Parpaner Rothorn (2899 m) via "Abkürzung" - Julistart mit Schnee


Publiziert von alpstein , 1. Juli 2017 um 19:33.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Lenzerheide
Tour Datum: 1 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1470 m
Abstieg: 70 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über N13 - Chur - Parpan - Lenzerheide; PP an der Talstation der Rothornbahn (5 Fr/Tag)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Ein Wochenende mit wenig erbaulichen Wetteraussichten stand vor der Tür. Ein Ausflug in das Bündnerland war da schon häufig die rettende Idee. Als Jung-alpstein in grauer Vorzeit noch dem alpinen Skilauf frönte, hat er sich oft über die Sonne auf der Lenzerheide gefreut, während über dem nördlichen Rheintal der Regen hing. Der Piz Danis oder Stätzer Horn und schließlich das Parpaner Rothorn rückten gestern in den Focus. Wetter Graubünden hatte 5,1 Sonnenstunden für das Tal und 2,7 Std. für das Parpaner Rothorn für heute versprochen.

Am zeitigen Morgen bin ich in Lenzerheide aufgetaucht.  Letzte Regenschauer hatte ich im Raum Landquart hinter mir gelassen, während über der mittelbündner Bergdestination viel blauer Himmel zu sehen war. Die Rechnung schien aufzugehen. An der Talstation der Rothornbahn (1498 m) ging es bei lediglich 7 Grad  los. Dabei stellte ich gleich fest, dass ein Pfad unter der Bahn nach Scharmoin zwischenzeitlich einer Bike-Downhill-Strecke weichen musste. Der Bike-Park ist für Fußgänger tabu, der ausgeschilderte Wanderweg erschien ausholend und langweilig. In einer Stunde war ich auf Scharmoin (1904 m) ;-).

So rasch wie ich oben war, ist auch Nebel aufgezogen, was nicht im Drehbuch stand. Die ausholenden Varianten über die Alp Sanaspans oder das Gredigs Fürggli kamen mir etwas weit vor. Die Karte zeigte aber auch einen markierten Pfad, der von Scharmoin recht direkt auf den Gipfel führt. Ein Hinweisschild habe ich auf Scharmoin zwar nicht entdeckt, aber eine wrw Markierung war unübersehbar. Unter Kuhglockengebimmel ging es nun über Alpweiden weiter. Bestens markiert führt der meist deutlich sichtbare Pfad über den P. 2013 in vielen Windungen aufwärts. Sicht gab es wegen des Nebels mittlerweile keine mehr, dafür ein vielfältige und bunte Alpenflora, welche das Herz des einsamen Wanderers erfreute.

Nach der Querung einer schuttigen Rinne ging es über einen Sporn steiler aufwärts. Der anspruchsvollste Teil der Tour ging bis zum Foil Cotschen (P. 2467 lt. Wegweiser). Dort war die Aufstiegsroute als "Abkürzung" nach Scharmoin beschildert. Bis in den Sattel zwischen Ost- und Westgipfel war ich dann in einer wenig attraktiven Hochgebirgsödness teilweise wieder auf einer Bike-Strecke unterwegs. Erste Kamikaze-Piloten kamen mir nun nach Beginn des Bahnbetriebs auch entgegen.

Die Wolken zeigten mittlerweile  zaghafte Lücken. Angezuckerte Gipfel waren auszumachen. Auf dem Weg vom Sattel zum Ostgipfel (2899 m) lag dann etwas Schnee. Rechtzeitig zu meinem Eintreffen waren dann einige Gipfel in der näheren Umgebung zu sehen. Den Ortler oder die Bernina im Süden bekam ich leider nur auf der Panoramatafel zu Gesicht. Aber nach der Nebelschlacht war ich schon mit wenig zufrieden.

Noch bevor mir beim Vesper vor Kälte die Finger abfielen, wanderte ich zum Sattel zurück, um zum Gipfel bei der Bergstation {2861 m) zu gehen. Vom anwesenden Bedienungspersonal bestens betreut, gestaltete sich der Aufenthalt angenehm. Mit Getränken und einer wärmenden Suppe versorgt, trat ich die Talfahrt mit den über 2 Sektionen führenden Seil- und Gondelbahnen an.

Fazit: Angesichts des knappen Zeitbudget war das Parpaner Rothorn mit der Abstiegshilfe ein gutes Ziel, wenn die schuttige Gipfelregion auch alles andere als attraktiv ist. Bei optimaler Fernsicht  bietet das Rothorn aber eine umfassendes Panorama, dass u.a. vom Ortler im Südosten bis in das Berner Oberland im Westen reicht. Eine Wiederholung der Tour bei günstigeren Verhältnissen ist daher nicht ausgeschlossen. Abgesehen von kurzen Abschnitten auf der beschriebenen Abkürzung, reicht der Schwierigkeitsgrad bei normalen Verhältnissen nicht über T2 hinaus.

Route: Rothorn-Talstation - Curtschin P. 1616 - Station Scharmoin - P. 2013 - Foil Cotschen P. 2467 - Sattel - Ostgipfel - Sattel - Bergstation


Tourengänger: alpstein


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