Gaisspitze - Auf dem Friedrichshafener Weg nach Mathon


Publiziert von Grimbart , 1. Oktober 2017 um 18:33.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:30 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 625 m
Abstieg: 1480 m
Strecke:ca. 11,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:nur mit MTB oder zu Fuß erreichbar
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit der Buslinie 260 von Mathon nach Landeck-Zams, Bahnhof; weiter mit den ÖBB
Unterkunftmöglichkeiten:Heilbronner Hütte (DAV), Friedrichshafener Hütte (DAV)
Kartennummer:Kompass WK-Nr. 32 (Bludenz / Schruns / Klostertal); ÖK-25V Nr. 2225 West u. Ost (Klösterle / St. Anton a. Arlberg)

Nach dem Bruckmannweg am Vortrag erwartete uns am dritten Tag mit dem Friedrichshafener Weg eine gemütliche Erholungsetappe, die manchem in unserer Gruppe willkommen war. Den durchaus anspruchsvollen Abstecher vom Muttenjoch zur Gaisspitze wollte sich dann aber doch niemand entgehen lassen. Ein feiner Aussichtsberg im hinteren Paznaun, der zwar nicht ein so umfassendes Panorama bietet wie die benachbarte Fädnerspitze, aber dennoch mit seinen Ausblicken in die Silvretta und Samnaungruppe zu überzeugen weiß.

 

Ausgeschlafen und gestärkt durch ein üppiges Frühstück brachen wir später als geplant, aber doch frohen Mutes, von der Heilbronner Hütte in die Einsamkeit des Verwalls auf. Die glitzernden Scheidseen verlassend setzt der Friedrichshafener Weg gleich hinter der Hütte an und führt zunächst in angenehmer Steigung hinauf auf ein mit Seen geschmücktes Plateau. Die herrliche Aussicht in die Bergwelt des zentralen Verwalls genießend „flaniert“ man in der Folge um den Nordrücken des Jöchligrats herum und erreicht kurze Zeit später den Kulminationspunkt. Entlang der von Block- und Geröllfelder durchsetzten Flanke steigt man im Anschluss dem Quellgebiet der Rosanna im hinteren Ochsental entgegen.

Unten bei der Rosanna angelangt folgt mit dem Aufstieg zum Muttenjoch ein Anstieg bei dem der Wadenmuskulatur sprichwörtlich der Fehdehandschuh vor die Füße geworfen wird. Einen steilen von Schutt überzogenen Rücken gilt es zu bewältigen. Die Ufer der Rosanna verlassend führt der Weg zunächst über karge Bergmatten hinauf zu einer Geländerippe, danach folgt ein noch recht gemütlich zu begehender Zick-Zack-Steig, der aber bald einmal in eine Diretissima übergeht. Über feinsandiges und schuttreiches Gelände wird schließlich eine Bergschulter erreicht. Über diese nun flach hinüber an den Schlussanstieg, der wieder mit dem bereits gewohnten anstrengenden Untergrund aufwartet.

Am Muttenjoch angelangt trennen einen noch gute 20 Minuten bzw. 160 Höhenmeter vor dem Gipfel der Gaisspitze. Nach kurzem Abstieg in eine Senke steigt man zunächst über den zusehends aufsteilenden von Geröll und Blöcken übersäten NW-Rücken dem Gipfel entgegen. Wegsperrenden Felsen in die W-Flanke ausweichend folgt der anspruchsvollste und spannendste Teil des Aufstiegs. Mit massiven Eisenketten versichert stellen sich steile, teils abschüssige Felsplatten in den Weg. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier gefragt, danach kann man auf dem wenig geräumigen Gipfel der Gaisspitze die Aussicht in die Silvretta und über das Paznaun genießen.

Wieder unten am Muttenjoch sind es dann noch etwa gute 1½ Stunden bis man die Trekkinghose gegen die Badehose tauschen kann. Den Badeteich bei der Friedrichshafener Hütte als Motivator, steigt man durch ein von Schutt- und Geröllfelder durchzogenes Tal zu einem Boden ab. Über diesen hinweg und an der Abzweigung zum Georg-Prasser-Weg vorbei, geht’s im Anschluss über alpine Bergmatten hinunter zu einem Fahrweg. Auf diesem durch die Südflanke der Hohen Köpfe hinüber zu einem Bergrücken und eine Fahrwegschleife abkürzend nach links auf einen Fußweg. Diesem über den Rücken bergab folgend, trennen einen nur noch wenige Minuten vom Schwimmbad-Feeling bei der schön gelegenen Friedrichshafener Hütte.

 

Tag 4: Aus der Not heraus nach Mathon (T2)

Aus dem für den vierten Tag geplanten Übergang zum Zeinisjoch via Fädnerspitze wurde wetterbedingt leider nichts. Dies wurde uns schon am Vorabend bewusst, als wir uns beim Hüttenwirt nach der Wetterprognose erkundigten. Es blieb uns also nur der Direktabstieg ins Paznaun. Anfangs liebäugelten wir noch mit einem Abstieg nach Galtür über den Sonnenkogelweg. Der Nieselregen mit dem wir in der Früh begrüßt wurden, ließ uns dann aber doch zur Überzeugung gelangen, das der kürzeste Weg ins Tal die Beste Option ist.

Dieser ist wenig aufregend und sollte der Regen stärker werden ist man mit dem Fahrweg auf der sicheren Seite. Die zahlreichen Kehren des Fahrwegs lassen sich aber auch mittels eines Fußwegs abkürzen. Bei Nässe kann der allerdings recht schmierig werden. Gut ausgeschildert kann man entweder zum Hüttenparkplatz bei Piel oder nach Valzur bzw. Mathon absteigen. Mit dem Kalkül, dass in Mathon die Chancen höher stehen auf ein geöffnetes Café, ging's dann bei einer Wegverzweigung nach links hinab zu den Wiesen bei Valzur und über ein Sträßchen talaus nach Mathon. Ein Café fanden wir zwar nicht, dafür war das Timing für den Bus, der uns nach Landeck brachte perfekt.

 

Gehzeiten:

Heilbronner Hütte – Ochsental, P. 2357 (ca. 1' 15'') – Muttenjoch (ca. 40'') – Gaisspitze (ca. 20'') – Muttenjoch – Fahrweg P. 2280 (ca. 1' 00'') – Friedrichshafener Hütte (ca. 25'') – Mathon, über Fußweg (ca. 1' 30'')


Tourengänger: Grimbart


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