Schneelochumrahmung - Überschreitung von Fleischbank (2186 m) und Totenkirchl (2190 m)


Publiziert von Chiemgauer , 1. August 2017 um 17:02.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum:31 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 1440 m
Abstieg: 1440 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über die Mautstrasse von Griesenau ins Kaiserbachtal; P am Ende der Straße
Unterkunftmöglichkeiten:Stripsenjochhaus
Kartennummer:Kompass Nr. 9

Dieser Floh wurde mir vor langer Zeit in den Kopf gesetzt, aber endlich hat es mal gepasst, dass ich jemanden gefunden habe der mir die Schlüsselstellen vorsteigt. Mit Flo den perfekten Mann gefunden, ist dieses Gelände doch noch eher spazieren gehen für ihn und so wurde alles „gemütlich“ mit Hochtourenstiefeln durchgezogen. Wer kann der kann ;-) Für mich war es trotz Kletterschuhen schon eine anstrengende 4+ (nach einer Bewertung aus dem Netz, Kaiserführer bewertet hier schon extremst niedrig).

 

Aufstieg zur Fleischbank über den Nordgrat, der eh schon (unter anderem hier) sehr gut beschrieben ist. Die beiden kurzen 3+ lies ich mich dabei sichern, der Rest ging entspannt seilfrei zur Fleischbank.

Abstieg von dieser durch Schöllhornrinne (ging heute ohne Abseilen auch ganz gut) und queren zur Winklerscharte. Wir queren etwa auf Höhe des Steiges zum Herrweg und steigen dann mitten unter der Karlspitze in das Geröllfeld ab (braucht etwas Gespür für das Gelände um alles 1 bis 2 zu schaffen). Besser wohl gleich nach der Fleischbank absteigen und auf Höhe des Geröllfelds zu diesem queren. Danach spärlichen Steigspuren nach und zwei Steinmänner die den Beginn der letzten Querung signalisieren. Danach immer dem „einfachsten“ und logischen Gelände zur Winklerscharte, wobei es hier schon leicht heikel ist. Etwas brüchig, bis 2 und ordentlich luftig. Zum Glück aber nur wenige Meter und man steht am Beginn des Südostgrats. Zuerst nach rechts in die Wand und durch diese rauf bis zu erstem Stand am Grat (4+) (hier nicht irritieren lassen, denn auf den ersten fünf Meter kommen gleich drei Bohrhaken, danach werden die Abstände deutlich alpiner). Zweite Seillänge dann direkt am Grat, wobei ein leicht überhängender Block schon etwas fordernd war für mich (4+; Kaiserführer gibt hier 3, für mich war es schon eher eine 5). Danach einfach (bis 2) zum Beginn des nächsten Turms, der ziemlich direkt bezwungen wird (4+). Danach wieder einfaches Gelände (1 bis 2), wobei ein kurze 3- abzuklettern ist, bevor der vorletzte Aufschwung wartet. Hier über den linken Riss zum nächsten Stand (4+). Jetzt wartet nur noch der Gipfelaufschwung, der zuerst links in angriff genommen wird, bis man nach rechts auf Platten queren kann und zum Gipfel aufsteigen (4). Sehr gute Beschreibung dazu auch auf sirdar.de.

Abstieg dann über Führerweg, mit vier oder fünf mal abseilen. 60m Seil reicht bei einer Abseilstelle auf den Millimeter (etwa ein Meter ist am Ende des Seils noch abzuklettern).

 

Geniale Runde mit eher geringer Kletterschwierigkeit (für mich hat es gereicht, aber geübte Klettere dürften kaum ins Schwitzen kommen) und vielleicht einen der schönsten Grate (Südostgrat Totenkirchl) im Wilden Kaiser. Flo der doch schon einige Routen im Kaiser kennt, war begeistert von dem Grat. Für mich war er GENIAL!!!


Tourengänger: Chiemgauer


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Geodaten
 36402.gpx Umrahmung mit zahlreichen Fehlern

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Kommentare (2)


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bula_f hat gesagt:
Gesendet am 2. August 2017 um 10:02
Servus,

Glückwunsch zur tollen Tour!

Hatte mir die Infos zur Gesamtüberschreitung auch schon aus einzelnen Berichten rausgesucht - interessant jetzt deine Beschreibung der Tour mit den schönen Bildern zu sehen.

Ich habe dieses Jahr auch schon über die harten Schwierigkeitsbewertungen im Kaiser gestaunt. Was hier noch eine 4 ist, würde in anderen Gebieten auch schon mal als 5 durchgehen ;-).

Viele Grüße, Carsten

Chiemgauer hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. August 2017 um 17:45
Danke Carsten!
Wie meine Flo auf der Tour des öfteren so schön "Eine 3 im Kaiser muss man sich verdienen". Denke das trifft es für die meisten Touren auf den Punkt!
Wenn man keine Bewertung aus dem Netz hat, dann sollte man nach AV-Führer vom Kaiser immer einen Grad Sicherheit einplanen, sonst kann mehr gerne mal ein blaues Wunder erleben.
Gruß, Hans


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