Brennkogel 3018 m als kurzfristiger Ersatz für den Spielmann


Publiziert von jagawirtha , 7. September 2017 um 16:57.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:16 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Großglocknerhochalpenstraße, Parkplatz Hochtor

Nach dem verlängerten Wochenende zuhause möchte ich noch zwei freie Tage optimal nutzen und mit meinem Projekt der Seven Summits Hohe Tauern starten. Einen richtigen Plan für mein Unternehmen hatte ich diesmal nicht und so fuhr ich relativ spät weg, denn für den Vormittag waren sowieso noch Niederschläge vorhergesagt. Meine Überlegung war, heute Anreise und Aufstieg zur Adolf-Noßberger-Hütte am nächsten Tag den Keeskopf, den ersten der Seven Summits, zu besteigen. Es kam aber ganz anders.

Auf der Fahrt über die Großglocknerhochalpenstraße kam mir die Idee, den Spielmann, auch ein Seven Summits der Hohen Tauern,  im vorbeigehen mitzunehmen. Der Regen hatte aufgehört und vom Hochtor Südportal sind es ja nur 500 Höhenmeter zum Gipfel des Spielmann. Als ich vom Parkplatz starte zeigt die Uhr schon 13.30 Uhr. Dann ein Schock beim ersten Wegweiser über dem Hochtor, ca. 3 h zum Spielmann, damit hatte ich nicht gerechnet und hatte auch kürzere Zeiten im Gedächtnis. Da mußt du durch, hatte ich gedacht.

In der Scharte über dem Hochtor zweigt der markierte Steig (auch Kärtnergrenzwanderweg) nach Westen ab und führt nördlich des Großen Margrötzenkogels durch die Flanke. Ein ständiges auf und ab, kein Höhengewinn, jetzt war mir auch klar warum hier 3 Std. Gehzeit veranschlagt werden. Der nicht schwierige Weg führt zuerst zur Bretterscharte und wechselt von nördlich des Grates auf die südliche Seite und dann am Grat und wieder zurück. Nach der Bretterscharte zieht der markierte Weg über den Grat eines Bergrücken, obwohl in der südichen Schotterflanke deutliche Spuren  eines Weges erkennbar sind. Sicherheitshalber folge ich der Markierung über den Grat um m Ende direkt auf den Weg durch die Flanke zu gelangen. Naja, am Rückweg mache ich den gleichen Fehler nicht mehr und kürze ab.

Der gut markierte Weg bringt auch jetzt keinen Höhengewinn, streift den schön gelegenen Eissee um dann doch etwas anzusteigen, aber alles sehr moderat. Und dann gehe ich doch auf eine Art Geländekante zu. Hier werden doch gut 50 hm auf einmal bewältigt. Nach erreichen der Scharte kann man sich entscheiden, dem markierten Weg weiter zu folgen oder nach rechts abzudrehen und weglos Richtung Brennkogel zu folgen. Ich entscheide mich spontan für den Brennkogel, vom Spielmann ist sowieso nichts zu sehen, weil er sich in den Wolken versteckt. In Richtung Brennkogel scheint es kurz etwas heller zu werden.

In größeren Abständen steht immer  wieder mal ein Steinmann zur Orientierung. Ab jetzt werden auch einige Höhenmeter abgearbeitet. Ein breiter Rücken zieht hoch, teilweise Platten, dann ein sandig schmieriger Zwischenanstieg, aber alles leicht zu machen. Oben angelangt steigt man nun nach Osten in eine breite Scharte ab, links davon liegt ein kleiner See und geradeaus zeigt sich jetzt endlich auch der Brennkogel. Weit ist es nicht mehr zum Gipfel, aber jetzt gilt es fast nur leichtes Blockwerk zu umkurven oder zu besteigen. Eigentlich wäre der Großglockner in direkter Nähe, aber die Wolken geben ihn immer nur kurz frei. Bei Schönwetter bietet der Brennkogel bestimmt eine tolle Rundumsicht, heute nicht mehr, denn insgesamt werden die Wolken dichter und ich verweile nur kurz neben dem GK.

Für den Abstieg habe ich mir schon eine Abkürzung hinab über die Südflanke ausgedacht. Und tatsächlich finde ich sogar deutliche Trittspuren in der Schotterflanke. Die Idee hatten schon andere und ist sogar für den Aufstieg eine mögliche Abkürzung für konditionsstarke Geher. Das Wetter verschlechtert sich jetzt rapide, in der Schobergruppe gehen schon einige Schauer nieder. Die Wegfindung ist eigentlich nicht schwierig und unten kann man auch den markierten Weg erahnen, der quer zum Abstieg verläuft. Wieder auf dem markierten Weg zurück, gebe ich nochmal etwas Gas um den kommenden Schauern davon zu laufen, was auch gelingt. Erst als vom Hochtor ins Mölltal abfahre, entläd sich auch hier der Wolkenhimmel mit einem kräftigen Regenschauer.

Während der Abfahrt nach Heiligenblut ändere ich meinen Plan noch einmal, denn ein Aufstieg zur Adolf-Noßberger-Hütte bei diesen Niederschlägen macht keinen Spaß, Bett hatte ich eh noch keines gebucht, also ab zum Sadnighaus. Das ist in 1876 m mit dem Auto erreichbar und hat mit dem Mohar auch einen, dann meinen ersten, Seven Summits der Hohen Tauern, zu bitten und im Astental hat es nicht einmal geregnet gehabt, wie ich bei meiner Ankunft feststelle.


Tourengänger: jagawirtha


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