Rotspitz über die Röbialpen - Nicht nur im Winter, wenn es schneit ...


Publiziert von Grimbart , 1. September 2017 um 20:25.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:23 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1385 m
Strecke:ca. 11,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach Bludenz, weiter mit den MBS nach Schruns. Umsteigen auf die Buslinie 87 nach Gargellen, Wolfa.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit der Buslinie 87 von Gargellen, Zentrum, nach Schruns, Bahnhof. Umsteigen auf die MBS nach Bludenz und weiter mit den ÖBB.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in Gargellen
Kartennummer:ÖK-25V Nr. 1106 Ost (Gargellen) oder www.swisstopo.ch

sondern auch im Sommer, wenn die Sonne scheint, ist die Rotspitz ein attraktives Tourenziel im östlichen Rätikon. Als besonders interessant – weil einsam und kaum begangen – erweist sich der weglose Aufstieg von Osten durch das Röbiger Täli. Wählt man für den Rückweg den Umweg über den Riedkopfsattel und Täscher, so möchte man ob der Aussicht ins Verwall und in die Silvretta am Liebsten nicht mehr ins Tal absteigen und sein Biwak am Täscher einrichten.

Leider versteckte sich die Sonnenscheibe – nach einem sonnigen Aufstieg bis ins Röbiger Täli – für den Rest des Tages bevorzugterweise hinter den Wolken. Das nahm dann dem Abstieg über den Täscher ein wenig den Reiz, ließ einen Petrus doch stets im Ungewissen, ob er nach einem mittäglichen Regenschauer nicht noch einen folgen lassen wollte.

 

Kurz und knackig ist der Aufstieg von Gargellen über die Röbialpen ins Röbiger Täli. Für den Zustieg zur Unteren Röbialpe stehen einem zwei Varianten zur Verfügung, die etwas längere vom Ortszentrum über die Ronggalpe oder der direkte Zustieg über das Röbimaisäß. Letzterer beginnt am Ortsanfang von Gargellen in der Parzelle Wolfa. Ein Markierungspfeil gibt nach einer Pferdekoppel die Richtung vor. Zunächst links vom Röbibach, dann auf die andere Seite wechselnd führt ein Fußweg hoch zu einem Fahrweg. Man kann nun diesem in zwei Kehren zu den Maisäßhütten folgen oder man hält sich weiterhin an den Wanderweg.

Beim Röbimaisäß steigt man dann über einen Wiesenpfad hoch zu einem Wegweiser. Hier hält man sich rechts und folgt der Wiesenspur an den Waldrand. In den Wald wechselnd, sind kurz darauf bereits die Alpweiden der Unteren Röbialpe erreicht. Über die Weide hinauf, peilt man das bereits gut zu erkennende und kunstvoll gestaltete Kreuz oberhalb der Alphütten an. Eine Holzbank lädt hier zu einer kurzen Rast ein, bevor es an den Steilaufstieg zur Oberen Röbialpe geht. Dieser führt in mehreren kurzen Kehren über einen Geländerücken – mal durch Wald, mal über Bergweiden – zur aussichtsreich gelegenen Hütte der Oberen Röbialpe.

Hinter der Alphütte führt nun ein Viehpfad in das Alptal hinein zum Röbibach. Diesen querend verlaufen sich bald darauf im Röbiger Täli die Wegspuren. Daher begibt man sich gleich gar nicht auf die Suche nach solchen und steigt am Besten zwischen zwei Bachläufen über einen Weiderücken hoch. Sich zusehends eher links haltend, peilt man – weitere Bachläufe querend – eine markante Geländeschwelle an. Hat man diese erreicht, so wendet man sich nun endgültig der Ostflanke der Rotspitz zu. Dazu steuert man zwischen Felstrümmern einen weiteren Absatz an. Von rechts auf diesen hinauf geht’s danach am Rand einer Block- und Geröllhalde an den steilen Grashang heran.

