Von Wallgau über Hinterriß u. Johannestal auf die Talelespitze, Radrückfahrt nach Garmisch


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 8. August 2017 um 20:19.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 8 August 2017
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 1 Tage 11:45
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bus von Garmisch nach Wallgau, mit Fahrrad über Hinterriß ins Johannestal
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Fahrrad vom Johannestal über Hinterriß, Wallgau nach Garmisch
Unterkunftmöglichkeiten:Falkenhütte

Ich habe mir vorgenommen, möglichst alle Gipfel Tirols mit Kreuz zu besteigen, sofern sie mindestens 2000m hoch sind. Meistens findet man ein Buch vor, in das man sich eintragen kann (schade, dass der AV nicht Gipfelbücher zur Verfügung stellt, die man auf dem Gipfel lassen kann, wenn keines vorhanden ist, sonst hätte ich vorsichtshalber immer eines im Rucksack; aus meinem Vorhaben, wenigstens einen Notizblock u. einen Kugelschreiber mitzunehmen, wurde bisher noch nichts!)
Ich stoße allerdings immer wieder auf solche, die ein Kreuz tragen, das in meinen Wanderkarten nicht eingezeichnet ist (z..B. Kreuzjochspitze/Lechtaler Alpen oder Grubenkarspitze/Karwendel) bzw. ein eingezeichnetes gar nicht existiert (z.B. Äußere Schwenzerspitze bei Obergurgl, über deren Besteigung bei hikr leider noch kein Normalbericht besteht; nebenbei bemerkt, hab ich manchmal Zweifel, ganz oben gestanden zu sein, da Nebel die Sicht behinderte, jedenfalls fiel der Grat in Richtung Wurmkogel ab).

So sah ich bei hikr auf Fotos, dass auf der Talelespitze eine Art Kreuz steht. Ich las, dass es sich dabei um ein Gedenkkreuz für einen dort tödlich Verunglückten handelt. Da die Bergtour nicht sehr lang ist, kam sie am 08.08.17 für mich in Frage. Allerdings ist die Anfahrt ins Risstal für radelnde Bergsteiger weit, sodass die Bemerkung in einem Tourenbericht, ihre Besteigung wäre für Spätaufsteher geeignet, auf mich nicht zutraf!  (das waren Zeiten, als die Bergsteiger in den 30er Jahren von München aus in die Berge radelten!). Um 06.25 Uhr stieg ich mit Fahrrad in den menschenleeren Bus von Garmisch nach Wallgau. Ich war schon 1km weit geradelt, da fiel mir ein, dass ich kein Brot dabeihatte. Im nahen Supermarkt besorgte ich mir 4 Kornsemmeln. Deshalb war es schon 07.28 Uhr, als ich endgültig nach Hinterriß startete. Ich brauchte für die 23km 1h26min. Nach 15min. Pause ging es weiter zum Fahrweg ins Johannestal. Ich übersah, dass es einen zweiten, kürzeren radtauglichen Weg gibt. So machte ich einen Umweg mit mehr als 40m Höhenverlust auf dem Schotterweg. Dahinter erreichte ich den Talgrund.

Nach einer Kehre ca. 3km weiter taleinwärts schaute ich auf meine Karte. In diesem Bereich musste der Normalweg zur Talelespitze abgehen. Auf der Karte ist unterhalb der Felsen ein unmarkierter Steig eingezeichnet, der aber erst weiter oben vom Fahrweg abzweigt. Eine längere Hangquerung wollte ich nicht machen. Bei der folgenden Kehre sah ich rechts talauswärts einen Steig abgehen, der den Fahrweg abkürzt. Ich stellte mein Rad ab u. folgte ihm bis zu einem Geröllhang. Ein kleiner Steinmann steht am Steig. Da musste es also hinaufgehen. Im Geröll sah ich Tritt- u. Wegspuren. Ich stieg hinauf u. folgte Gamswechseln nach rechts. Ich hätte bis unter die Felsen aufsteigen sollen, dann hätte ich den Steig unter den Felsen gefunden. Ich wanderte schräg rechts aufwärts, bis ich an Büsche u. kleine Bäume kam. Zwischen ihnen geht es weiter, dann folgen ein paar Latschen, durch die man gehen muss. Man gelangt an den Anfang eines grasbewachsenen Kares. Die hier sichtbare Wegspur verliert sich bald im Gras. Weiter oben wird das Gelände steiniger. Zuletzt stieg ich im steilen Gras zwischen Schrofen auf den Gipfelgrat. Dort ist eine plattige Felsstelle zu begehen (I+), an der ein Haken steckt. Zuletzt leicht über Grasstufen auf den Gipfel, auf dem ich 13.15 Uhr ankam. Im Buch fand ich zwei Eintragungen von "ADI", hier bestens bekannt!

Ich hielt mich fast 1,5 h auf dem Gipfel auf, eine Ausnahme für mich. Es war einfach so schön, auf diesem ruhigen Berg im Gras zu sitzen u. zu relaxen. Es sah danach aus, dass man am Ostgrat in eine Scharte absteigen kann (eine steile Felsstelle schaute ich nicht hinunter, um zu sehen, ob ich da abklettern kann)  u. über eine steile Grasflanke zur Scharte unter dem Südlichen Stuhlkopf. Im Buch hatte jedenfalls jemand geschrieben, dass er von den Stuhlköpfen herkommt. Der Abstieg von der Stuhlscharte ins Johannestal ist steil u. möglicherweise nicht ganz einfach. Der für einen solchen Abstecher nötige Zeitaufwand schien mir angesichts der Tatsache, dass ich mit Rad da war u. Gewitter angekündigt waren, zu groß. So genoss ich lieber noch eine zeitlang die Sonne auf der Talelespitze.

Beim Abstieg steuerte ich rechts das Geröllfeld an, auf dem Abstiegsspuren zu sehen waren. So verlor ich rasch an Höhe. Man könnte auch Gamswechseln folgend im Geröll unter den Felsen querend absteigen. Weiter unten geht man oberhalb von Latschen entlang zu einem Geröllhang, über den man zu den obersten Bäumen absteigt. Links unterhalb findet man zwischen Büschen u. kleinen Bäumen die Wegspur, über die man aufgestiegen ist.
Ich aber wanderte nach links das Geröll verlassend ins grasige Gelände, ging dort weiter, wo ich hergekommen war u. stieß nach Durchqueren des Buschwerks auf den unmarkierten Steig unter den Felsen, den ich bis dorthin verfolgte, wo ich ich über Geröll meine Aufstiegsroute u. damit den markierten Steig, der zum Fahrweg führt, erreichen konnte.

Ich radelte durch das Johannestal zur Rißtalstraße, weiter nach Vorderriß u. an der Isar entlang nach Wallgau. In Wallgau machte ich eine Pause u. besorgte mir im Supermarkt Getränke (die mitgenommenen 3,5l hatte ich verbraucht), bevor ich nach Garmisch aufbrach. Kurz vor 19.30 Uhr kam ich zuhause an. Seit der Abfahrt mit dem Bus morgens waren 13h vergangen!


Statistik:
2017: 55. Hochgebirgstour auf 118. Gipfel mit über 2000m Höhe, davon 91 neu
134. Karwendelgipfel mit über 2000m Höhe




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