drei Tage im Pays d'Enhaut, Juni 2017, 2|3: Le Rubli


Publiziert von Felix , 27. Juli 2017 um 15:32. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Alpen
Tour Datum:21 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:(P. 1304) - (Ciernes des Aures) - (P. 1461) - Carboules - Entre deux Sex - (P. 1964) - P. 2121 - Via ferrata 2 - Le Rubli - Via ferrata 1 - Station La Videmanette - Cabane de la Videmanette - P. 2130 - Creux du Pralet - (P. 1699) - Martigny - P. 1461 > (P. 1304)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Rossinière und Château-d'Oex nach Rougement, Les Arses, Parkplatz oberhalb P. 1304 auf 1323 m
Unterkunftmöglichkeiten:B&B Chalet des Graines d'aventures
Kartennummer:1245 - Château-d'Oex, 1265 - Les Mosses

Heute fahren wir bis nach Rougemont, dann in den Talgrund der Sarine und auf der nach Martigny führenden Alpstrasse hoch bis wenige Meter nach (P. 1304) auf ~ 1323 m; ein Ausstellplatz unmittelbar beim vorbei und hinaufleitenden WW lädt hier zum Parkieren ein. Hier folgen wir dem WW im Wald hoch bis zu einer Lichtung, queren dann bei viel Sonnenschein im feuchten Gras hinüber zur Alpstrasse bei (Ciernes des Aures), wandern an der Alp vorbei bis kurz vor (P. 1461) bei Quoquaire, ob welchem auf einem Hügel, P. 1488, die alte Zwischenstation der Bahn thront.

Ist auf der LK noch ein Weglein (schwarz) eingezeichnet), ist im dichten, hohen, Gras nichts davon zu erkennen, nach Karte und GPS steigen wir übers Wiesland hoch und erkennen alsbald beim Wald einen älteren Fahrweg. Auf ihm geht’s nun relativ eindeutig hoch; sogar unterhalb der Hütte auf Carboules sind noch einzelne Spuren auszumachen.

 

Ebenfalls schlecht bis nicht präsent sind die weiteren Wegspuren - auch hier scheitert die Wegsuche wohl am hohen Gras - auf dem nächsten Streckenabschnitt. Dieser sollte uns in einer weit nach Osten ausholenden Kurve im Wald und auf Alpgelände an den südlichen Wandfuss des Rublis bringen - diese Begehung ist, insbesondere im Waldabschnitt eine sehr mühsame Angelegenheit. Leicht besser wird’s, wie wir - nach einer ersten Felsstufe, welche wir ohne Zuhilfenahme eines „elastischen“ Fixseils überwinden - in zwar steileres, doch gerölligeres Gelände gelangen.

 

Hier eröffnet sich uns mehr und mehr der sich lange hinaufziehende Kessel zwischen den beiden Felsen (Le Rubli und Rocher à Pointes), Entre deux Sex. Weiter zieht nun eine Spur im Geröll steil hoch; vielerorts ist die Unterlage jedoch ziemlich rutschig; nachdem wir schliesslich um den nördlichen Westabbruch des Rublis herum eine Felsstufe nahe an jenem umgangen haben und bis vor (P. 1964) aufsteigen, erwartet uns hier ein kurz angenehmeres Wegstück. Im Winter - darauf weisen Eisenstangen darauf hin - wird hier wohl eine Abfahrtsmöglichkeit bestehen; auf dem leicht abschüssigen Grasband wechseln wir hinüber zur abschliessenden, wieder eher beschwerlichen, Passage hinauf zum Verbindungsgrat zwischen (geschlossener) Station Videmanette und den Einstiegen zu den Klettersteigen: das vorhandene Geröll ist hier mit wenig Erdreich angereichert, was es deutlich rutschiger macht; einzelne Bachläufe (heute ohne Wasser), welche stets für Zufuhr an Geschiebe sorgen, sind aufwändig zu bewältigen. Schliesslich, nachdem wir ausser Reichweite des südlichen Westabbruchs auf steiles Grasgelände gelangt sind, sowie die Einstiegsleiter zum KS 3 und in den Felsen ruhende und sich bewegende Steinböcke, sichten - donnert, von einem der Tiere ausgelöst, ein wohl um die 100 kg schwerer Felsbrocken auf unsere vor fünf min begangene, Aufstiegsspur L

Dankbar sind wir, haben wir jenen „verpasst“, und steigen die letzten Meter auf zum erwähnten Verbindungsgrat -  knapp 2 h 10 min benötigen wir bis zum Einstieg in den KS auf P. 2121 - und lassen uns für eine Pause zur Stärkung, zur Gewinnung der Aussicht auf die Südseite (mit unserem morgigen Gipfelziel) sowie zum Anlegen der KS-Utensilien, nieder.

