Bjødnafete - Fels, Eis und Schneehühner


Publiziert von Max , 24. Juli 2017 um 20:54.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum:28 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: N 
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 580 m
Abstieg: 580 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Jondal auf der 105 Richtung Folgefonna, nach 8km vor der Brücke rechts in die Mautstrasse (100 NOK), nach weiteren 8km erreicht man den Stausee Dravladalsvatnet. Der Parkplatz befindet sich linker Hand am Damm.
Kartennummer:ut.no/kart

Man soll vorsichtig sein mit Bewertungen, denn die Geschmäcker sind ja verschieden. Aber die Tour bei Jondal ist schon ein Schmankerl. Dabei meine ich nicht nur die Wanderung an sich, das Gesamtpaket hat uns sehr gut gefallen.

Zuerst schippern wir auf die Halbinsel Folgefonn mit ihrer weissen Mütze zu, dann fahren wir entlang des Flusses Jondalselvi durch ein idyllisches Tal im sommerlichen Gewand um schliesslich in höheren Regionen ein alpines Finale zu erleben.

Anfangs steigen wir zum nördlichen Ende des Staudammes ab, dort zeigt uns der Wegweiser die Richtung zum Saksaklepp, unser eigentliches Ziel für heute. Kaum 20 Minuten nach unserem Start müssen wir bereits das erste steile Schneefeld queren. Mal sehen, wie's weitergeht.

Die Route ist mit roten Punkten markiert, Trittspuren helfen bei der Orientierung. Allerdings hat's noch relativ viel Schnee, an manchen Passagen müssen wir improvisieren. Die Hände braucht man ständig, um über irgendwelche Felsen oder Schrofen zu kommen. 

Kurze Zeit später kommt uns eine junge Norwegerin entgegen, wir unterhalten uns. Es sei sehr kalt oben und ein großes Schneefeld am Bjødnafete, der etwas kleiner als der Saksaklepp ist. Deshalb sei sie dort umgekehrt, "the view is the same anyway".

Immer wieder latschen wir durch Schnee und wie an den vorausgegangen Tagen fällt uns der große Temperaturunterschied innerhalb von wenigen Höhenmetern auf. Am Strand von Jondal trägt man Badeklamotten, hier auf etwa 1100 m könnten wir eine Daunenjacke gut vertragen.

Auf 1200 m Höhe lehnt sich das Gelände kurz etwas zurück, bevor es weiter am Kamm nach oben geht. Unterhalb des Gipfels so auf 1300 m steht eine kleine Hütte oder Biwakschachtel. Dort kraxeln wir dann weiter zum höchsten Punkt des Bjødnafete und sehen, was die junge Dame meinte. Das große Schneefeld zwischen den beiden Gipfeln. Spuren sind keine zu sehen, unter dem Schnee rauscht's und auf der Karte sieht man zwei Bäche eingezeichnet, die denselben in Richtung Nord und Süd durchziehen. Machen wir's kurz, wir trauen uns nicht drüber und befolgen den Rat der jungen Dame.

Für die Gipfelbrotzeit suchen wir uns einen windgeschützten Platz und ziehen alles an, was wir dabei haben. Man könnte hier stundenlang sitzen und schauen, wenn's nicht so kalt wäre.

Im Abstieg (wie Aufstieg) generieren wir noch einen kleinen Zwischenfall. Wir befinden uns im steilen Gelände schon fast wieder unten, können den Ausgangspunkt sehen. Plötzlich flattern Küken, wahrscheinlich vier oder fünf an der Zahl, in allen Richtungen davon und suchen Schutz in der Botanik. Schneehühner. Wir sind genauso erschrocken und wenige Sekunden später kommt der Hahn (roter Fleck über dem Auge) und will seinen Nachwuchs lautstark gegen die vermeintlichen Eindringlinge verteidigen. Wir entfernen uns zügig, hoffentlich findet er seine Küken wieder...


Bemerkungen:
Auf dem Landweg ist Jondal nur mühsam zu erreichen. Vom Hardangerfjord mit der Fähre von Tørvikbygd ist's wesentlich einfacher und schneller. Die Mautstrasse ist einspurig, deshalb nicht an den Ausweichbuchten parken. Im Frühsommer, wie in unserem Fall, kann Schnee die Fahrt bzw. das Parken behindern. Natürlich bietet die Halbinsel noch wesentlich mehr, siehe http://www.visitjondal.no/vandring/UK/turliste.htm.


Tourengänger: Max


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