerst steil bergauf. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Bivacco Stuparich. Dieses ist erstaunlich komfortabel eingerichtet. Auch hier gibt es keinerlei Quellen außer einem kleinen Sammelbecken für Oberflächenwasser. Nun wird die Wegfindung etwas anspruchsvoller. Den weiteren Weg muss man sich ab jetzt suchen, er zweigt direkt am Zugangsweg zum Bivacco Stuparich Richtung Berg ab. Anfangs sind Wegspuren auszumachen. Diese führen über leichtes Schrofengelände aufwärts, dann nach rechts in eine Geröllrinne. Ab hier laufen wir markierungslos Richtung Felsen in der Hoffnung eine Markierung in den Einstieg der Via Amalia zu finden. Nach einigem Suchen finden wir den Einstieg. Dieser ist aber nur durch eine unauffällige Metallplatte markiert. Ab hier ist aber die Wegführung durch den Klettersteig klar vorgegeben.

 Am Anfang des Klettersteiges geht es recht steil empor. Bald führt der Steig steil zu einem Kamin, diesen durchschreitet man, dann geht es wieder etwas abwärts und dann kommt der knackigste Abschnitt, steil und fast schon etwas überhängig. Hier mussten wir schon sehr kräftig zupacken. Danach wird es deutlich einfacher.

Eigentlich war unser Tagesziel das Bivacco Suringar, doch das Tageslicht verschwindet hier schneller als im Flachland und in Anbetracht der nicht immer eindeutigen Wegführung entschlossen wir uns die Tour für heute zu beenden und richteten unser Nachtlager auf einer einigermassen ebenen Fläche ein. Der klare Sternhimmel inklusive Milchstrasse entschädigte uns für das fehlende Dach über dem Kopf. Leider war im Norden schon einiges an Wetterleuchen zu sehen. Damit kündigte sich die Schlechtwetterfront für den kommenden Tag auch in den Julischen Alpen an.

Nach dem Frühstückskaffee ging es für uns weiter bergauf. Kurz nach dem Start ereilte uns der erste kleine Regenschauer. Der Gipfel des Jof di Montasio, den wir heute noch schnell mitnehmen wollten, hüllte sich inzwischen auch in Wolken. Darum strichen wir schon mal den Gipfel von unserer heutigen ToDo-Liste.

Der Weg führt jetzt über Schotterhalden auf einen grünen Gratrücken. Von hier hier geht es wieder bergabwärts durch weiter Schotterrinnen Richtung Bivacco Suringar, welches ganz unverhofft auftaucht. Dieses befindet sich auch in einem sehr guten Zustand. Hier könnten nur 4 Leute übernachten. Wenn dieses voll ist, hat man eigentlich keine Chance davor oder in unmittelbarer Umgebung zu biwakieren. 
Da das Wetter sich mittlerweile eintrübt, beeilen wir uns Richtung Rifugio Brazza zu gelangen. Dabei geniessen wir die Ausblicke auf die hiesige große Steinbockkolonie. Kurz vor dem ersten Regenschauer erreichen wird das Rifugio.

Eigentlich hatten wir noch einen langen Rückweg über die Forca Lavinal dell Orso zurück zur Malga Saisera geplant, aber in Anbetracht der Wetterlage nahmen wir das Angebot eines Landsmannes an, uns an unseren Ausgangsort zurückchauffieren zu lassen. Vielen Dank!

Tourengänger: his


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Kommentare (1)


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orome hat gesagt:
Gesendet am 13. Februar 2018 um 15:33
Super Fotos, das Biwak war bestimmt genial! Schön mal einen Bericht aus den Juliern zu lesen.
Grüße manu


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