Essen auf hohem Niveau in der Nähe von Chagall und Dix oder der Tanz der Libellen


Publiziert von Henrik , 8. August 2017 um 15:00.

Region: Welt » Schweiz » Jura
Tour Datum: 6 August 2017
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO   CH-JU   CH-BL 
Zeitbedarf: 2:30
Strecke:Im Wind
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Claudiamobil
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Claudiamobil
Kartennummer:Gourmessa mit Claudia

... „Sonntags geöffnet - Kulinarische Landpartien und Stadtgänge für unkomplizierte Geniesser“, im Autorentext steht u. a. dies: „Am Sonntag der Tradition frönen ist in, Sonntagsbraten ist angesagt. Die Autoren stellen Gastgeber und deren Gasthäuser aus der ganzen Deutschschweiz vor. Sie sind alle sonntags geöffnet. Die Autoren erzählen im Buch, was sie im Weinkeller, in der Küche, rund ums Haus und in der weiteren Umgebung Spannendes entdeckt haben“. Dies wurde uns wärmstens empfohlen, als wir zur Begleichung anhoben, klar war auch, das war etwas Werbung, denn der Röschenzerhof ist darin erwähnt! Sollten wir uns das antun – wir debattierten darüber, insbesondere, weil wir ja wirklich häufig dem TuT frönen und hier gleichermassen Empfehlungen abgeben, zwischen und mit kleinstem Mass an „Wanderschuhen“ und entsprechender Geld-Börse, die manchmal notwendig ist, denn  die Tellerentdeckungen sind nicht immer preiswert! Wir tun uns dies nicht an, weil wir  in 22 Jahren noch nie vor einer geschlossenen Tür gestanden haben. Das liegt auch daran, weil ich auf jeder Tour durchs Land mich sozusagen vorgängig informiere – denn der Röschenzerhof ist mir schon lange aufgefallen, ich bin oft in dieser Ecke (auch mit dem Range Rover) unterwegs.
 
... Claudia bat im Vorfeld um eine Entdeckung, und die konnte ich aus dem Köcher ziehen – Reservation empfohlen. Hinterher eine weitere Empfehlung: einen kleinen Spaziergang in massenfreier Umgebung – auch das konnte ich beisteuern. Wir parkierten das Claudiamobil auf dem Mergel-PP bei der Neumühle. Wir taten das auch in der Absicht, danach einzukehren.  Die Region ist zwischenzeitlich durchaus bekannt – noch mögen wir uns erinnern, auch hier auf hikr., dies fast noch damals Neuland war. Das Angebot um und mit der Neumühle ist enorm gestiegen. Dank Internet und Medien. Nur einen Steinwurf oder eine Sohlenlänge entfernt, ist man dem Trubel entrückt – nur auf der gegenüberliegenden Uferseite der Lützel (orografisch links) dröhnt einen Motorenlärm der schweren Jungs herüber, dem entkommt man schliesslich mit dem  Aufstieg Richtung Moulin de Bavalier – dem Ruisseau de Bavalier entlang, an dem wir auch eine Furtstelle entdeckten. Wir wunderten uns über die hohe Zahl an Schmetterlingen und Faltern entlang des Baches. Lag es an der sommerlichen Wärme, dem nahen Wasser und dem daraus entstehenden Resultat, dass am Boden und im Schlick vermehrt Salze entstehen, weiss jemand Bescheid?
 
... es galt eine Brücke zu queren, dann ein paar zerquetsche Meter in die Höhe gehen, hernach eröffnete sich der weite Blick auch hinüber nach La France und Kiffis – Punkt 637. Ich hatte eine sehr alte LK  dabei – 1977. Darauf verlief der WW noch mitten durch die Wiese – jetzt am Waldrand keine andern menschlichen Wesen, keine Rinder, keine Schmetterlinge, kein Reh noch Meister Reinecke. Nur der weite Horizont nach Osten und ein erfrischender Wind. Wie beschrieben, diese „Tour“ könnte man in Sohlenlängen messen, denn der ganze Spaziergang dauerte lediglich 2 ½ h!
 
... wer die Löwenburg noch nicht kennt, hinten im Lützeltal, dem entgeht nichts absolut Weltbewegendes, aber die Lage, die Ruhe (mit Kapelle)  und der Gedanke dahinter, sind m. E. einen Besuch wert. Die Rinderrasse Limousin wird hier gehegt. Sur place ist auch ein Museum. Und in der Nähe eine Burg!

... ein paar Sohlenlängen weiter erschliessen sich Sträucher, die Claudia pausieren lassen – Weissdorn, Schneeball, junge Eichen, Brombeeren, Haselsträucher, Nussbäume ohne Frucht (das ist uns diesen Sommer andernorts mehrfach schon aufgefallen, liegt es am Frost oder am Mangel an Wasser im Vorjahr?). Da hier keine weitere Aufzählung erfolgt, könnte man folgern, dass der Autor halt nicht weitere Pflanzen kennt, was zutrifft, für jemanden, der doch so oft draussen unterwegs ist... oha lätz!
Dafür kann man das eine oder andere Bild sich ansehen, das ist m. E. auch einiges.
 
... ein paar Sohlenlängen weiter stehen wir wieder am Ausgangspunkt, beinahe. Das lassen wir uns aber nicht entgehen: das Ballet der Libellen am Fischweiher der Neumühle – dieses Schauspiel ist mit Bildern (Finepix) nicht einzufangen. Aber wer unter den hikr.n hat  jemals bisher ein solches Ballet sich angesehen... Er erinnerte uns an den Schwanensee – höchst beeindruckend. Auch smaragdende  Schmetterlinge/Falter fallen uns auf: wir sind ihnen noch nie begegnet! Sie tummeln sich am Ufer, in hoher Zahl. Und dann die Farbe dieses Tümpels, mit seinen grünen Inseln – schwimmenden Moosteppichen, um was es sich handelt, lasse ich mich gerne belehren.
 
... noch eine Erhellung zum Titel: im «Bychtstübli» des Röschenzerhofs hängt in der Tat ein Chagall und nebenan ein Dix – nach Aussage des Gastgebers keine Kopien! Die Libellen sind auf jeden Fall Originale, die evolutionsmässig SEHR alt sind...
 
 
 Gourmessa mit Claudia

Tourengänger: Henrik
Communities: Touren und Tafeln


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 9. August 2017 um 21:34
Hofstetten, Flüh, Breitenbach und den Blauen kenne ich ja - doch diese Adresse und Wanderung nicht; ich werde sie mir merken - danke Henrik.

lg Felix


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