Grabspitze (3059 m) mit Abstecher zum Rübespitz (2766 m)


Publiziert von Uli_CH , 7. August 2017 um 21:30.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 7 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:11.3 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Sterzing auf der SP 508 ins Pfitscher Tal bis Pfitsch Platz. Dort links Parkplatz der Europahütte und weitere Parkmöglichkeiten, auch auf der anderen Seite des Pfitscher Baches.
Kartennummer:Tabacco 037, Pfunderer Berge - Hochfeiler (1:25'000); KOMPASS-App mit Offline-Wanderkarte

Meine diesjährigen Wanderferien beginnen in Südtitol im Pfitschtal.

Ich starte beim Parkplatz und folge auf einer Fahrstrasse dem Weg 11 Richtung Grabspitze über den Bach. Der Gipfel ist mit 5:10 ausgeschildert. Nach einer Weile wendet sich die Fahrstrasse nach links Richtung Fraktion Überwasser. Ich folge dem Wanderweg, der geradeaus weiter an einem Bach entlang führt. Nach einem Gatter sollte man nicht direkt am Bach weitergehen, sondern ein paar Meter weiter links einen Waldweg parallel zum Bach nehmen. Dann sieht man auch ausgeschildert, wo der Bach gequert werden soll. Ich sehe das nicht, da ich direkt am Bach entlang gehe. Auf einmal entdecke ich Markierungen auf der anderen Seite das Baches und quere diesen.

Auf der anderen Seite geht es auf einem Fahrweg weiter, der kurze Zeit später den Bach in einer Rechtskurve verlässt. Ich folge dem Fahrweg, der in der Folge in einen Wald führt. Auf knapp 1600 m Höhe endet der Fahrweg und ich gehe in Serpentinen sehr steil dem markierten Fussweg folgend durch Nadelwald aufwärts. Nach einer Weile führt der Weg etwas flacher am Hang entlang, bevor er wieder eine Rippe gewinnt.

Nach ca. 40 Minuten erreiche ich bei 1800 m eine kleine Lichtung und den Beginn eines Landschaftsschutzgebiets. Nach weiteren gut zehn Minuten und weiteren 100 Höhenmetern lichtet sich der Wald und ich erreiche eine kleine Hütte.

Der Weg quert jetzt zu einer anderen Rippe hinüber die ich nach zehn Minuten erreiche. Dort mündet auch der von Pfitsch St. Jakob kommende Weg 11A ein.

Bei ca. 2100 m merke ich, dass ich schon wieder eine Bachbettquerung verpasst habe und hole dies nach. Da sich der Bach mittlerweile geteilt hat (bzw. vereint in Flussrichtung), muss ich zwei Läufe queren.

Kurz Zeit später folgen wieder zwei Querungen eines anderen Baches (siehe Fotos), die obere mal wieder zu spät.

Auf ca. 2475 m kommt das Gipfelkreuz in Sicht und knapp 200 m weiter höher bin ich im Kar, das vom Gipfel und dessen Südwest- und Westgrat eingeschlossen wird (3 Stunden unterwegs). Nach einer weiteren Viertelstunde stehe ich auf dem Grat.

Der Grat zieht sich ziemlich in teilweise leichter Kletterei bis zum Gipfel, den ich nach 50 Minuten erreiche. 4:10 habe ich insgesamt benötigt. Leider zieht sich der Gipfel rasch zu, so das z. B. Hochferner, Hochfeiler und Hoher Weisszint in den Wolken verschwinden. Zum Glück habe ich schon während des Anstiegs ein paar Fotos gemacht.

Mich hält dann nicht mehr so viel auf dem Gipfel und ich beginne mit dem Abstieg. Nach einer halben Stunde bin ich wieder dort, wo der Weg den Grat verlässt.

Ich gehe weglos relativ eben Richtung Rübespitz. Kurz vor dem Übergang zum Gipfelplateau versperrt ein Zacken den Weg. Statt den Übergang abzublasen, sehe ich mir das Ganze aus der Nähe an und erreiche relativ problemlos den Gipfel des Spitzes. Von dort ist der Übergang zum Gipfelplateau keine Sache mehr. Ich benötige gut 20 Minuten vom Verlassen des Grabspitzgrates bis zum Gipfel des Rübespitzes.

Nach einer kurzen Rast mache ich mich auf den Rückweg und überklettere den Zacken wieder. Auf der anderen Seite führt eine Rinne steil nach Norden abwärts. Ich hoffe, dass das die von Maurizio Marchel beschriebene ist (siehe: Führer), und folge ihr abwärts (eine Viertelstunde nach Verlassen des Rübespitzes).

Und wirklich: nach einer guten Viertelstunde befinde ich mich wieder auf dem markierten Weg. Ich habe mich unten in der Rinne nach rechts gewendet und erreiche den Weg auf einer Höhe von ca. 2575 m. Ab hier sind es ca. 70 Minuten bis zur Weggabelung, zehn Minuten zur Hütte und eine Dreiviertelstunde ins Tal. Insgesamt habe ich für den Abstieg vom Rübespitz gut 2½ Stunden benötigt. 

Den Weg auf die Grabspitze bewerte ich mit T4-. Einigermassen schwindelfrei sollte man schon sein. Die Kraxelei über den Zacken zum Rübespitz ist für mich T5-.

Es war eine schöne, aber anstrengende Einstiegstour bei (bis auf die teilweise fehlende Gipfelsicht) schönem Wetter.

Orientierung: Bis zum Gipfel der Grabspitze ausgeschildert und markiert. Ab und zu unterstützen Steinmännchen. Allerdings ist die Markierung zwischen 2000 m und 2600 m oft nicht ausreichend. Der Running Gag dieser Tour waren die verpassten Bachquerungen. Der Gipfelgrat der Grabspitze ist dagegen vorbildlich markiert. Man sieht immer, auf welcher Seite der Schneide man gehen sollte.
Der Abstecher auf den Rübespitz ist weder ausgeschildert noch markiert.

Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke, ev. Handschuhe.

Führer:
  • Hanspaul Menara, Die schönsten 3000er in Südtirol, 3. Auflage 2014, Tour 45
  • Richard Goedeke, 3000er in den Nordalpen, 3. Auflage 2011, Tour 101b
  • Maurizio Marchel, Einsame Gipfel Südtirol - Dolomiten, Band 2, 2013, Tour 5
  • sentres-App "Südtirol"

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


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