Chli Bielenhorn Schildkörtengrat (oder turtle ridge) :-)
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Schildkrötligrat - turtle ridge
berggiis hatte einen Traum. Sie berichtetet mir darauf folgend vom Schildkrötligrat. Nun gut, Träume haben alle, dieser allerdings war inbrünstigerer Natur als andere, quasi banalere Träume. Seit diesem Traum war ab und an mal das Wort Schildkrötli in berggiis's Vokabular aufgetreten und die inhärente Intention war kein neues Haustier, sondern viel mehr das Chli Bielenhorn. Weil ich berggiis wirklich gern hab, haben wir uns sodann auf den langen Weg mit dem Zug nach Brig, danach mit der Matterhorn-Oberalp Bahn auf den noch läääääängeren Weg auf den Furkapass (ab Oberwald mit dem Postauto) begeben. Die Fahrt is zwar lang, aber das Goms und die Grimsel-Furka Region regen immer wieder zum Geniessen an. Ich falle hier gedanklich immer wieder zurück in meine Kindheit als der Rhonegletscher von Gletsch aus noch sichtbar war. Nun sieht man ihn auf der ganzen Passstrasse nicht mal mehr. Diese Erinnerung verbunden mit dem heutigen Blick auf die Gletscher ist für mich nur schwer ertragbar und es macht mir einerseits angst und zugleich verbinde ich es als ein gigantischer Verlust für uns und vor allem für die zukünftigen Generationen.
Chli Bielenhorn über den Schildkrötligrat
Von der Sidelenhütte (danke roger_h :-)) geht man zuerst bis zu den Toiletten, danach ist alles mit roten Punkten (Wegspur zur unteren Bielenlücke) markiert. Man steigt diesen entlang bis man unterhalb einer Granitwand gegen Süden quert, die rot markierte Route da nach rechts auf etwa 2800m in eine Depression verlässt. Danach steigt man über Granitblöcke weiterhin leicht abwärts wo die Felsen etwas weisser sind. Unterhalb des Einstiegs ist ein Granitsandfeld wo man zuerst einen Schlaghaken gefolgt von einem Bohrhaken sieht. Da ist der Einstieg. Die ersten Tritte sind für kleine Kletterer gerade etwas aufwändig, hat man die aber, folgt Laufgelände bis zur Scharte zwischen Nixen und 2 SL. (links beim Steinmann).
2. SL: Den Bohrhaken folgend quert man leicht linkerhand des ersten Aufschwungs und quert diesen links auf einem ausgesetzten Felsband. Nach ca. 20m vom Stand unten hat es einen weiteren Stand (2 BH). Erst hier befindet man sich richtig auf dem Grat. Diesem folgt man leicht über Platten. 3. SL. leicht über den Grat hoch an den Beginn der Klagemauer. Diese heisst so, weil sie der weitaus schwierigste Kletterteil des Schildkrötligrats ist (ca. 6m). Diese ist bei direktem Erklettern ohne Hilfsmittel 7b gem. Führer. Hier gibt es nun zwei Alternativen: Entweder man behilft sich mittels Halten an Expressen (es hat drei Bohrhaken) und oder Trittschlinge oder man geht den linkerhand um die Ecke ersichtlichen Bohrhaken (IV) exponiert. Wir erstiegen die Klagemauer direkt mit HIlfe der Expresse (sonst wären wir nicht hochgekommen). Hier nutzen wir (nur für die Klagemauer) die Klettterfinken.
Danach geht man rechts ums Schildkrötli und steigt leicht aber exponiert ab. Es folgt der spitze Gendarm, den man ebenfalls rechts in einer Verschneidung umklettert. Kurz unterhalb des zweiten Turms hat es wieder einen Stand und Bohrhaken dazwischen.
Den zweiten Turm erklettert man zuerst in die Scharte (zw. Turm eins uns zwei), danach exponiert über die linke Seite bis (2 BH) oben wieder ein Stand ist. Danach leicht absteigen auf der ausgesetzten Gratschneide.
Bei einem Stand geht es danach (eher am mittellangen oder auch laufenden Seil) weiter über Blöcke und spitzige Kanten zu einem weiteren Stand. Der hohe folgende Turm wird links-seitg leicht exponiert umgangen. Man folgt der abwärts gerichteten Platte und überklettert zwei darauffolgende Spitze Granittürme linkshaltend. Dort kann man leicht mit Bandschlingen einen Stand bauen. Danach über leicht Felsen weiter bis unterhalb des Vorgipfels. Diesen kann man leicht links umgehen oder direkt (2 BH) ersteigen (IV). Oben sieht man den Gipfel, welchen man leicht (II) erklimmt.
Der Gipfelbereich ist wunderschön und lädt bei guten Wetter wohlwollend zum "chli pfuuse" ein.. :-)
Zur Tour: Eine schöne, nicht allzu schwierige und kurze Tour die fast in allen Jahreszeiten geklettert werden kann. Die Ausrüstung des Grats ist eher super denn gut + (wie im Urner Clubführer). Friends und Klemmkeile sind unserer Meinung nach hier nicht nötig.
Material:
50m Einfachseil (40 genügten bei weitem auch), ca. 6-8 Expressen, 3-4 Bandschlingen, 3-4 Karabiner, Abseilmaterial (bei Abbruch). Bergschuhe und evtl. Finken im Rucksack..
Literatur (gutes Topo):
T.Fullin/A.Banholzer, Clubführer Urner Alpen 2, 1. Auflage 1996, SAC Verlag. Bereits in die Jahre gekommener Führer, v.a. im Zusammenahang mit Gletscher und Firn mit Vorsicht zu geniessen.
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