Stätzer Horn & Cie - Gipfelsammeln von Feldis zur Lenzerheide


Publiziert von dulac , 13. Juli 2017 um 04:51.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Domleschg
Tour Datum:18 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:LSB Rhäzüns-Feldis
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Hst. Lenzerheide/Lai-Post
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Diese schöne Tour über die Grate hatte ich Mitte November 2015, also anderthalb Jahre zuvor, schon einmal unternommen. Allerdings waren damals die Tage kurz, so dass Piz Danis und Piz Scalottas nicht mehr „drin“ waren und ich bereits im Sattel nach dem Stätzer Horn zur Lenzerheide absteigen musste.

 

Start war auch dieses Mal in Feldis (das mit der Seilbahn ab Rhäzüns sehr gut erreichbar ist) und der Aufstieg bis Plaun digl Mats war im wesentlichen ebenfalls identisch. Da ich annahm, über den von hier abzweigenden Güterweg rascher die Alp dil Plaun erreichen zu können als über die Alp Raguta, entschied ich mich diesmal für die erstgenannte Variante. War allerdings eine Fehleinschätzung und brachte nicht die erhoffte Zeitersparnis.

 

Danach an der Hütte auf Colm Ault vorbei und die weite Hochfläche Plaun Latscheras südlich des Dreibündenstein war erreicht. Da ich Widerwillen hatte, dem Wanderweg auf seinem weitausholenden Bogen zu folgen, steuerte ich nun das Fulbergegg ziemlich direkt an. Allerdings hatte dies mehr Auf und Ab zur Folge als zunächst ersichtlich. Die später dann auftauchenden ausgedehnten Alpenrosenfelder waren dagegen kaum ein Problem, da es zwischen den Sträuchern zumeist kleine Gassen hatte. Da war der Schnee beim letzten Mal deutlich mühsamer. Drum hatte ich bis zum Fulbergegg damals auch eine halbe Stunde länger gebraucht.

 

Am Fulbergegg nun endlich auf dem Grat! Kurz ein paar Fotos und weiter zum ersten „richtigen“ Gipfel, dem Fulhorn. Für die Mittagsrast war es hier noch zu zeitig, die hatte ich erst für den Fulenberg eingeplant, bisher ex equo mit dem Stätzer Horn mit ebenfalls 2575m der höchste Punkt auf dem Grat. In der neuesten Version der LK ist der Fulenberg allerdings um 3m auf 2572m geschrumpft, das Stätzer Horn dagegen nur um 0,5m auf 2574,5m.

 

Nach nur kurzem Aufenthalt auf dem Fulhorn nun hinab in den 130m tiefergelegenen Sattel P2401 und dann wieder knapp 200 m hinauf und auf dem langgestreckten Grat zum nächsten Gipfel. Hier auf dem Fulenberg nun eine ausgedehnte Mittagsrast und dabei auch ein wenig verplaudert, so ging es drum erst nach 1¼ Stunden wieder weiter.

 

Im Schlussaufstieg zum Stätzer Horn mit den grossen Blöcken wurde es ein klein wenig anspruchsvoller und bei den kleinen Türmchen konnte man wählen, oben drüben oder durch die Flanke queren. Mehr als maximal T3 war jedenfalls nicht zwangsläufig.

 

Mittlerweile war es 15 Uhr geworden – gut in der Zeit und kein Grund zu Eile: Eigentlich! Doch dann stellte ich mir vor, wie erfrischend ein Weizen in der Bergstation am Piz Scalottas am Ende der Grattour doch sein könnte. Allerdings: Bergbahnen stellen ihren Betrieb häufig gegen 17 Uhr ein und das Personal der Bergrestaurants fährt dann zumeist mit der letzten Bahn zu Tal. Wollte ich hier kein Risiko eingehen, sollte ich drum einiges vor 17 Uhr dort ankommen.

 

Diese letzte Etappe über den Piz Danis zog sich freilich ziemlich in die Länge, wobei vom Danis dann noch ein Stück recht steiler Abstieg zu bewältigen ist. Das letzte Mal war ich hier vor rund 20 Jahren und der Kollege, mit dem ich damals in Gegenrichtung unterwegs war, hatte an dieser Stelle etwas mentale Probleme, für mich damals nicht recht nachvollziehbar.

 

Gegen Ende dann noch der Schlussaufstieg zum Scalottas, der Sessellift lief noch, doch es war bereits Viertel vor Fünf – ob ich es noch rechtzeitig schaffen würde? Auf der Terrasse dann nur noch eine Handvoll Gäste und die Wirtsleute eröffneten mir, ich hätte jetzt im Prinzip alle Zeit der Welt, denn sie würden heute heroben bleiben. Doch falls ich per Bahn ins Tal wollte, dann würde es knapp, denn die letzte führe tatsächlich um Fünf.

 

Gut, dass ich davon unabhängig war, also erst einmal das herbeigesehnte Weizen, entspannt das Panorama und die Spätnachmittagsstimmung genossen. Danach noch ein Calanda senza und dabei den Wirtsleuten auf ihre Frage erklärt, dass ich von Feldis aufgestiegen war. Feldis who? resp. where? Über das Stätzer Horn waren sie bisher nämlich noch nicht hinausgekommen.

 

Ich hätte es leicht noch länger als eine Stunde aushalten können, doch gegen Sechs war doch der Zeitpunkt gekommen, den Abstieg zur Lenzerheide in Angriff zu nehmen. Um Zeit zu sparen folgte ich zunächst weglos dem Trassee der Sesselbahn nach Tgantieni. Weiter unten musste ich mich dann leider zwangsläufig an die (etwas verschlungenen) Wege halten, was etwas Zeit gekostet hat. Dennoch erreichte ich, wenn auch nur knapp, den von mir geplanten Bus nach Chur.

 

Alles gut geklappt – schön war's!

 

Meine (Netto-)Gehzeiten:

 

Feldis – Fulbergegg: 3h15

Fulbergegg – Piz Scalottas: 3h15

Piz Scalottas – Lenzerheide/Lai-Post: 1h30


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 14. Juli 2017 um 10:09
eine (bekannt) lange, doch schöne Gratwanderung!

lg Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 15. Juli 2017 um 09:58
Danke, lieber Felix!

Touren, die den Tag gut ausfüllen, sind ja so eine Art Spezialität von mir. Da musste ich mir natürlich auch diesmal treu bleiben. ;-)

LG Wolfgang


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