Mytikas/Olymp (2918m) - Höchster Berg Griechenlands


Publiziert von pame , 6. November 2017 um 08:18.

Region: Welt » Griechenland
Tour Datum:16 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: GR 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m
Strecke:1. Tag (Prionia - Refuge A, 3h, +1100Hm, 6km), 2. Tag (Refuge A - Skala - Mytikas - Skala - Refuge A - Prionia, 6h30, +900Hm, -1950Hm, 12km)

Bericht Nummer 3 von 3: Der dritte und letzte Landeshöhepunkt auf meiner diesjährigen Balkantour. Leider war das Wetter später für Albanien, Montenegro, etc., zu schlecht. Ich habe den höchsten Punkt, Mytikas (2918m), ohne Probleme und bei besten Bedingungen erreicht. Der Tour ging über die Normalroute von Osten, d.h. vom Parkplatz Prionia (1100m), in 2 Tagen mit Übernachtung im "Refuge A".

Ich hatte einen Tag Zeit, um von Borovets/Bulgarien (siehe *Musala (2925m) - Höchster Berg Bulgariens) über Thessaloniki nach Litochoro anzureisen, wo ich mich im Hotel Mirto einquartiert habe.

1. Tag: Prionia (1100m) - Refuge "A" (2100m).

Der höchstgelegene Punkt, den man mit einem normalen PKW erreichen kann, ist der Parkplatz Prionia (1100m), ca. 45 min. von Litochoro, der gegen Mittag voll war, sodass ich etwas weiter unten am Straßenrand parken musste. Wegen der Hitze, und da ich schon ein paar Tage vorher einen Platz in der Hütte reserviert hatte, lies ich es eher gemütlich angehen. Zum Glück verläuft der bestens angelegte und markierte Weg (T1-T2) fast komplett im Wald, bzw. nachmittags im Schatten. Es waren - wohl auch wegen des Wochenendes - sehr viele Leute unterwegs. Die Hütte selbst war allerdings nicht ganz voll belegt. 

Die Hütte ist sehr gut organisiert. Es gibt keine festen Essenszeiten. Man bestellt von einem Menu, das eine Auswahl aus 3 oder 4 warmen Gerichten bietet. Wasser, bzw. Getränke, gibt es nur in Plastikflaschen. Vom Leitungswasser wurde mir abgeraten, da es aus einer großen Zisterne kommt, und die Qualität nicht garantiert werden kann. Es gibt nur wenige, relativ große Schlafräume. Ich hatte aber zum Glück ein eigenes Bett erwischt. Die Toiletten sind von dieser Art.   

2. Tag: Refuge "A" (2100m) - Skala (2866m) - Mytikas (2919m) - Skala (2866m) - Refuge "A" (2100m) - Prionia (1100m).

Gegen 5 Uhr wurde aufgestanden. Nach einem kurzen Frühstück war es schon relativ hell, sodass ich keine Stirnlampe brauchte. Der Weg bis zum Zwischengipfel Skala (2866m) ist wieder gut markiert und angelegt (T2). Bis hierhin habe ich etwa 2h gebraucht.

Die Normalroute zum Mytikas (2919m) führt dann durch wegloses aber gut mit rotgelben Punkten markiertes Gelände (T5, stellenweise II-). Zuerst geht's eine schuttige Rinne und Flanke etwa 50Hm nach unten, dann in einem großen Kessel (T3, Gehgelände) steil nach oben. Hier ist auch m.E. die heikelste Stelle der Tour, denn man muss aufpassen, ob Leute von weiter oben Steine "runterschicken" (und natürlich auch selbst keine lostreten!). Ich hatte Glück, da über mir niemand war. Es empfiehlt sich sehr, den dicht gesetzten Punkten genau zu folgen. Hier schien mir der meiste Schutt schon abgeräumt zu sein, und es war die "logischste" und einfachste Linie. Der Kessel sollte in ca. 10-15 min. überwunden sein. Weiter geht es für 10 min. mehr oder weniger auf dem Grat durch Felsgelände (II-).

Gegen 9 Uhr, ca. 3h nach dem Start habe ich den Gipfel erreicht, wo schon ein gutes Dutzend Leute war. Bei dem guten Wetter war die Sicht vom höchsten Punkt Griechenlands natürlich überragend: Im Osten die Ägäis, im Norden und Westen ein weiter Blick über Ebenen und dahinter weitere Gebirgszüge; im Süden war die Sicht durch andere Gipfel des Olympmassivs etwas eingeschränkter. 

Nachdem ich fast 1h hier oben geblieben war, musste ich doch so langsam an den Abstieg denken, denn es sollte ja noch etwa 1900Hm runter gehen. Also ging's wieder auf der Aufstiegsstrecke zurück. Im Kessel hieß es wieder konzentrieren, und nach dem kurzen, aber bei diesen Temperaturen schweißtreibenden Gegenanstieg zum Skala (2866m) waren dann alle Schwierigkeiten überwunden. Der Hang unterhalb des Skala lag jetzt in der prallen Mittagssonne, und die vielen Leute, die immer noch hier aufstiegen, hatten ganz schön zu kämpfen. An einem Wegweiser habe ich mich auch erstmal in den einzigen Schatten weit und breit gesetzt, da auch meine Trinkvorräte langsam zu Neige gingen. 

Aber jetzt war es ja nicht mehr weit bis zur Hütte, wo ich um die Mittagszeit ankam, und eine lange Pause mit Essen, Trinken und einer ausgiebigen Siesta machte. Den weiteren Abstieg zum Parkplatz lies ich dann wieder gemütlich angehen und am frühen Abend war ich wieder in meinem Hotel.

Fazit:
  • Bei gutem Wetter eine schöne Zweitagestour. Bei Hitze recht anstrengend.
  • Bis zum Skala (2866m) völlig unproblematisch auf guten Wegen (T2). Danach weglos und stellenweise ausgesetzt mit etwas Kletterei (II-). Hier muss man sich konzentrieren! Am Besten streng den Markierungen folgen.
  • Achtung auf Steinschlag im o.g. Kessel - einen Helm mitzunehmen wäre nicht ganz abwegig. Ich hatte aber keinen dabei.
  

Tourengänger: pame


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