Im Steilgras über diesen nun beliebig hinauf bis unter die Schrofen. Um allerdings etwas einfacher von links nach rechts über eine Gras-Schrofen-Halde zur Südschulter aufsteigen zu können, hält man sich zum Schluss eher links. Dann steigt man entlang von Felsen wieder hinüber zur Gras-Schrofen-Halde und über diese hinauf. Oben angelangt trifft man gleich dahinter auf den markierten Normalanstieg, dem man nun deutlich gemütlicher zum Gipfel der Rotspitz folgt.

Für gewöhnlich hat man im Sommer die Rotspitz für sich allein. Ein Pluspunkt zum benachbarten Riedkopf, der sich bei einem Abstieg über den Täscher auch noch mitnehmen ließe. Die an der Rotspitz vorenthaltene Aussicht zur Gafierplatte und nach Südwesten lässt sich aber auch ohne Riedkopf bereits am Riedkopfsattel genießen.

Um aber dorthin zu gelangen, muss man von der Rotspitz gute 260 Höhenmeter absteigen, die man gleich darauf im Anstieg wieder abarbeiten kann. Fluch und Segen gleichermaßen. Als gnadenlos erweist sich der Anstieg über die Geröll-, Block- und Schutthalden zum Riedkopfsattel und wurde vor mir gewiss auch schon von anderen mit Flüchen bedacht. Völlig konträr dazu zeigt sich der Abstieg von der Rotspitz: Sanft abfallende Bergmatten, kupiertes Gelände und kleine Seeaugen abseits des Weges. Was beiden gemein ist, ist die ursprüngliche Gebirgslandschaft von der man umgeben ist.

Für den Abstieg nach Gargellen über den Täscher folgt man beim Riedkopfsattel dem Weg hinüber zu einem Wegweiser. Hier nicht geradeaus, sondern nach links steil über eine Geländerippe hinab in ein mit kleinen Seen geschmücktes Kar. Über eine Geländewelle hinweg, folgt nach dem Kar nochmals ein etwas steilerer Abstieg zu einem Gebirgsbach, der aus dem Kar abfließt. Danach führt der Steig angenehm durch die Bergflanke hinüber zum „Täscherli“, einem wunderbaren Aussichtspunkt, bei dem eine Rast zur Pflicht wird.

Vom „Täscherli“ geht’s nun angenehm und aussichtsreich über den immer breiter werdenden Rücken hinab zum „großen“ Täscher, einer als Alpweide genutzten weiten Bergschulter. Dem Weg entlang eines Weidezauns folgend, dreht der Steig schließlich nach rechts ab und führt steil vom Täscher hinunter zu einer Weggabelung.

Für den Abstieg nach Gargellen eröffnen sich einem nun zwei Möglichkeiten, die in etwa gleich lang sind. Wählt man jene über die Ronggalpe, so hat man vor dem Talabstieg noch eine Einkehrmöglichkeit. Die andere und von mir gewählte Abstiegsroute führt durch den Gargellner Alptobel via Rüti nach Gargellen. Dazu folgt man dem Steig nach rechts durch die Hänge zu einem Fahrweg. Auf diesem dann abwärts, bis links die Markierungen wieder auf einen Pfad weisen. Diesem treu bleibend geht’s nun durch den Alptobel hinaus zu den Hütten von Rüti. An diesen vorbei folgt noch einmal ein kurzer Waldabstieg, bevor man über Wiesen- und Fußwege ins Dorfzentrum von Gargellen gelangt.

 

Gehzeiten:

Gargellen, Wolfa – Röbimaisäß – Untere Röbialpe – Obere Röbialpe (ca. 1' 15'') – Röbiger Täli (ca. 50'') – Rotspitz (ca. 50'') – Tälli – Riedkopfsattel (ca. 1' 05'') – Täscher (ca. 1' 00'') – Gargellner Alptobel – Rüti – Gargellen, Zentrum (ca. 1' 00'')


Tourengänger: Grimbart


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