Abenteuerlicher "Alpiner Pfad" am Feldberg


Publiziert von alpstein , 17. Juni 2017 um 18:41.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:17 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 730 m
Abstieg: 730 m
Strecke:ca. 14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über A81 - B31 bis Kirchzarten - Oberried - Sankt Wilhelm - Sankt Wilhelm-Napf (Gasthaus Linde), Wanderparkplatz
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr: Berggasthaus Stübenwasen, Linde-Napf
Kartennummer:outdooractive.com

Eine spannende Tour haben wir heute im Schwarzwald absolviert. Berichte von Nik Brückner und Makubu  haben schon  vor längerer Zeit mein Interesse am "Alpinen Steig" oder "Alpinen Pfad" geweckt. Alpines Wandern im Schwarzwald kann man sich sonst nicht so richtig vorstellen, doch die Route durch den Waldgürtel in der zum Teil steil abfallenden Westflanke des Feldbergs hat einiges zu bieten. Kraxeln über Fels und umgestürzte Bäume. Ein Auf und Ab um Baumruinen herum. Mehrheitlich deutlich ausgeprägt ist der Pfad und doch haben wir ihn nach fast 2 Stunden kurz vor dem Ende, noch aus den Augen verloren. Einen Pfeil an einem Baum, von Makubu festgehalten, haben wir irgendwie verpasst.

Start der Wanderung war zuhinterst im Sankt Wilhelmer Tal, das man über das Dreisamtal erreicht. Am Wanderparkplatz Napf (820 m) beim Gasthaus Linde machten wir uns früh auf den Weg, der schon nach wenigen Minuten in einen schönen Bergpfad Richtung Hüttenwasen überging. Nach fast einer Stunde hatten wir die Hüttenwasenhütte (1220 m) erreicht. Die Abzweigung auf den "Alpinen Steig" war nicht zu übersehen. Die Hikr-Kollegen haben sie ja auch bestens beschrieben, vielen Dank!

Gespannt waren wir, was da auf uns zukommen wird. Schon bald verläuft der schmale Pfad, teilweise gerade mal zwei Schuh breit,  dem steilen, waldigen Abhang entlang. Erst später legt sich der Hang etwas zurück. Erste Kraxelstellen stellten sich ein. Die umgestürzten Bäume, die wir über- und unterquerten haben wir nicht mehr gezählt. Es waren wohl ein paar Dutzend. Trotz hüfthoher Pflanzen war die deutliche Wegspur gut auszumachen. Die Landschaft mit ihren abgestorbenen und zerstörten Bäumen -Orkan "Lothar" lässt grüßen- wirkte bizarr.

Die Route verlangt ständige Konzentration. In abgebrochene Astspitzen herumliegender Baumtorsos zu fallen sollte man tunlichst vermeiden. Nach einer Stunde wäre der Ausstieg Richtung Sankt Wilhelmer Hütte möglich gewesen. Noch früh am Tag, gingen wir aber den "Alpinen Steig" weiter. Erst machte es denn Eindruck, als ob wir es gemütlicher angehen lassen könnten, dann wurde das Gelände und die Botanik aber wieder ernsthafter. Die Wegfindung war wegen des hohen Grünzeugs auch nicht mehr ganz so trivial. So kam es wohl, dass wir gegen Ende eine Linkskurve verpassten und auf undeutlicheren Spuren auf dem Waldboden (vom Wild?) in der steilen "Farrenhalde" landeten. An einem Jägersitz stiegen wir aus dem Hang heraus und ein Forstweg kam in Sicht.

Nach dem Kartenstudium folgten wir diesem südwärts und kamen noch ca. 200 m zu der Stelle, wo der Alpine Pfad aus dem Wald hochkommt (Roter Pfeil am Baum) und den Forstweg kreuzt. Ab hier benötigten wir noch 15 Minuten bis zum Wegkreuz am Westweg Pforzheim - Basel. Drei Stunden nach dem Start waren wir in der freien Landschaft und bekamen die ersten Wanderer zu Gesicht. Wir begaben uns noch in östlicher Richtung bis zum höchsten Punkt vom Stübenwasen (1386 m), wo wir bei der Rast eine schöne Sicht zum Feldberg hatten.

Richtung Berggasthaus Stübenwasen (1254 m) gingen wir dann auf dem Westweg weiter und kehrten dort noch ein. Der Abstieg in das Tal verlief dann zunächst über einen Forstweg. Beim Paulusbrunnen (1128 m) schlugen wir den Wanderweg über Wittenbach ein. Vorbei an einem alten Schwarzwaldhof, kamen wir an den Ausgangspunkt zurück. Dort gönnten wir uns im Gasthaus Linde noch eine "eisige" Belohnung.

Fazit: Wie schon eingangs erwähnt, war es eine spannende Tour in einer eindrücklichen Berglandschaft, die sich neuerdings auch "Biosphärenpark" nennen darf. Leider bringen die Fotos das Erlebnis nicht optimal rüber. Sicher kommen wir irgendwann wieder. T4- wäre für den "Alpinen Steig" (Alpine Pfad) auch vertretbar, wie eine Bewertung eines prominenten Kollegen im Gipfelbuch zeigt.

Route: Sankt Wilhelm Napf (Gasthaus Linde) - Unterm Ibenfelsen - Hüttenwasenhütte - Alpiner Steig - Westweg - Stübenwasen - Berggasthaus Stübenwasen - Paulusbrunnen - Wittenbach - Sank Wilhelm Napf

Die Karte von Nik Brückner und sein detallierter Bericht.

Tourengänger: alpstein, Esther58


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

Mo6451 hat gesagt: Wegfindung
Gesendet am 17. Juni 2017 um 19:21
auch ich habe mich im zweiten Teil verhauen und hing an einer ziemlich steilen Felswand. Nach Rückzug habe ich dann doch den richtigen Ausstieg am Stübenwasenkreuz gefunden.
Der alpine Steig, wirklich ein Erlebnis.
VG Monika

alpstein hat gesagt: RE:Wegfindung
Gesendet am 17. Juni 2017 um 19:37
Auf dem zweiten Abschnitt geht es ganz schön wild zu. An dem Foto mit dem Steinmann waren wir froh noch richtig zu liegen und gleich darauf muss es passiert sein. Wir sind irgendwie geradeaus weiter, statt links abzubiegen. Möglicherweise waren wir auf dem Pfad, der auf der gelinkten Karte weiter Richtung Schmaleck führt.

Grüße
Hanspeter

Randolins hat gesagt: Zwei Jahre später
Gesendet am 9. Juni 2019 um 15:04
Zwei Jahre später ist dieser fantastische Weg wirklich ein echtes Natur Highlight. Die Wegfindung ist mittlerweile kein Problem, ein hilfreicher Wegewart hat überall mit roter Farbe markiert. Scheinbar wird der Weg auch ausgeschnitten, so dass wohl keine Gefahr besteht dass er zuwächst. Sehr zu empfehlen: 100 % frei von Mountainbikern und 100 % frei von MotorradLärm.

alpstein hat gesagt: RE:Zwei Jahre später
Gesendet am 9. Juni 2019 um 18:46
Vielen Dank für die Info. Den Alpinen Pfad habe ich für dieses Jahr auch noch auf dem Plan.

Beste Grüße
Hanspeter


Kommentar hinzufügen»