Saison Eröffnung Baltschiederklause


Publiziert von Hibiskus , 12. August 2017 um 14:26.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:24 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 1580 m
Abstieg: 1930 m
Strecke:27.6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV nach Ausserberg
Unterkunftmöglichkeiten:Ausserberg

1. Tag:           1580 m Aufstieg ab Choruderri zur Baltschiederklause. Unterwegs diverse Arbeiten an Brücken, Wegmarkierungen und in der Hütte.
2. Tag:           Diverse Arbeiten an der Hütte und der Wasserversorgung.
3. Tag:           1932 m Abstieg nach Ausserberg. Unterwegs diverse Arbeiten an Brücken und Wegmarkierungen.
 
Vorwort
Wie letztes Jahr wurde ich von Hans Nyffenegger, SAC Blümlisalp, eingeladen für den 3-tägigen Frondienst bei der Eröffnung der Baltschiederklause. Weil ich diese 3 Tage in guter Erinnerung habe, sagte ich spontan zu.
 
1. Tag:
Treffpunkt und Abfahrt nach Ausserberg war am 24.06. um 07.01 Uhr im Bahnhof Thun. Die Wetterprognose versprach sehr heisses Wetter, bis 35° C im Wallis und nur für Sonntagmorgen leichter Niederschlag. Die Regenausrüstung wurde auf ein Minimum beschränkt. Während der stündigen Fahrt konnten wir uns gegenseitig ein bisschen kennen lernen. Das Team stellte sich aus fünf älteren (d.h. plus/minus 70) und zwei jüngeren Herren zusammen. Ab Ausserberg bis Choruderri genossen wir den Taxidienst eines Einheimischen. Zwei weitere Helfer wurden ab Choruderri per Heli in die Hütte geflogen. Im Schlafraum Stockhorn wurden anstelle der alten Federmatratzen (Trampolin) neue Holzpritschen eingebaut. Diese Arbeit wurde von diesen Beiden erledigt.
 
Auf Hikr gibt es einige Wegbeschreibungen, deshalb beschränke ich mich auf meine eigenen Erlebnisse.
 
Wir starteten, noch im Schatten, auf dem Suonenweg Niwärch (ist immer wieder schön) nach Üssers Senntum (ab hier Sonne pur), Inneres Senntum, Chiemattu. Vom Inneren Senntum bis Chiemattu, musste die Wegmarkierung erneuert werden. Lukas war für rot zuständig und ich für weiss. Leider war das Weiss unbrauchbar. Die Flüssigkeit konnte mit dem Klumpen in der Dose nicht mehr vermischt werden. Also beschränkten wir uns nur auf Bemalung rot. Auf die Frage von Berggängern, weshalb wir nur rot malen, antwortete ich, dass eben der Maler für weiss heute nicht anwesend sei;-)). Ab Chiemattu folgte der steile Aufstieg nach Martischipfa, Hobizu-Kapelle, Jegisand. Die Sonne brannte praktisch im rechten Winkel in das Aufstiegsgelände und heizte uns richtig ein. Der Schweiss tropfte von der Stirn und das Shirt klebte am Körper. Rechtzeitig zur Hütteneröffnung wurden von der Firma Opal bei Martischipfa und im Jegisand zwei neue Stahlbrücken fertig gestellt.
Auf dem flachen Stück ab Pkt. 2276 und entlang dem Baltschiederbach konnte die Körpertemperatur wieder auf normal gestellt werden. Der Baltschiederbach führte schon sehr viel Schmelzwasser.
 
Unterhalb vom Innere Baltschiedergletscher (Höhe 2450 m) wurden die vier Alu-Brücken und drei Holzstege auf ihre Positionen montiert. Das Team, verstärkt mit zwei Helfern der Baltschiederklause, hatte bis zu unserer Ankunft bereits die grössten Arbeiten geleistet und kurze Zeit später folgte der Aufstieg zur Hütte. Im Gegensatz zum letzten Jahr war die gesamte Strecke schneefrei und trocken.
 
Mit einem feinen Apéro für alle, es waren schon eine stattliche Anzahl Bergsteiger anwesend, einem herrlichen Nachtessen und Schlummertrunk endete der Tag.
 
2. Tag:
Petrus war den Bergsteigern nicht gut gesinnt. Der Morgen zeigte sich grau und ein leichter Nieselregen, durchsetzt mit Schneeflocken, lockte uns nicht gerade nach draussen. Trotzdem hatten schon alle Gäste die Hütte verlassen. Schnell wurde das Wetter aber besser und unsere Arbeiten wurden in Angriff genommen: ein WC ersetzen, welches vom Winterfrost gesprengt wurde, den Eingang zum Winterraum neu abdichten, damit kein Triebschnee mehr eintreten kann, das WC-Geländer mit neuen Felsankern befestigen und und und. Der grösste Brocken war die Wasserleitung. Sie führt an einem 550 Meter langen Seil durch die Luft und es musste eine undichte Stelle geflickt werden. Zu dritt mit zwei Habegger-Seilzügen senkten wir das Seil ab, sodass die undichte Stelle geflickt werden konnte. Diese Arbeit war nicht ungefährlich, war doch die Befestigung des Seiles im felsigen und abschüssigen Gelände. Den Abend genossen wir wieder mit einem guten Nachtessen und einem Gläschen Wein.
 
3. Tag:
Schon morgens stahlblauer Himmel mit bester Fernsicht, und dies änderte sich im Tagesverlauf nicht und es war warm - T-Shirt Wetter.
 
Arbeiten: Beim Turbinenhäuschen wurden an der Tür zwei Holzplatten angebracht. Bei der längsten Alu-Brücke wurden auf beiden Seiten die Brückenauflagen mit Beton zusätzlich befestigt. Und schlussendlich die Markierungen Chiemattu - Inneres Senntum mit brauchbarer weisser Farbe ergänzt. Bei Chiemattu rief Hans unsern Taxifahrer an. Dieser war aber verhindert, also mussten wir bis Ausserberg laufen. Dieses Jahr wählten wir die Route durch den Stollen. Hier war es angenehm kühl. Der restliche Abstieg nach Ausserberg auf der Strasse war wieder heiss und schweisstreibend. Angekommen in Ausserberg, blieben uns noch 15 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges. Dies reichte gerade noch für einen Schluck Hopfentee im Hotel Bahnhof.
 
Ein herzlicher Dank an Jolanda, du hast uns verwöhnt! Und du Hans, hast uns super geführt!
                                                                                                              
Fazit: Drei Tage mit Gleichgesinnten, tolle Gastfreundschaft in der Hütte und abseits vom Rummel. Ein schönes Erlebnis auch wenn es anstrengend war.
T3+ bezieht sich auf Niwärch Suon. Der Rest bei solchen Bedingungen T2.
 
Leider wurden unsere Arbeiten ab Höhe 2450 durch ein heftiges Gewitter am 26.06. abends grösstenteils zerstört;-((.
Zwischenzeitlich sind die Wiederherstellungsarbeiten grösstenteils abgeschlossen. Teilweise musste eine neue Wegführung erstellt werden.

Tourengänger: Hibiskus


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Kommentare (1)


Kommentar hinzufügen

beppu hat gesagt:
Gesendet am 12. August 2017 um 19:22
Macht richtig gluschtig, die Hütte z bsueche!


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