Piz Grialetsch - (3131 m) über Davos-Dürrboden und die SAC Hütte, Chamanna da Grialetsch


Publiziert von erico , 9. Juli 2017 um 19:44.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum: 6 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1186 m
Abstieg: 1183 m
Strecke:16.3 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz) auf der Autobahn bis Landquart, nach der Autobahnausfahrt in Richtung Davos, über Küblis und Klosters nach Davos Dorf, in Davos Dorf nach links in Richtung Dischmatal einbiegen, nach ca. 12 Kilometer schönster Fahrt durch das Dischmatal ist man in Dürrboden angekommen. Gratis Parkplätze genügend vorhanden.

Am Donnerstag, dem 06 Juli 2017 zieht es mich wieder einmal in die Bündner Berge, genauer gesagt ins sehr schöne Dischmatal und den umliegenden Bergen, mein Ziel war der Piz Grialetsch. Der Piz Grialetsch ist allseits von Gletschern umgeben. Auf der Nordflanke befindet sich der Scalettagletscher, im Osten der Vadret da Grialetsch und im Südwesten der Vadret Vallorgia. Mein Weg führt mich über die SAC Grialetschhütte, Chamanna da Grialetsch und den Vadret da Grialetsch Gletscher.

 

Der breit „gespurte“ Wanderweg vom Dürrboden zur SAC Grialetschhütte geht in schönster Natur an vielen Alpenrosen Sträuchern vorbei und die vielen Murmeltierbauten lassen auf die schönen herzigen Tiere hoffen. Etwas besonderes im Dischmatal sind auch die vielen frei laufenden Pferde, die wie Kühe auf dieser Alp gehalten werden. Der Wanderer geht also an diesen Pferden vorbei ohne das ein Zaun dazwischen ist. Was mir an den Tieren, - Pferde und Kühe - besonders aufgefallen ist, wie sauber diese sind, man hat das Gefühl sie werden den ganzen Tag geputzt und gestriegelt. Nach ca. 1.5 Stunden bin ich beim glasklaren Furggasee (2510m) abgekommen, der Blick über den See auf die Bergkette mit Bocktenhorn und Chüealphorn ist einfach super schön. Ein paar Schritte nach dem Furggasee ist man bereits auf dem Fuorcla da Grialetsch, (2537 m) und noch ein paar Schritte weiter bereits bei der SAC Hütte, Chamanna da Grialetsch. Bei der SAC Hütte hat der Wanderer eine schöne Aussicht in die umliegenden Berge, wie, Piz Sarsura, Piz Sarsura Pitschen, Grippa Naira, und auf die andere Seite, Piz Radönt und Raduner Chöpf.

 

Ab der SAC Hütte geht es in die „Wildnis“, Wegmarkierungen gibt es am Anfang noch ab und zu in Form von Steinmännchen, nach kurzer Zeit fehlen dann auch diese, nun muss man sich auf das eigene Orientierungsvermögen verlassen können. Nun geht es weiter über eher flache Geröllhänge, siehe Bild34 Bild34, rechts an einem Gletscherbach vorbei und weiter oben zweimal über diesen hinweg bis zum Anfang vom Gletscher. Auf dieser Strecke habe ich etliche Sprengköpfe vom Schweizer Militär herumliegen sehen.

 

Kurz vor 12,00 Uhr bin ich bei dem Vadret da Grialetsch - Gletscher angelangt, es ist ein spalten armer Gletscher der mit der nötigen Vorsicht auch im Alleingang am richtigen Ort überquert werden kann. Ich bin mir über die Gefahren, auch auf spalten armen Gletscher´n, voll bewusst und ich habe mich auch so verhalten, - vorsichtig, abklärend und vorausschauend. Eine richtige Beschreibung von der Gletscherüberquerung habe ich auf Internetseiten nicht gefunden, vor Ort habe ich mich entschieden möglichst auf der Seite vom Piz Grialetsch den Gletscher zu überqueren, - was auch das richtige war. Die ersten ca., 50 Meter waren sehr steil auf teilweise blankem Eis, ohne Steigeisen gar nicht zu empfehlen.


