Monte Zucchero


Publiziert von Badus , 10. August 2017 um 20:12.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:26 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Monte Zucchero   Gruppo Poncione Piancascia   Gruppo Pizzo delle Pecore 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Tenero - Brione (Postauto)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Sonogno - Tenero (Postauto)
Unterkunftmöglichkeiten:Selbstversorgerhütten: Capanna Osola 1418 m Rifugio Sambuco 1895 m

Um alle wartenden Touristen in Tenero ins Verzascatal zu befördern, sind an diesem Nordföhntag, 3 parallel geführte Postautokurse erforderlich. In Lavertezzo lockt die Ponte dei Salti viele der Insassen an, so dass nun für die Weiterfahrt für alle ein Sitzplatz zur Verfügung steht. In Brione (756 m) steigen mein 12 j Sohn und ich aus, hier starten wir zu unserer 2 Tagesrundtour.

Der Fahrweg führt gemächlich ansteigend durchs Val d'Osura. Nach 5 km beginnt der wrw Wanderweg, bald über eine eindrückliche Holzbrücke führend. Auf 1080 müM wechseln wir über die Osura auf die südliche Talseite und mit stetiger Steigung durch den typischen Tessiner Kastanienwald gewinnen wir die Talebene der Alpe Osura, den letzten Kilometer praktisch eben durch Busch- Wald- und Weidevegetation . Das Flussbett der Osura ist hier oben völlig ausgetrocknet. Mittagspause auf dem geräumigen und recht gut besuchten Vorplatz der Capanna Osola (1418m); Brunnen, Tische, Bänke. 
Die wrw Markierungen weisen nun neu auf den südlicheren Weg über Corte del Fornée (Quellwasser und Freiluft-WC), steil windet sich der gute Bergweg bis auf 1800 müM. Nun der Höhe entlang durch die felsdurchsetzte Buschflanke, kaum exponiert und gutes Trassé mit einer kurzen kettengesicherten Passage. Wir beobachten ganz nahe des Weges einige Schlangen (Kreuzottern?). Bald erreichen wir den weiten Kessel und Talabschluss des Osuratals und entdecken erstmals unser morgiges Ziel, die Bocchetta die Mügaia und den Monte Zucchero. Nach 5 1/2 h Wanderung inkl Pausen treffen wir beim Rif. Sambuco (1895m) ein. Dies ist eine einfache Selbstversorgerhütte mit Kochgelegenheit (Holz/Gas) und Brunnen auf dem Vorplatz. Die Sanitäranlagen werden zur Zeit in einem Anbau renoviert. 10 Plätze mit Wolldecken. Leider bläst ein kalter Nordwind, so dass wir uns bald ins dunkle Innere begeben. Gemeinsam mit einem sympathischen Tessiner Paar feuern wir an und kochen Suppe und Teigwaren Znacht.

Ueberraschenderweise regnet es leicht am nächsten Morgen um 6 Uhr, dies gibt und Gelegenheit ,das Aufstehen aus den warmen Schlafsäcken etwas hinauszuzögern. Mäuse haben sich in der Nacht über den Proviant, welcher im Rucksack verpackt war, hergemacht. Der Schaden ist begrenzt, ein durchlöcherter Stoffsack und einige angeknapperte Äpfel sind zu verschmerzen (das nächste Mal würden wir das Essen an Säcken an den Balken aufhängen.). Der warme Morgentee bringt uns in Schwung, 7.30 Uhr starten wir in leichtem Nieselregen. Einen schönen Badeplatz gleich oberhalb der Hütte lassen wir unberührt. Ab hier sind meist nur noch Pfadspuren teilweise sichtbar, Markierungen hat's aber reichlich. Konstant gewinnen wir in Gras und wenig Geröll an Höhe, das Wetter bessert. Eine kurze Pause auf 2460m, einer Geröllmulde, bevor's nun im steilen aber gut begehbaren Schlussaufstieg nun durchwegs über Geröllspuren auf die Bocchetta di Mügaia 2518m geht. Hier eröffnet sich erstmals der  Blick ins Val Redorta und damit nach Sonogno unserem Endziel. Die doch recht schweren Rucksäcke werden deponiert. Der Gipfelabstecher zum Monte Zucchero führt den zahlreichen wrw Markierungen nach, zunächst auf der rechten Seite des Grates und einen ersten Aufschwung auch deutlich rechterhand umgehend. Ohne Probleme gewinnen wir den Grat, welchem wir etwa 50 m leicht exponiert aber unschwierig folgen. Wir wechseln nun über eine kurze und problemlose, leicht geneigte Platte (entweder auf Reibung oder sich am oberen Rand an guten Griffen haltend) in ein kleines Couloir, queren dies und steigen auf der anderen Seite in gut gestuftem Fels zum Gipfelgeröllfeld hoch. In wenigen Minuten stehen wir glücklich und zufrieden auf dem  2735m hohen Gipfel(30min von der Bocchetta). Die Sicht zu den hohen Walliser und Berner Alpen bleibt uns heute verwehrt, trotzdem bleibt va gegen Süden die Aussicht zum Lago Maggiore und die wilden, bewaldeten Tessiner Bergtäler einmalig. Vor genau 25 Jahren stand ich letztmals hier oben, damals von Sonogno her auf und absteigend (mit Zeltübernachtung bei Corte di Cima). Damals schon hatte ich die Absicht , diese Besteigung mal mit einer Ueberschreitung Val d'Osura- Val Redorta zu verbinden. Nun ist dieser Traum in Erfüllung gegangen!
Auf gleichem Weg zurück zur Bocchetta und zuerst über Blöcke, eine kurze abwärtsgeneigte Platte (2470m) und eine Felsstufe (2250m, gut gestuft, nicht exponiert) bis zu einer grosszügig angelegten Steintreppe nach Corte di Cima 1987m (Quellwasser). Nach der ausgiebigen Mittagspause führt uns der nun einfache T2 Weg entlang schöner, klarer Bachwannen zur Verweigung Pt 1761. Hier zweigt der zunehmend gut ausgebaute Weg in einen steilen Wald ab und weist auch kleinere Gegensteigungen auf. Ab Cortign gilt es noch einmal eine Steilstufe zu überwinden, die Weganlage ist perfekt, so ist von der Exponiertheit der Querung zwischen 2 Felsbändern kaum etwas zu merken. Püscen Negro lassen wir links oben liegen, rasch verlieren wir im Zickzack an Höhe und erreichen die obersten Brücken im Val Redorta. Im klaren Fluss baden die Touristen, das Wetter hier unten ist doch bedeutend besser als 1700m weiter oben. Bei Corte wechseln wir auf die rechte Talseite und verlassen die Strasse. Dies lohnt sich unbedingt und ist nur unwesentlich länger als der direkte Fahrweg nach Sonogno. Wiesen- Busch- und Waldlandschaften wechseln sich ab, immer wieder wird der Blick auf die rauschende Redorta mit ihren zahlreichen Badeplätzen frei.  Bei Froda wechseln wir wieder auf die andere Talseite und reihen uns in den Touristenstrom nach Sonogno ein, welches nach weiteren 15 min erreicht ist. In Sonogno (918m) gönnen wir uns nach 8 h Wanderung im Ristorante eine Erfrischung. Der Blick vom Granittisch reicht noch einmal hoch zum Monte Zucchero, bevor uns das Postauto wieder zurück nach Tenero bringt 

Tourengänger: Badus


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