Auf die Drei Schwestern die eigentlich keine Drei Schwestern sind

Die Drei Schwestern sind drei Gipfel auf der Grenze zwischen Liechtenstein und Österreich. Sie sind aufgrund ihrer Position und der Dominanz eine ziemlich markante Erscheinung und von weitem sichtbar. Von weitem sehen die Drei Schwestern unbezwingbar aus, doch ein relativ guter und stark gesicherter Wanderweg (T4) führt zumindest auf die Grosse der Drei Schwestern. Auch die beiden anderen Schwestern können mit leichter Kletterei und wenig Zeitaufwand bestiegen werden.

Die Drei Schwestern entstanden weil drei Schwestern aus Schaan sich am Sonntag in die Berge begaben um Beeren zu suchen, anstatt die heilige Messe zu besuchen. Dabei wurden sie von Maria, der Mutter von Jesus erwischt und zur Strafe in Stein verwandelt. Auf den Drei Schwestern war ich zwar schon oft, aber die Geschichte, die mir heute jemand auf dem Weg zu den Drei Schwestern erzählte, hatte ich noch nie gehört: Angeblich waren bis vor wenigen Jahren die heutigen Drei Schwestern völlig unbekannt. Damals trugen die Berge die heute als Drei Schwestern bekannt sind noch keine Namen und stattdessen waren die heutigen Garsellitürme als Drei Schwestern bekannt. Ich konnte das kaum glauben, und begann deshalb mit der Recherche. Und tatsächlich: Auf der Landeskarte von 1951 werden die Drei Schwestern noch als Garsella-Kopf bezeichnet, während die heutigen Garsellitürme die Drey Schwester sind:



1952 ändert sich das dann allerdings. Der Garsella-Kopf wird zum Drei Schwesternkopf. Allerdings werden immer noch die Garsellitürme als Drei Schwestern bezeichnet.



Erst im Jahr 1960 werden die Drei Schwestern an ihren heutigen Standort verschoben:



Wieso das gemacht wurde konnte ich allerdings nicht feststellen. Wahrscheinlich weil die heutigen Drei Schwestern durch das Wegnetz besser erreichbar sind, vom Rheintal viel besser gesehen werden und auch nicht so durch Steinschlag gefährdet sind wie die Garsellitörm.

Nun aber zur Wanderung: Mit dem Auto fahre ich bis nach Planken und dann weiter Richtung Gafadura. Oberhalb von Planken hört der Teerbelag auf und die letzten paar 100 Meter müssen über eine Forststrasse gefahren werden. Bei der Quelle auf 900 MüM beginnt das Fahrverbot und dort hat es auch einige Parkplätze. Anschliessend geht es zu Fuss weiter zur Gafadura. Dafür hat man grundsätzlich 2 Möglichkeiten. Den stellenweisen ziemlich steilen Wanderweg der in mehr oder weniger direkter Linie hoch zur Gafadura führt, oder aber man kann auf der Fortstrasse weiter gehen, die in vielen Kehren auch bis zur Gafadurahütte führt. Ich entscheide mich für den Wanderweg. Schon nach gut 35 Minuten erreiche ich so die Hütte. Dort treffe ich auch auf meine zwei Tourenbegleiter für heute, die bereits früher gestartet sind.

Nach einer kurzen Pause gehen wir über die Forststrasse einige Meter bergab. Nach gut 200 Metern zweigt links ein beschilderter Wanderweg ab, der uns durch den Wald in 20 Minuten hoch zum Sarojasattel führt. Von dort geht es weitere 200 Höhenmeter steil bergauf bis unter die Felsen der Drei Schwestern. Hier beginnt der ausgesetzte und gesicherte Teil der Wanderung. Mitten durch die Felsen und über 2 Leitern gehen wir hoch bis unter die mittlere der Drei Schwestern. Dort esse ich etwas, während meine beiden Begleiter direkt vom Wanderweg aus auf die mittlere der Drei Schwestern klettern. Es hat dort einen oder zwei Bohrhaken, die aber ein wenig weit auseinander sind.

Nachdem sie wieder zurück sind machen wir noch schnell einen Abstecher auf die grosse der Drei Schwestern und gehen anschliessend auf demselben Weg wieder zurück zur Gafadura. Von dort wandern wir knieschonend auf der Forstrasse zurück zum Parkplatz.