Berglauf von Balsthal nach Olten


Publiziert von Bergamotte , 17. September 2017 um 19:19.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:15 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL   CH-SO 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1410 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:30km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Balsthal od. cff logo Thalbrücke
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Olten
Kartennummer:1108, 1088, evtl. 1107

Lust auf nasse Füsse verspürte ich keine und eine anspruchsvolle Alpinwanderung kam bei den Verhältnissen nicht in Frage. So widmete ich mich heute dem Juraprojekt, meinem Joker für die Nebensaison (die hoffentlich bald wieder vorbei ist). Die Tour entspricht ungefähr der 4. Etappe des Jura-Höhenwegs, ergänzt um die Abstecher auf Höchi Flue, Belchenflue und Ifleterberg sowie den Schlussabstieg vom Hauenstein nach Olten. Grössere Teile der Strecke hab ich als Berglauf absolviert, für mich die ideale Fortbewegungsart über die oft weitläufigen Höhenzüge des Juras. 

Balsthal (489m) liegt unter einer Nebeldecke, als ich um 8:30 vom Bahnhof loslaufe. Für den Erstaufstieg zum Höhenzug wähle ich nicht die offizielle Route, sondern die Variante via Burg Alt Falkenstein. Das kann ich so unbedingt weiterempfehlen: Der Pfad ist wild-romantisch und verläuft über weite Strecken direkt oberhalb der Klus - lohnende Tiefblicke garantiert. Die Spuren des gestrigen Sturms sind unübersehbar, allerhand Gehölz - auch grober Natur - wurde runtergerissen. Bald ist die Nebeldecke durchstossen, so gefällt mir der Herbst. Die Roggenflue (995m), welche ich nach einer Stunde erreiche, bildet einen formidablen Aussichtspunkt, auch wenn heute nur Ausschnitte des Alpenkranzes zu erkennen sind.

In nur leichtem Auf und Ab ziehe ich weiter nach Nordwesten zum Roggenschnarz (931m), welcher zwar keine Aussicht, aber durchaus Abwechslung bietet mit den steilen Holztreppen. Kurzer Abstieg, dann vorbei an der Bergwirtschaft Tiefmatt und der Ruine Alt Bechburg beschliesse ich, der Höchi Flue (966m) ebenfalls einen Besuch abzustatten. Bei normalen Tempo kostet dieser Abstecher etwa dreissig Minuten. Auch hier schöne Aussicht Richtung Westen und Panoramatafel.

Knapp 200 Höhenmeter tiefer, im schnuckligen Weiler Bärenwil (777m), kann ich am Dorfbrunnen meinen Wasservorrat auffüllen - das Kalkül mit der 0.5l-Flasche ist somit perfekt aufgegangen. Für die Verpflegung würde sich übrigens auch der rustikale Gasthof Chilchli anbieten. Für mich bedeutet Bärenwil ungefähr Halbzeit, wobei der zweite Teil landschaftlich eher abfällt. Der verbleibende Aufstieg zur Belchenflue (1099m) beispielsweise verläuft grösstenteils im Wald auf breiten Wegen. Der Gipfel selber hingegen, übrigens der Tageshöhepunkt, bietet ein unverstelltes Rundumpanorama - der ideale Ort also für meine Mittagsrast. Das wissen natürlich auch andere. So herrscht für einen Freitag reger Betrieb, während ich zuvor keiner Menschenseele begegnet bin.

Verschwitzt wie ich bin, muss ich mich dick einpacken, denn es bläst ein kräftiger Wind und von Westen drücken graue Wolken, während am Jurasüdfuss weiterhin eitel Sonnenschein herrscht. Nach einer Stunde ziehe ich weiter ostwärts. Der Weg führt über eine ehemalige Militärstrasse der Fortifikation Hauenstein, eine der wichtigsten Verteidigungslinien im Ersten Weltkrieg, woran zahlreiche Truppenwappen erinnern. Wer mag, überschreitet ab dem Pässchen Challhöchi (848m) noch den Ifleterberg. Im Gegensatz zu den vorherigen Anhöhen ist die Aussicht arg eingeschränkt, aber der wilde Pfad durchs Unterholz ist durchaus reizvoll. Auf diesen treffe ich übrigens am oberen Ende der fast schon kunstvollen Panzersperre (Zazas Soldatenfriedhof). 

Im Anschluss ist der Hauenstein (674m) bald erreicht. Viel zu sehen gibt es hier nicht. Das gilt auch für den weiteren Abstieg über Trimbach nach Olten (396m). Man könnte natürlich auch den Bus nehmen.0Im Städtchen an der Aare, das mir während der grossen Schweizer Reise richtig ans Herz gewachsen ist, lasse ich den Wandertag bei einem Eiskaffee im Flügelrad ausklingen (beides unbedingt empfehlenswert).


Zeiten
1:00  Roggenflue
1:10  Höchi Flue
1:00  Belchenflue
1:15  Hauenstein
0:45  Olten

Tourengänger: Bergamotte


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Kommentare (1)


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dominik hat gesagt:
Gesendet am 18. September 2017 um 15:56
Schöner Lauf, muss ich mir merken!


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