Weissmies (4017m) Überschreitung


Publiziert von Kottan , 24. Juni 2017 um 15:14.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 6 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 2550 m
Unterkunftmöglichkeiten:Weissmieshütten doer Hohsaas

Das Weissmies ist ein technisch leichterer Viertausender in den Walliser Alpen und zugleich Gruppenhöchster der Weissmiesgruppe, es lässt sich überschreiten und die Aussicht auf Dom und Monte Rosa ist einmalig.

Als Basis wählten wir die Berghütte Hohsaas, da diese recht nahe am Gletschereinstieg liegt und man sich somit das nächtliche Stolpern über Stock und Stein im Gegensatz zu den Weissmieshütten etwas verkürzt. Kurz zuvor war uns noch der dritte Tourenpartner abgesprungen, der auch den fahrbaren Untersatz hatte und somit mussten wir am Aufstiegstag etwas improvisieren. Dies resultierte dann in der Entscheidung aufgrund der späten Tageszeit mehr aus Zwang als aus Überzeugung in die letzte Gondel nach oben zu springen und den Hüttenaufstieg wegzulassen. Normalerweise bin ich kein Freund von sowas aber dafür entschieden wir noch in der Gondel dafür den Berg zu überschreiten. In der Hütte angekommen machten wir uns noch etwas zu essen und gingen dann zeitig schlafen, mit uns war nur eine Seilschaft im Lager.

Am Morgen klingelte dann sehr früh der Wecker, als Zweierseilschaft wollten wir auf dem doch recht prekären Gletscher nichts riskieren. Von der Hütte geht es fix auf den Gletscher über eine kleine Rampe hinab. Gleich nach den ersten Metern kamen die Spalten, zum Glück war alles fast aper sodass wir gut ausweichen konnten. Nach ein paar HM erreicht man die Abflachung im Gletscher von der man dann den gesamten Weg einsehen kann. Am besten man macht einen großen Bogen um die zentralen Spalten im Gletscher, diese sind recht groß. Dann sollte man sich rechts halten um auf den steilen Eisanstieg zu kommen, dessen Kamm dann vom Vorgipfel zum Gipfel leitet. Hier erreicht das Eis fast 45 Grad in manchen Stellen, das ändert ich aber sicher von Jahr zu Jahr etwas. Über eine sehr sehr prekäre Spalte sicherten wir dann mit einer Eisschraube, die Eisbrücke war nurnoch 30 cm dick und so schmal, dass keine zwei Füße nebeneinander passten. Kurz danach flacht es wieder ab und das Gelände wird wieder harmloser, hier überholten wir auch dann besagte andere Seilschaft. Unter dem Westgipfel gibt es nocheinmal eine große Randspalte, vorsichtig tasteten wir uns über die Brücke bevor wir den recht sicheren und schönen Gipfelgrat erreichten. An diesem Tag war erfreulicherweise kaum jemand am Gipfel, vom Alten Normalweg kamen noch ein paar Kletterer hinauf, ansonsten war es still.
Wir genossen die fantastische Aussicht über die Walliser Alpen und über die Po-Ebene auf der anderen Seite. Wie schon geplant wählten wir als Abstiegsvariante den Alten Normalweg über den Südostgrat. Dieser ist nicht schwer aber recht steil und auch lang, bei Schlechtwetter möchte man hier nicht sein. Erst ging es sehr exponiert über den Firngrat auf den Vorgipfel und ab dann praktisch nurnoch im Fels bergab in Blockkletterei. Als Abstiegsbeschleunigung kann man den links gelegenen, harmlosen Gletscher wähen, ehe man dann in den Zwischenbergpass gelangt.

Ab hier ist dann alles bis ins Tal ein einfacher, aber schöner Wanderweg, der auch an der Almageller Hütte vorbeiführt. Im Tal kommt man dann in Saas-Almagell an, den restlichen Weg liefen wir einfach bis Saas Grund, der Bus kam sowieso erst viel später.

Eine Überschreitung bietet sich hier sehr an, dadurch entsteht eine einfache aber lange kombinierte Tour in grandiosem Ambiente. Generell sollte man natürlich den Gletscherweg im Aufstieg aufgrunf der tageszeitlichen Erwärmung vorziehen.

Tourengänger: Kottan


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