Sattelhorn 2979m


Publiziert von Bergmuzz , 4. September 2017 um 21:36.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:20 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Dürrboden - Seeböden - Plattentällifürggli - Sattelhorn -Plattentällifürggli - Seeböden - Dürrboden
Kartennummer:258T Bergün 1:50000 Gelbe Wanderkarte von Swisstopo

Trotz des eher verhaltenen Wetters stand heute der zweite Versuch am Sattelhorn auf dem Programm. Nach dem ersten gescheiterten Versuch letzten Oktober sollte es heute nun klappen. Mit ÖV und Mobility ging es am Morgen zu unserem Ausgangspunkt im Dürrboden. Bei ziemlich frischen 6° starteten wir zu unserer heutigen Tour.

Auf dem Wanderweg ging es Richtung Scalettapass. Beim Seeböden wo der Wanderweg einen markanten Knick nach Osten macht biegt man ab ins Murmendentälli. Nun über Wiesen und Bäche an den Fuss des Augstberg. Teilweise hat es Pfadspuren vom Wild und Nutztieren. Aber grundsätzlich ist jede Route möglich. Am Augstberg folgt man dem Bachlauf (besser Nordseitig) hinauf ins Murmendentälli. Beim Murmendenseeli legten wir eine erste Pause ein und warteten bis sich die Wolken etwas gelichtet hatten. Frische Sache hier oben.

Diese lichteten sich rasch und auch die Sonne zeigte sich zaghaft. Somit machten wir uns den steilen Aufstieg zum Plattentällifürggli welches auf der LK nur mit P.2921 bezeichnet ist und keinen Namen trägt. Grundsätzlich folgt man immer der markanten breiten Rinne hinauf Richtung Plattentällifürggli. Im unteren Abschnitt (unter 2750m) hält man sich bequemerweise eher an der südlichen Begrenzung der Rinne. Diese ist dort zwar etwas steiler aber aufgrund des gröberen Gerölls bequemer zu gehen. Im mittleren Abschnitt (2750m bis 2850m) quert man von der Rinne über einen schwach ausgeprägten Schuttrücken in eine Art flachere Mulde (Auf der LK gut zu erkennen). Von dieser dann auf einem sehr lebendigen Untergrund (Eine Mischung aus Kies, Sand und Schlamm) weiter hinauf. Jetzt zieht das Gelände nochmals etwas an. Die steilsten Stellen welche wir vor Ort gemessen haben betrugen 44°. Eine wirklich ideale Route gibt es nicht, je nach dem was man bevorzugt kann man fast jede Form von Stein als Untergrund wählen. Unterhalb des Fürggli mussten wir dann noch kurz den Allradantrieb einschalten.

Vom Fürggli öffnet sich der Blick dann ins hintere Sertig und das Plattentälli auf der anderen Seite. Eine Geröllwüste sondergleichen. Blockschutt soweit das Auge reicht. Der Schlussaufstieg zum Sattelhorn führt vom Plattentällifürggli zuerst kurz kraxelnd über ein paar Felsen und danach in angenehmen Gelände hoch zum Gipfel. Der Rücken ist verglichen mit dem Aufstieg ins Fürggli schon fast flach. Nach weiteren 10min stehen wir auf dem Sattelhorn wo uns ein sehr frischer Wind um die Ohren bläst. Zum Glück hatte ich Kappe und Handschuhe dabei. Wir machten eine kurze Pause und genossen die Aussicht von diesem tollen Berg. Nach einem Kugelpanorama und ein paar weiteren Bilder machen wir uns wieder an den Abstieg.

Zuerst ging es über den Rücken wieder zurück ins Plattentällifürggli und von diesem dann auf gleichen Weg hinunter. So mühsam der Untergrund im Aufstieg auch war, den Abstieg beschleunigt dieser Untergrund extrem. An vielen Stellen kann abgerutscht oder im Kies ab gesurft werden. Nur im Mittleren Teil und zuunterst muss man absteigen. Nach knapp 30min sind wir bereits wieder beim Murmendenseeli. In der Zwischenzeit haben sich die Wolken gelichtet und es ist bereits ein richtig freundlicher Tag. Der weitere Abstieg zu Seeböden ist dann nur noch Kür und rasch bewältigt. Danach geht es bequem auf dem Wanderweg zurück nach Dürrboden und im Anschluss zum Zvieri ins Kulm auf dem Wolfgang.

Fazit
Das Sattelhorn ist ein toller Berg. Ich ein zu Unrecht wenig besuchter Gipfel. Aber mir soll es recht sein. So hat man immer Ruhe und ist alleine. Die wilde Landschaft im Murmendentälli ist richtig zum Geniessen. Eine Tour die ich nur empfehlen kann und welche ich jederzeit dem Bocktenhorn gegenüber vorziehen würde. Ich habe mir länger Gedanken gemacht zur Bewertung der Schwierigkeit und finde, dass es ein T5- rechtfertigt. Das Gelände ist zwar nicht gross ausgesetzt aber steil und von leicht weit entfernt. Müsste man das L aus dem Führer übersetzen würde es wohl auch ein T5- ergeben.


Bergmuzzä Tourenbericht:
http://www.bergmuzzae.ch/?p=21056


Tourengänger: Bergmuzz, Gebi


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