Überschreitung Marmolada, 3343m

An einem Sonntag mit strahlendem Sonnenschein und vernachlässigbarer Gewittergefahr ist natürlich halb Italien auf der Marmolada. Nicht weiter verwunderlich, es ist ja auch eine tolle Tour, die Königin der Dolomiten.

Wir warten den ersten großen Andrang zur Seilbahnöffnung um 8:30 Uhr ab, danach sprintet Peter zur Bergstation, ich nehme die beiden Rucksäcke und fahre mit der funivia nostalgica. Oberhalb der Bergstation sieht man bereits eine Ameisenstraße, die sich über den Gletscher zum Gipfel schlängelt. Wir steigen jedoch erst einmal die 150 Höhenmeter nach Westen ab, um uns anschließend dem Gipfel über den sehr eisenhaltigen Westgrat zu nähern. Es sind viele Bergführer unterwegs mit Kunden, die den Eindruck erwecken, noch nie mit Steigeisen bzw. einen Klettersteig gegangen zu sein. Das dauert natürlich. Ab und zu schallt so etwas wie eine La-Ola-Welle durch die Wand "sasso, sasso" rufen Dutzende von Alpinisti. Allzuviele lose Steine gibt es allerdings nicht mehr, zu viel begangen ist die via ferrata. Warum Frauen immer so viel schnattern ist für Peter schwer nachvollziehbar - schon in Deutschland. Dass Italienerinnen aber noch viel mehr, viel lauter und irgendwie hochfrequenter schnattern und er an den schwierigeren Stellen des Klettersteiges hinter ihnen warten muss ist für ihn eine echte Geduldsprobe.  

Richtig im Stau stehen wir allerdings erst beim Abstieg, an der Drahtseilversicherung oberhalb des Gletschers, was aber ob der phantastischen Aussicht nicht weiter tragisch ist. Hier sind die Steigeisen sehr hinderlich, unten auf dem letzten Teil des Gletschers, auf dem die Firnauflage fehlt, dringend notwendig.