 

Nach der „Pflicht“ beginnt nun hier die „Kür“: schön, gut eingerichtet, über erst leichte Felsen und teils abschüssiges Schrofengelände, führen zu Beginn die beiden leichteren Klettersteige 1 und 2 hoch; nach der Traverse über ein felsiges Band an der Felswand folgt eine Querung entlang einer schiefen Platte. Nach wenigen weiteren einfachen Aufstiegsmeter trennen sich die beiden Klettersteige; wir folgen nun der Via ferrata de la Videmanette voie 2. Ausnehmend reizvoll ist zweifellos das Hochsteigen und -queren an der grossen, steilen Plattenflucht - angenehm anregend und genussvoll! Und als Dessert nach diesem „wohlschmeckendem“ Hauptgang überraschen uns auf der begrünten Plattform des Vorgipfels unzählige Edelweisse - und beim oberen Wandbuchbehälter (in diesem wie im unteren nur einzelne lose Zettel - eines meiner beiden mitgetragenen Gipfelbücher deponiere ich hier) eine famose Aussicht hinunter ins Pays d’Enhaut!

 

Der meist flache Gang hinüber zum einfachen Gipfelkreuz des Rubli weist nur wenige felsige Abschnitte auf; zum Norden hin jedoch geht’s doch arg ab in die Tiefe …

Dem Kreuz (dessen Gipfelbuchbehälter habe ich ebenfalls mit einem Buch ausgestattet) etwas südlich vorgelagert verbringen wir die Mittagsrast; ein ebenfalls auf dem lohnenden Gipfel verweilendes Paar werden wir, nach kurzem Wortwechsel, später wieder antreffen, und uns austauschen …

Wir verweilen gerne und länger - ist doch der von uns gewählte Aufstieg ein eher ungewöhnlicher, denkwürdiger, sowie der Klettersteig ein sehr empfehlenswerter, und somit es wert, all dies noch einmal in der Bergruhe wiederaufleben zu lassen - bevor wir uns auf den Abstieg begeben.

 

Dafür folgen wir der Via ferrata de la Videmanette voie 1 - einem meist seilgesicherten Bergweg, auch hier ist jedoch auf einigen Passagen die nötige Konzentriert- und Trittsicherheit notwendig; ein Fehltritt wäre unverzeihlich. Nach einem kurzen Felskamin und einer ebensolchen Wegvariante legen wir die letzten Meter zum P. 2121 zurück, wo wir uns der KS-Utensilien entledigen.

 

Nach der Mittagsrast meistern wir die wenigen Höhenmeter zur Station Videmanette (die Bahn fährt sommers wohl nur in den Ferien), und steigen ab zur SAC-Hütte Cabane de la Videmanette. Hier treffen wir auf die Frau des Paares auf dem Rubli (ihr Mann ist in der Nähe unterwegs); es ist das Wirtepaar des Gasthofes auf Chalberhöni - morgen werden wir dort vorbeiziehen. Sie haben sich auf der Hütte und in der Umgebung eine zweitägige Auszeit vom Gastrobetrieb gegönnt.

 

Nach kurzer Hütteninspektion ziehen wir weiter zu P. 2130; erst führt der BWW noch unschwierig über den grasigen Bergrücken an schönen Blumenfeldern vorbei hinunter - der Blick in den oberen, eher düster anmutenden, Teil des Creux du Pralet, verspricht aber jetzt schon noch Anspruchsvolleres …

Tatsächlich ist unter den sehr steilen Felswänden des Rocher Plat’ eine Felspassage im Abstieg seilgesichert zu bewältigen, bevor eine rutschige Felsrinne den Ausgang zu wieder offeneren, geröllübersäten, weiten Hängen der Einsattelung zwischen den Bergen eröffnet.

Im Unterholz leitet der BWW noch einmal steil hinunter zur Alpebene und zur Alp selbst auf Martigny.

Ab hier wandern wir länger auf der Alpstrasse zurück Richtung Ausgangspunkt; an P. 1461 vorbei finden wir auf dem bekannten Weg zurück zum Parkplatz oberhalb von (P. 1304).

Einstieg KS: 2 h 10 min

 

Die Sammlung loser Zettel aller drei Wand- und Gipfelbuchbehälter kann ich in der Tourist Information in Rougemont einer netten jungen Dame zur Weiterleitung übergeben … 


Tourengänger: Ursula, Felix


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