Die Gletscherüberquerung ist ca. 600 Meter lang, demzufolge sind es bei dieser Wanderung 1,2 Kilometer die über den Gletscher gehen. Auf dem Grat zum Piz Grialetsch angekommen merke ich auf einmal, dass ich nicht so recht weiß, wo der Einstieg in die Wand ist, siehe dazu Bild 83, Bild83

 Zuerst gehe ich den rechten Südgrat bis zur Felswand nach oben, ich habe schnell eingesehen, dass dies falsch war, danach querte ich mit Steigeisen an den Schuhen einen 50-60 % steiles Gletscher-Schneefeld unterhalb dem Felsen um den Zustieg zu suchen, bei Nr. 2 habe ich den Versuch aufzusteigen erfolglos abgebrochen, - zu steil bei diesem brüchigen Fels, nun bin ich das steile Gletscher-Schneefeld hinunter gelaufen bis zum Anfang vom Südgrat auf der linken Seite. Das war eine unnötige Tortur die mir viel Kraft und Zeit geraubt hatte, mich aber dafür erfahrungsreicher machte. Die rote Linie ist der normale Aufstieg zum Piz Grialetsch.

 

Wieder am Fuße vom Südgrat auf der linken Seite angekommen geht der nicht markierte Weg direkt auf dem Grat nach oben, über viel loses und rutschiges Gestein, meiner Meinung nach finde ich die Schwierigkeit T4 als eher zu wenig bewertet, (gemäß den Angaben auf Hikr = T4) ich würde sagen die Schwierigkeit T4+ besonders beim Abstieg wäre hier angebracht. Etwas oberhalb der Hälfte vom Anstieg verlässt man den Grat und quert die Felswand von der linken auf die rechte Seite, es hat heikle Stellen in diesem Bereich, teilweise ist der wilde Weg nicht viel mehr als ein Schuh breit. Im oberen Bereich, besonders bei der Querung der Wand von links nach rechts hat es eingebohrte Sicherungshaken, in diesen man sich sichern könnte. Kurze Zeit später habe ich es geschafft, der Gipfelaufbau besteht vor allem aus übereinander gestapelten Steinplatten.

 

Ein wunderbares Panorama entschädigt für alle Strapazen dieser Wanderung, es ist schon etwas besonderes bei so schönem Wetter auf einem Gipfel auf über 3100 Meter. Nach einer kleinen Rast geht es wieder den gleichen Weg über den Gletscher und die SAC Hütte zurück zum Ausgangspunkt, - wobei der Abstieg vom Piz Grialetsch als schwieriger einzustufen ist als der Aufstieg, ein wirklicher Weg ist beim Abstieg sowieso nicht erkennbar und die Gefahr beläuft sich darauf, dass sich der Wanderer in schwierigeres Gelände verirrt.

 

Beim Abstieg von der SAC Grialetschhütte zum Dürrboden hatte ich noch eine lustige Begegnung mit einem Murmeltier, siehe Bilder 96+102, ein Murmeltier stand etwa 20-30 Meter vor mir am Wegrand, ich bin sofort still gestanden und habe mich nicht mehr bewegt, das Murmeltier kam auf dem Wanderweg immer weiter und weiter auf mich zu und jedes Mal beim Fokussieren vom Fotoapparat – Piepsgeräusche - hielt es an und schaute verlegen umher, als es ca. 5 Meter vor mir stand erkannte es mich plötzlich und machte sich sofort aus dem staub.

 

Diese Tour auf den Piz Gerliatsch ist eine anspruchsvolle, abenteuerliche Tour mit Gletscherüberquerung die bis ins Hochgebirge führt, folgende entsprechende Ausrüstung ist mitzunehmen, Rucksack mit zusätzlicher Kleidung und mit vielen Getränken, Steigeisen, Pickel, evtl. Helm wegen Steinschlag Gefahr beim Gipfelanstieg bei mehreren Partien in der Wand.

 

Schwierigkeit:

 

Dürrboden - SAC Grialetschhütte: T2

SAC Grialetschhütte – Vadret da Grialetsch Gletscher: T3

Vadret da Grialetsch Gletscher: HS (L)

Gipfelanstieg Piz Gerliatsch: T4+

 

 

Viele Grüße
erico


Tourengänger: erico


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