Grünten reloaded - Hörnle Aurikelkante und Stuhlwand


Publiziert von Nic , 4. August 2017 um 20:47. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:19 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 800 m
Strecke:P Alpe Weiherle-Aurikelgrat-Burgberger Hörnle-Grüntenhaus-Stuhlwand-Schwandalpe-Kehralpe-Alpenrose-P Alpe Weiherle (11 km)
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 3 1:25 000 Allgäuer Voralpen Ost Grünten, Wertacher Hörnle

Das Burgberger Hörnle und die Stuhlwand sind zwei beliebte Kletterberge am Grüntenmassiv in den Allgäuer Alpen. Von den Einheimischen nahezu täglich begangen, erhalten die Gipfel in den letzten Jahren auch immer häufiger von Hikrn Besuch. Während die Aurikelkante am Hörnle im Vergleich zur Südkante nur ein besseres "Warm up" darstellt, geht es am schneidigen Stuhlwandgrat schon deutlich schärfer zur Sache. Wer ihn bezwungen hat, darf sich als "richtiger" Bergsteiger fühlen. Zumindest solange, bis der nächste Einheimische mit Jeans und Turnschuhen um die Ecke kommt...


Schwierigkeit:

Zustieg: T 3-4
Aurikelgrat: Stellen II
Gipfelplatte: III
Stuhlwand: T5 Stellen III-, Einstieg II-III, meist II, erst ab dem Gratbuch einfacher


Gehzeiten:

P Alpe Weiherle-Einstieg: 50 min
Aurikelgrat bis Gipfel: 30 min
Burgberger Hörnle-Grüntenhaus-Einstieg Stuhlwand: 30 min
Stuhlwand-Schwandalpe: 45-90 min
Schwandalpe-Kehralpe-P Weiheralpe: 30 min


Da die Tour bereits häufig beschrieben wurde, lasse ich heute mal die Bilder sprechen und beschränke mich auf ein paar persönliche Eindrücke. Einen guten Bericht zur Tour findet man *hier

Die Aurikelkante wird ihrem Namen nicht gerecht. Wir haben haben am heutigen Tag so gut wie keine Aurikel vorgefunden. Hält man sich immer direkt am Grat, wird es mitunter auch mal ausgesetzt. Insgesamt halten sich die Schwierigkeiten allerdings in Grenzen (I-II). Im oberen Bereich trifft man auf den von links heraufziehenden Funkenweg, auf dem die letzten Meter hinauf zum höchsten Punkt zurückgelegt werden. Alternativ lässt sich der Gipfel auch direkt ersteigen. Wählt man wie Ulf die Variante über die Gipfelplatte, hat man es kurzzeitig mit einem äußerst luftigen IIIer zu tun.

Nach langer Pause geht es vorbei am Grüntenhaus zum Einstieg der Stuhlwand. Wem der erste Aufschwung zu schwierig erscheint (II-III, luftig), dem sei gesagt, dass es infolge nicht einfacher wird. Die teils enorme Ausgesetztheit nagt, zumindest beim ersten Mal, zeitweise an den Nerven und eine stabile Psyche ist von Vorteil. Hat man das kleine Kreuz mit dem Gratbuch erreicht, wird es deutlich einfacher. Ganz abschalten sollte man jedoch noch nicht. Man bewegt sich auch weiterhin im Absturzgelände und die Felsqualität lässt spürbar nach.

Nach einem kurzen Zwischenstopp an der schön gelegenen Oberen Schwandalpe, vergeht der zuletzt etwas monotone Rückweg wie im Flug. Ein letzter Blick zurück, schön wars!

Tourengänger: quacamozza, Nic


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Kommentare (5)


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Erdinger hat gesagt: Luftig luftig...
Gesendet am 4. August 2017 um 20:59
Tolle Tour! Ist mir glaub ich zu luftig. Aber sieht klasse aus.

LG - Alex

Nic hat gesagt: RE:Luftig luftig...
Gesendet am 4. August 2017 um 21:30
Danke! Ja, es kostet schon ein wenig Überwindung da drüber zu steigen. Aber es hat sich definitiv gelohnt!
Willkommen zurück übrigens!

VG Nico

Erdinger hat gesagt: RE:Luftig luftig...
Gesendet am 4. August 2017 um 21:39
Ja, war länger abstinent, sehr bewegte Zeit die letzten zwei Monate. So gut wie keine Zeit mehr zum Wandern gehabt und in der Folge hab ich mich auch weniger auf unserer schönen Seite rumgetrieben. Jetzt geht wieder was!

LG - Alex

rele hat gesagt: Wegabzweig Aurikelkante
Gesendet am 10. August 2019 um 12:59
Update Juli 2019: Der orangene Fetzen ist nicht mehr vorhanden (nur noch ein Minirest am Nagel), der den Abzweig am auffälligen Baumstumpf markiert. Für Nicht-Ortskundige möglicherweise hilfreich zu wissen, dass besagter Baumstumpf spitz abgebrochen ist und mitten im Weg steht :)

F3ttmull hat gesagt: Wackeligen Stein zur Seite gelegt
Gesendet am 6. September 2020 um 22:47
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Aktion von mir legitim war. An einer Stelle beim Aufstieg habe ich gemerkt, dass ein Stein locker war und habe den weiter gelockert, entfernt und an eine Stelle gelegt, wo man nicht mit den Händen oder Füßen hinkommt. Hinunterschmeißen wäre ebenso fahrlässig gewesen. Hätte ich den Stein doch so belassen sollen und die nachsteigenden Kletterer sollen selber merken, dass der Griff dort nicht optimal ist und umgreifen sollte? Bin mir nicht so schlüssig, wie handhabt ihr das?

Hier die Stelle, im Bild schlecht zu erkennen, aber vielleicht erkennt man die erdige Stelle, auf der der Stein saß:


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