Variante in der Bächistock Südwand


Publiziert von justus , 30. August 2017 um 23:09.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:15 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m

Die Bächistock Südwand hat mich schon länger fasziniert. Von weiten und nahem sieht sie eindrücklich aus. Doch ist man erst einmal eingestiegen ist es vergnügliches Kraxeln. Heute wollten wir eine etwas direktere Variante probieren (nicht die schon hier beschriebene direkte Sündwand, das ist uns doch eine Nummer zu gross).

Auf meinem letzten Ausflug in die Bächistock Südwand bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe weit nach links ausgeholt. Diesesmal wollten wir zumindest im unteren Teil eine der direkteren Varianten probieren. Hier eine Übersicht was aus dem Versuch geworden ist (rot und cyan gefärbte Route)

Routen durch die Wand

Mit der ersten Bahn um 7:30 fahren wir hinauf nach Brunnenberg, von wo wir auf dem Wanderweg über Bösbächi hinauf bis unter die Zeinenfurggle zu den Überresten des Bächifirns wandern. Hier lohnt es sich, sich gut zu orientieren, denn in der Wand verliert man schnell den Überblick, wo man gerade ist.

Im Zoom machen wir ein Couloir aus, das den Aufstieg auf das erste Schuttband erlauben sollte. Wenn man das Photo im SAC-Führer (10. Ausgabe) ansieht, dann wird schnell klar, dass der Firn früher bis über dieses Band hinaufreichte und man viel weiter oben in die Couloirs einsteigen konnte. Wir wollen trotzdem einmal einen direkten Augenschein nehmen.

Über grosse Mengen steilen losen Schutt und tiefe Wassergräben steigen wir bis zu unserem Couloir auf. Je nach Verhältnissen fliesst im Couloir mehr oder weniger Wasser. Wir hatten Glück und wurden nicht zu nass. Bei hohen Griffen läuft einem aber doch das Wasser über den Arm in die Klamotten.

Auf dem Schuttband überzeugt mich Mueri zuerst einmal nach rechts zu queren, um zu schauen, ob einer der direkten Aufstiege für uns zu machen ist. In den Photos habe ich einige Eindrücke von dieser Exkursion. Für uns nicht machbar...

Also wieder zurückqueren und auf das nächsthöhere Band. Dieses führt zuerst durch eine Runse, in der früher im Jahr hinter einem Wasserfall durchgequert werden muss. Für uns war es trocken und wir queren weiter auf dem zuerst schmalen, aber später gut zu begehenden Band. Jetzt macht sich bemerkbar, dass man in der Wand keine besonders gute Orientierung hat. Nur mit Hilfe eines Photos können wir identifizieren, wo wir unseren Aufstieg beginnen wollten. Vor der markanten Rinne (siehe Photo 1, Photo 2 und Photo 3), welche nach links hinauf untern den Vorbau zieht, steigen wir auf.

Zuerst geht es in mässig geneigtem Gelände aufwärts, wobei man immer wieder kleine Schuttbänder quert. Die Kraxelei macht Freude und wir finden noch Zeit solche Photos zu machen. Gegen Ende steilt das Gelände auf, bevor man auf das zweitoberste Schuttband trifft.

Auf diesem Band queren wir bis zum ersten Couloir, durch welches wir aufsteigen (letztes mal nahm ich das nächste Couloir, welches genauso gut ging). Nun wieder queren bis unter das Ausstiegscouloir. Bevor ich mich orientiert habe, ist Mueri schon über die etwas brüchige Stufe am rechten Rand aufgestiegen. So vermeidet man die Kletterrei bei den Bohrhaken, aber ist in etwas brüchigerem Gelände unterwegs. Wer genau hinsieht findet Mueri auf dem folgenden Photo.



Nun in anregender Kraxelei durch das Couloir bis zu der kleine Wächte, die dieses Jahr auf beiden Seiten umgangen werden kann. In wenigen Minuten über den Normalweg zum Gipfel, wo wir eine kleine Pause einlegen.

Abstieg durch das grosse (obere) Couloir. Sehr angenehm, da komplett aper und kaum Schutt auf den Steinen. Noch ein längerer Stop in der Glärnischhütte, bevor wir nach Chäseren absteigen und mit dem Taxi nach Plätz fahren.

Zwar nicht die ganz direkte Tour, aber doch eine schöne Variante in dieser eindrücklichen Wand.

Tourengänger: justus, Mueri


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