Triglav (2864m)


Publiziert von Kottan , 3. September 2017 um 19:01.

Region: Welt » Slowenien » Julische Alpen
Tour Datum:24 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2+ (WS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: SLO 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2100 m
Abstieg: 2100 m
Strecke:12km
Unterkunftmöglichkeiten:Triglavhaus

Als höchster slowenischer Berg erfreut sich dieser mächtige Gipfel in den sehr weit südlichen Julischen Alpen sowohl bei den Slowenen, als auch international an großer Beliebtheit. Zudem sind seine Anstiege zwar teilweise sehr lang, bis auf den Gipfelanstieg aber allesamt nicht schwierig. Der hohe Stützpunkt des Triglavhauses verkürzt zudem den finalen Anstieg zum Gipfel auf eine Stunde Gehzeit.

Wir wählten für unsere Besteigung den nördlich startenden Pragweg, der aus dem wunderschönen Vratatal startet. Bei bestem Wetter starteten wir um 11 Uhr vom Parkplatz. Der erst sehr flache und einfache Weg führt teilweise im Wald direkt auf die Triglav-Nordwand zu. Davor biegt der Weg dann nach links in die durchwegs sehr steile Flanke ab. Nach nur ein paar Metern fangen die ersten Hürden in Form von leichten Kletterstellen an. Diese sind oft mit Stahlstiften, jedoch sehr selten mit einem Seil, gesichert. Gehpassagen wechseln sich so immer wieder mit Kraxeleinheiten ab, dabei ist der Hang durchweg sehr steil und sonnig. Die Schlüsselstelle bildet ein ca. 5 Meter hoher Felsteil, bei dem ein kurzer Klettersteig im Bereich (B) überklettert werden muss. Hierfür sollte man durchaus schwindelfrei sein, wer hier Schwierigkeiten hat, sollte den Weg zum Gipfel ausschlagen. Dann flacht der Hang etwas ab, eine letzte etwas schwierigere Kletterstelle (I) markiert den vorerst letzten Steilaufschwung und nach 15 Minuten steht man am Rand des Karstplateaus. Von hier führt der Pfad sanft ansteigend und gut markiert durch das Plateau, bis man vor der finalen Steilstufe ankommt. Diese ist wieder etwas besser gesichert und stellt keine Probleme dar, dann erblickt man das Triglavhaus. Dieses liegt aussichtsreich auf einem Vorsprung unweit des Gipfelaufbaus des Triglav. Wir meldeten uns an der vollen Hütte an und gingen nach einem vergleichsweise billigen Bier und Essen schlafen.

Um 5 Uhr klingelte dann der Wecker, leider hatte mein Kumpel schlecht geschlafen und er sah vom Gipfelaufstieg ab. So stieg ich alleine in Richtung Einstieg des Klettersteigs. Dieser beginnt kurz hinter der Hütte und führt gleich sehr steil bergauf. Dabei bewegt man sich im leichten Kletterterrain, das Seil führt zudem durchgängig an den nötigen Stellen bergauf. Kurz vor dem Kleinen Triglav hört der Steig auf und man befindet sich wieder in leichtem Gehgelände. Im Osten ging bereits die Sonne auf, die den dießigen Himmel rot erleuchten ließ. Vor dem finalen Gipfelaufschwung gelangt man auch zur Engstelle des Steiges, wo auch oft Staus entstehen können. Ich war zum Glück der Einzige um diese Uhrzeit, nachfolgende Bergsteiger waren zum Teil erschreckend langsam und ungeschickt. Nach diesem Steilstück erreichte ich den Gipfel, noch war nichts los hier oben und ich setzte mich neben die charakteristische „Biwakschachtel“, die eher ein Miniturm war.

Die Sicht war trotz des schwülen Wetters gut, ich erkannte jedoch kaum einen Gipfel, da mir diese Gegend der Alpen gänzlich unbekannt ist. In der Ferne machte ich die Hochalmspitze aus, die Lichter von Ljubljana schimmerten noch schwach. Als die ersten Bergsteiger über den Grat näher kamen, entschied ich mich zurück zu gehen. Noch ohne Probleme mit dem Gegenverkehr kam nach zwei Stunden wieder an der Hütte an.
Im Abstieg gingen wir wieder über den Pragweg, diesmal kamen wir aufgrund der Wolken und der fehlenden Hitze besser voran, nur die steilen Schotterpassagen waren unangenehm und teilweise anstrengend. Unten tauchten wir dann doch unsere überhitzten Köpfe in den eiskalten Bach, was für eine Wohltat nach dieser Tour!

Von Norden ist der Triglav nur über mühsame Anstiege erreichbar, deren größte Hürde wohl schon die langen Hüttenzustiege sind. Am besten man startet schon früh, um der prallen Sonne auszuweichen. Ein Klettersteigset samt Helm sind ratsam aber ersteres keine Pflicht. Auf die abgespeckten Felsen sollte man genauso achten, wie auf Steine von tapsigen Bergsteigern über einem. Insgesamt aber eine großartige Bergtour der etwas anderen Art.


 

Tourengänger: Kottan


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