Nass um den Wank - 1780m


Publiziert von Kris , 18. Juli 2017 um 00:57.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 2 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Wankbahn - Wank - Ameisberg - Esterbergalm - Hüttsteig - Mittelstation Wankbahn -
Kartennummer:DAV Wank

Manchmal schaut man aus dem Fenster und weiß - heute geht (fast) gar nichts.. einer dieser Tage - und meine etwas schmerzenden Knie - brachten mich auf die Idee, mal den Wank anzugehen. Paradoxerweise (wegen der Knie!) im Aufstieg per Bahn und zu Fuß runter. Wieso? Weil ich je nach Knie-Zustand noch den Hohen Fricken und den Bischof anhängen wollte und mir somit alle Optionen offen hielt!

Am Anfang steht für mich erst einmal eine lange Hatsch durch Garmisch bis zur Wankbahn (ca. 4km) da ich es ohne den Bus machen möchte. Zur Wankbahn geht es dann noch ein paar Hm hinauf, fast übersehe ich den kleinen Fußweg und will die - weitere Variante - die Straße nehmen. An der Wankbahn gibt es dann noch recht humane Preise für eine Seilbahn, gerade für Garmischer Verhältnisse. Bisher hielt sich das Wetter trotz trüber Aussichten noch aber gerade am oberen Ende der Seilbahn fängt es ordentlich an zu schütten. Die ersten "Wandersleut" kapitulieren vorm "giftigen" Nass und weigern sich einen Fuß vor die Überdachung zu setzen - da hat sich ja das Geld gelohnt! :-)

Mein Weg führt mich ein paar Meter extra über das Wankhaus am Wankkreuz vorbei, damit ich den Gipfel auch "wirklich habe" - wenn man davon mit Seilbahnhilfe sprechen kann. Danach geht es gleich wieder ein paar Meter bergab und auf kinderwagentauglichen Wegen auf den Ameisberg. Bis hierhin alles T1. Ausblick gibt es leider keinen, bis auf eine kleine Lücke nach Farchant. Zurück Richtung Wank nehme ich nun die Abzweigung Richtung Esterbergalm / Garmisch und steige dort ca. 500hm zur Esterbergalm ab. Auf dem Weg dorthin überhole ich nur eine Familie - viel los ist nicht. 

Eigentlich sind für den Weg nur zwei Dinge erwähnbar - es gibt derzeit eine zerstörte Brücke, die im Dreck gequert werden muss und meine Knie melden sich leider unangenehmer als mir lieb ist. Gerade in Gedanken an die (vielleicht) noch kommenden Touren sowie mein Highlight Ende diesen Monats überlege ich schon darüber nach auf den Fricken und Bischof zu verzichten, da sie ohnehin nicht meine Traumgipfel sind und ich mir nur schönere Ziele bei besserem Wetter verbaue.. Zur Stärkung will ich eigentlich kurz die Esterbergalm besuchen und erlebe eine wiederum ein bisschen unangenehme Überraschung. Die meisten Kühe + Kälber sind eingezäunt, allerdings gibt es auch eine Mutterkuh und zwei kleine an der ich direkt vorbei muss. Ich gehe einen weiten Bogen um das Tier nicht zu provozieren und dann den Fahrweg bis zur Alm, nur um festzustellen, dass hier gar nicht die Abzweigung zum Fricken ist, sondern weiter vorn! Das hat man vom Regen, wo man durchaus mal zu faul ist, auf die Karte zu schauen .. 

Also drehe ich ab und nochmal an den Kühen vorbei und will dann doch mal austesten wie sich der Fricken anläuft. Es geht zwar aber nach 50hm kommt mir die Erkenntnis nichts zu riskieren, es ist wohl auf beiden Seiten der Meniskus. Also die 50hm wieder runter und die nächste Entscheidung vor der Nase. Knieschonend aber länger(?) über den Fahrweg nach Garmisch oder etwas spannender über den Hüttsteig zur Mittelstation und dann abwärts nach Garmisch. Ich entscheide mich für letztere Variante, was dann etwas auf und ab bringt (leichte Schmerzen). Es zieht sich etwas, aber alles im T2 Rahmen auch wenns rechts manchmal etwas runterpfeift im steilen Wald- und Wiesengelände. "Schlüsselstelle" ist dann eine kurze Drahtseilpassage an einer Holztreppe und eine folgende, erodierte Querung. Kratzt bei nassen Verhältnissen defintiv die T3.


Hier treffe ich erst das zweite Mal andere Wandersleut. Leider fängt es mal wieder an zu regnen, so dass ich ganz froh bin, die Mittelstation der Wankbahn und lt. DAV Karte auch einen Gipfel(?) den Schafkopf zu erreichen - 1165m. Nun steht die letzte Entscheidung vor der Tür - endgültig Knie schonen und zur Talstation abfahren oder über zwei kleinere Hütten nach Garmisch absteigen? Ich nehme wiederum die zweite Variante und bereue es. Ich verfehle gleich die erste Abzweigung (sehr deutliche Pfadspuren), was in einem steileren, schrofigeren Pfad resultiert. So verpasse ich beide Hütten und steige nun steiler und damit schmerzhafter nach Garmisch ab. Ich muss immer wieder stehen bleiben und pausieren. Im unteren Teil mach ich noch eine ausgiebiegere Rast mit Jause und bin heilfroh als ich am Josefsbichl quasi im Tal ankomme. Die folgende erneute Hatsch durch Garmisch macht mir dann nichts mehr aus, da geradeaus. 
Die gute Nachricht - die Knie waren ein Strohfeuer und in den nächsten Tagen hatte ich keine Beschwerden mehr.

Eine nette Wandertour auch bei schlechteren Verhältnissen und für Familien geeignet. Es ergeben sich diverse Varianten für verschiedene Abstiege/Verlängerungen und Verkürzungen über die Seilbahn. Das macht das Ganze wunderbar flexibel bei unklaren Wetterprognosen - daher eine gute "Einschiebetour"!


KONDITION 2/5
ORIENTIERUNG 1/5
TECHNIK 1.5/5
EXPONIERTHEIT 1.5/5

Tourengänger: Kris


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