Mönch 4107m via Südwestgrat


Publiziert von Sherpa , 5. August 2017 um 16:49.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 3 August 2017
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Jungfraubahn
Unterkunftmöglichkeiten:Mönchsjochhütte

Mönch 4107m via Südwestgrat

Der Mönch Südwestgrat stellt eine lohnende Kletterei auf den Gipfel dar. Das Projekt lag schon länger pendent. Die Tour eignet sich als Tagestour.
 
Wir haben in Grindelwald übernachtet und sind mit der ersten Bahn um 07.25 Uhr ab Grindelwald Grund hochgefahren. Aufgrund der neuen Regelung bei der Jungfraubahn; es gibt nun reservierte und nicht reservierte Plätze; mussten wir um etwas Glück hoffen, dass wir noch einen Platz in der ersten Bahn ab der kleinen Scheidegg bekamen. Wir hatten das notwendige Glück und waren somit um kurz nach halb Neun Uhr auf dem Jungfraujoch oben.

Beim Stollenausgang marschierten wir ca. 5 Minuten auf der Ratrac Spur in Richtung Mönchsjochhütte. Als der Gendarm und das Einstiegscoulouir zu sehen war, seilten wir uns an und machten uns auf zum Einstieg.
Der Einstieg ist ein ca. 10-15m hoher Kamin und es machte mir den Anschein, dass dies schon fast die Schlüsselstelle ist. Dieser war mit den Steigeisen ungemütlich hoch zu klettern. Oben hatte es einen improvisierten Stand, an welchem der Nachsteiger ordentlich gesichert werden konnte.

Anschliessend wechselte sich Gehgelände mit einfachen Kletterstellen ab. Nach dem Gratturm kommt die eigentliche Schlüsselstelle (III) der Tour. Wir konnten gleich beim Einstieg einen Friend setzen. Es war sehr windig u überraschend erfassten uns Böen. Diese Einstiegsstelle war zudem aus losem Gestein und schmal. Auf die Südseite ist bereits viel Gestein abgerutscht.
Wir sind den Gratturm auf der linken Seite exponiert hoch geklettert. Ca. in der Mitte konnte gut noch eine Schlinge als Zwischensicherung gelegt werden. Griffe und Tritte waren genügend vorhanden.

Den weiteren Weg konnten wir einfach immer am Grat bis zum Schuttband gehen. Ab dem Band ist es fast durchgängig Gehgelände bis kurz vor das Firnfeld. Die letzten 5 Meter mussten wir noch etwas die Hände zu Hilfe nehmen, ehe wir das Firnfeld erreichten.

Leider war das Firnfeld im unteren Bereich schon an vielen Stellen blank. So dass wir die 40 – 45° äusserst vorsichtig hochsteigen mussten. Ein Ausrutscher an dieser Stelle käme gar nicht gut. Reisst doch die Flanke in Richtung Nollengletscher einige Hundert Meter in die Tiefe. Ebenfalls muss zwingend darauf geachtet werden, dass man sich nicht zu weit Rechts (Süd-Östlich) hält, da dies eine grosse Wächte ist.

Derzeit sieht man aufgrund des Blankeis gut den Übergang Eis- Wächte.
Der obere Teil des Firnfeldes war gut mit Schnee bedeckt und entsprechend optimal zu begehen.
Nach gut 3 Stunden standen wir kurz vor halb Eins alleine auf dem Gipfel des Mönch 4107m.
 
Den Abstieg machten wir über die Normalroute. Die bekannte Spur über den Grat sah nicht mehr sehr gut aus. Ein Grossteil führte direkt über die Gratkante. Die Stellen an welcher die Spur etwas in die Südflanke ragt, waren instabil und einzelne Fussstapfen teilweise schon abgerutscht.

Als wir den Grat überschritten, kamen plötzlich heftige Böen, welche uns teilweise zum Abwarten in die Hocke zwangen.

Nach dem Gratteil war das ca. 40° steile Firnstück gut zu begehen. Es war noch kein Blankeis vorhanden. Zudem kann hier noch an den Sicherungsstangen gesichert werden.

Während wir im Abstieg waren, kamen immer noch reichlich Leute hoch, welche ebenfalls den Mönch bestiegen. Teilweise verrückt was da zu sehen war!

Der restliche Abstieg war einfaches Gehgelände und führte an dem Regenmesser vorbei. Kurz nach 14 Uhr kamen wir unten beim Einstieg der Normalroute an.

Nun mussten wir nur noch einen kurzen Marsch zur Mönchsjochhütte machen, wo wir unser Nachtlager bezogen.

Fazit:
Der Südwestgrat bietet einen schönen abwechlungsreichen Aufstieg zum Mönch. Die Kletterei ist moderat aber alpin. Am Beginn des Firnfeldes darf nicht zu weit rechts gegangen werden. Wir benötigten 5h für die ganze Überschreitung.

Material:
40m Seil
2 Friend
4 Express 
2 Schlingen

Tourengänger: Sherpa


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