Pilatuskette (Gfellen - Kulm)


Publiziert von ᴅinu , 2. Juli 2017 um 07:47.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:30 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-LU   CH-OW   CH-NW 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1875 m
Abstieg: 765 m
Strecke:14,4 km

Den Pilatus darf ich auch Hausberg nennen. Vom Balkon meiner Wohnung sehe ich direkt zur Pilatus Kulm. Jedes Jahr gehe ich darum mindestens einmal auf den Pilatus. Dies habe ich derweilen über jeden möglichen Weg gemacht, wandernd und kletternd. Jeden? Naja, da gab es noch einen Weg, den von ganz hinten :-D Genau... die Bewanderung der Pilatuskette.

Sieben Stunden soll die Bewanderung der Pilatuskette dauern. Die Wettervorhersage meldete für den Nachmittag nicht mehr viel Sonne, aber auch kein Regen. Daher mache ich mich am morgen in der Früh auf den Weg, mit dem ÖV nach Gfellen. Ganze drei Buslinien, einen Zug und ein Postauto waren nötig! Dank Schweizer Präzision bin ich pünktlich und ohne Ausfälle am Ziel angekommen :-)


In Gfellen marschiere ich direkt los, hinauf zu den Mittlisthütten. Auf dem Weg treffe ich auf einen Fuchs, der aber schnell ins hohe Gras verschwindet. Der Weg gefällt mir sehr ab den Mittlisthütten, wild und fern der Zivilisation. Doch plötzlich treffe ich auf eine stählerne Brücke, die Widder-Weidli-Graben Brücke passt hier formschön in die Gegend. Beim Alpeli habe ich das erste Mal ein Verlangen nach Kaffee, doch nein, der Weg ist noch weit und ich steige weiter hoch, über den Wanderweg zur Blauen Tosse.

Auf dem Hochplateau vor der Blauen Tosse grüssen mich lauter "Alte Männer", ein witziger Name für eine Blume, die Aussieht wie ein weisser Bart. Von der Blauen Tosse, dem ersten Gipfel der Tour, sehe ich bereits hinauf zur Stäfeliflue. Auf dem Weg zu diesem zweiten Gipfel treffe ich auf einen stattlichen Steinbock, der auf einem grossen Stein die Morgensonne geniesst und mich gekonnt ignoriert.

Das Wetter verschlechterte sich inzwischen massiv. Von wolkenlos zu stark Bewölkt. Auf der Stäfeliflue sah ich zwischendurch kaum mehr zwanzig Meter. Da ich alle Teilabschnitte schon einmal bewandert habe und diverse Austrittsmöglichkeiten hatte entschied ich mich für den Weiterweg. Die Pilatuskette bietet mehrere Ausstiegs- & Abstiegspunkte: StäfeliUnter Lauelen wären jene mit Unterschlupf

Zwei Stunden nach dem Start gelangte ich bereits bei der Tripolihütte an. Eine erste kurze Pause war an der Reihe. Im Aufstieg zum Mittaggüpfi traf ich zum ersten Mal auf einen Bergmolch. Interessanterweise war es dann - trotz hoher Feuchtigkeit - einer der einzigen auf der ganzen Tour. Vom Mittaggüpfi sah ich knapp hinunter, zum Rot Dossen, meinem nächsten Gipfelziel. Der Rot Dossen kann direkt über den Grat bestiegen werden. Ein abenteuerlicher Pfad führt mich zum Gipfel. Für den Abstieg nach Felli geht man Rund 50 Meter auf demselben Pfad zurück und steigt auf der Südseite den Wald hinab zum Wanderweg.

Das Wetter bleibt stabil, den Ausstieg Richtung Eigental muss ich insofern nicht nutzen. Inzwischen bin ich im Aufstieg zum fünften Gipfel, dem Widderfeld. Auf dem Gipfel vom Widderfeld angekommen, öffnet sich mir ein phantastischer Blick, den weiteren Gipfeln entlang zum Pilatus Hauptmassiv. Hier mache ich meine Mittagspause bevor ich über den nördlichen Wanderweg das Widderfeld verlasse und zum Gemsmättli hoch wandere. Der steilste Abschnitt des Abstieges vom Widderfeld ist bestens mit Ketten abgesichert.

Der schmale Grat zum Tomlishorn ist mit Wolken verziert. Auf dem Tomlishorn selber stosse ich auf eine volle Gipfelbank von Wanderern und mache insofern den direkten Weiterweg nach Pilatus Kulm, wo ich in voller Freude nach schon nur fünf Stunden einlaufe. Ein weiterer Traum ging somit in Erfüllung: Die Bewanderung der Pilatuskette, von Gfellen bis Pilatus Kulm.

Tourengänger: ᴅinu


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