Zum Hauptgipfel des Mitterkaiser


Publiziert von kneewoman , 8. September 2017 um 11:45.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:21 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die Inntalautobahn bis Oberaudorf, weiter nach Kössen und von dort über die Mautstraße (4€ am Automat) ins Kaiserbachtal. Parkplatz bei der Griesner Alm.

Nette Halbtags-Unternehmung auf einen selten besuchten Gipfel im Kaisergebirge (Gipfelbuch von 2013 mit gerademal 10 Seiten an Einträgen). Weitere Vorteile sind die schöne Ausgestaltung als Rundtour und der Umstand, dass man die Schwierigkeiten sehr gut dosieren kann.

Von der Griesner Alm auf markiertem, gut angelegtem Steig zunächst über Wiesen und durch Wald ins große Griesner Kar. Nun steiniger in Serpentinen hinauf zur Fritz-Pflaum-Hütte. Bis hierher völlig unschwierig.

Direkt links der Hütte führt ein unmarkierter, jedoch deutlich erkennbarer Pfad in das Geröllfeld unterhalb des Mitterkaisers. Dieses wird zu einer schräg nach links oben führenden Rinne gequert. In netter Kraxelei (I+) geht es dann diese Rinne hinauf. Oberhalb wartet wieder Gehgelände. Durch Latschen und über Geröll und Sand geht es meist mit gut erkennbarer Pfadspur zum höchsten Punkt des Mitterkaisers - dem Südgipfel. Teilweise gehts recht steil bergan, sodass derjenige, der ungern geröllig absteigt, vielleicht mal einen Blick zurückwirft, um sicherzugehen, dass ihm auch der Abstieg noch behagt.

Vom Südgipfel zunächst durch niedrige Latschengassen, dann auf Fels dem gebogenen Gratverlauf entlang. Dabei muss in eine kleine Scharte abgestiegen werden und diese auf der rechten Seite wieder hinaufgeklettert werden (II). Trittsicher und schwindelfrei sollte man hier sein, denn, meinem Gefühl nach, ist diese stelle nicht weniger anspruchsvoll als der Übergang vom Kreuz zum höchsten Punkt des Hauptgipfels. Aber ein IIIer ist es keinesfalls. Der letzte Abschnitt des Grates wird rechts unterhalb der Gratschneide gegangen. Das Gipfelkreuz des Mitterkaiser, dass man schon geraume Zeit sieht, steht in einer kleinen Senke vor einer letzten Scharte.

Wenn man den höchsten Punkt des Hauptgipfels mit Steinmann erklimmen möchte, kann man sich auf dem kleinen Felsvorsprung nach dem Kreuz einen Überblick verschaffen. Es sieht von dort aus recht eindrucksvoll aus, entpuppt sich jedoch abermals als einfacher als gedacht. Ich habe es folgendermaßen gemacht: Nach dem Gipfelkreuz führt eine schrofige Rinne nach links hinab. Hier vorsichtig am Fels entlang absteigen und lins von einem Felsblock mit sehr ebener Oberfläche (auf Foto mit rotem Punkt markiert) noch ca. 1m in den Grund der Scharte hinabsteigen (I+). In der Scharte nach rechts, an einem Loch vorbei und in einer gut gestuften, gelblichen Rinne zum höchsten Punkt (II-). Auf dem Rückweg habe ich den tablett-artigen Felsblock von links erklettert (II+). (2:30h)

Der Rückweg ist bis zur Fritz-Pflaum-Hütte identisch. Dann bin ich auf dem Weg Richtung Ackerlspitze ins Kleine Griesner Kar hinübergewandert. Dort geht es abwechslungsreich und etwas steiler bergab. Manchmal kann man abfahren und zum Ende hin wartet die eine oder andere Drahtseil-versicherte Passage. Ich finde diese Gehrichtung übrigens deutlich angenehmer und vor allem weniger anstrengend als anders herum. Auch der Gegenanstieg zur Griesner Alm (man kommt etwas oberhalb der Fischbachalm auf die Teerstraße) ist schnell erledigt. Es gibt aber auch ein paar Parkplätze bei einem Marterl direkt unterhalb des Kleinen Griesner Kars. (2h)

Nachtrag am 07.07.2019
Waren gestern nochmal auf dem Mitterkaiser. Mittlerweile gibt es dort viele und deutliche rote Markierungen. Schade ist nur, dass sie einen vor der oben beschriebenen kleinen Gratscharte sehr tief nach links in die Westflanke leiten. Auf dem Hinweg sind wir den Markierungen gefolgt, den Rückweg haben wir, wie oben beschrieben gemacht. Mein Eindruck: Durch die Umgehung des Grates verliert die Tour nicht nur technisch und ästhetisch an Reiz. Das Gelände am Grat ist auch deutlich angenehmer zu gehen, denn in der Umgeheung gibt es hauptsächlich viel loses Kleinzeug und auch die größeren Steine sind in dem erdigen Gelände keine vertrauenswürdigen Gesellen. Ich empfehle daher jedem, der sich eine IIer Stelle zutraut, weiterhin sich am Grat oder eher rechts (ostseitig) davon zu halten.
Außerdem: Diesmal sind wir auch über den tablettartigen Stein in die Scharte zwischen Kreuz und höchstem Punkt abgestiegen. Runterzus ist das tatsächlich etwas tricky, da man aufpassen muss, seinen Fuß nicht zu sehr in dem Spalt zwischen Stein und Wand zu verhaken. Naja, notfalls kann man den Stein ja in der schrofign Rinne links umgehen...

Tourengänger: kneewoman


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